Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
Vom Netzwerk:
der Brief sicher zugestellt wurde.«
    »Angesichts der Kosten, in die die Zentrale sich gestürzt hat, werden Sie nichts gegen ein paar Überstunden einzuwenden haben. Wir schätzen Ihre Qualifikation und Ihre Erfahrung in der Immobilienbranche sehr.«
    Skip hielt das Telefon ein Stück vom Ohr weg und funkelte es wütend an, ehe er es wieder ans Ohr presste. »Ja, okay. Aber nur, wenn die Sache mich nicht an der Ausübung meines eigentlichen Berufs hindert.«
    »Wir wissen es zu schätzen, dass Sie bereit sind, weitere Anstrengungen in Kauf zu nehmen.«
    »Vergessen Sie den Grund des Anrufs nicht. Ich muss wissen, wie hoch das Porto ist.«
    »Wir informieren Sie umgehend. Überprüfen Sie Ihre Mails, wenn Sie wieder zu Hause sind. Noch etwas?«
    »Nein.« Skip hörte, wie Randall das Gespräch beendete. »Verdammt!«
    In diesem Augenblick fuhr der Lieferwagen auf den Hof. Helmut, der ein graues Sweatshirt, eine Jogginghose und eine Lederkappe trug, betrat mit einer Einkaufstüte aus Plastik in der Hand pfeifend das Haus. Als er Skip sah, streckte er den Daumen nach oben und schaute sich um. »Wo?«
    Skip zeigte auf das Büro. »Sie ist im Sessel eingeschlafen.«
    »Das war echt spitze, wie du das durchgezogen und deine Schutzbefohlene aus den Klauen dieses Mistkerls befreit hast, mein Freund. Was ist los?«
    »Ich hab gerade in Washington angerufen. Sie wollen die Operation ausdehnen.«
    Helmuts Miene verdunkelte sich. »Was genau haben sie vor?«
    »Das erfahre ich erst, wenn ich wieder in München bin. Könnte sein, dass unsere Kommunikation eine Sicherheitslücke aufweist.«
    Helmut runzelte skeptisch die Stirn. »Wie? Der Datenaustausch erfolgt verschlüsselt; Sichtverbindung, gebündelter Strahl, modernste Satellitentechnologie. Q hat richtig damit geprahlt. Erinnerst du dich?«
    »Es kommt noch schlimmer.«
    »Tatsächlich?«
    »Gestern Nacht bin ich Simon Gunter in die Arme gelaufen. Er wollte Anika und mich auf der Stelle regelrecht exekutieren.«
    Helmut verschränkte seine muskulösen Arme. »Und warum bist du dann hier?«
    »Während wir über das Pro und Kontra diskutiert haben, schlich sich Mi Chan Li von hinten mit einer Klinge an ihn heran.« Skip rieb sich über die Wange.
    »Hat sie was gesagt?«
    »Ja, sie hat gesagt, ich hätte bei ihr was gut.«
    »Gunter wollte dich umbringen, und du hast was bei ihr gut?«, fragte Helmut verwirrt. Dann zuckte er mit den Schultern, zwirbelte seinen falschen Schnurrbart und grinste. »Hier sind die Lebensmittel, die du bestellt hast.«
    Skip nahm die Plastiktüte, ging hinaus und bog um die Ecke des Hauses. Dort stellte er die Tüte außer Sichtweite an die Mauer und legte einen Stein drauf, damit sie nicht umfiel.
    »Und was jetzt?«, fragte Helmut.
    »Wir bringen Anika in das sichere Haus und fragen das Außenministerium, wie wir sie und Schott schnell aus dem Land schleusen können. Und dann spielen wir Spion.«
    In diesem Moment klingelte Skips Handy.
    »Guten Tag!«
    »Alpen Motorrad?«, hörte er Q sagen. »Hm, ich weiß nicht, wie ich es erklären soll, aber ich habe gerade ein Motorrad verloren.«
    »Wie jetzt?«, fragte Skip ungerührt.
    »Gerade war es noch da, und im nächsten Augenblick war es weg.«
    Skip seufzte.
    »Noch mehr Ärger?«, fragte Helmut.
    »Schott ist abgehauen.«
    »Verflucht! Was ist denn in den gefahren? Wie kann er nur so dumm sein?«
    »Er ist Professor. Gelehrt und weltfremd. Wenn Stephanie ihn vor uns findet, wird er erfahren, was es heißt, Schmerzen zu haben.«
    »Warten Sie mal kurz«, bat Q ihn. »Es klopft an der Tür. Vielleicht ist er das.«
    Skip hörte, dass Q die Tür öffnete und sagte: »Ja? Was kann ich ...?«
    Gleich darauf fiel das Telefon auf den Boden, worauf zuerst ein dumpfer Aufprall und dann ein Knirschen zu hören waren. Es folgte unheilvolle Stille.
    Als Mark Schott die Straße hinunterging, warf er immer wieder verstohlene Blicke zurück und versuchte sich an jeden Spionagethriller zu erinnern, den er sich gezwungenermaßen mit Denise angesehen hatte. Er hatte diese Abende gehasst, wenn er im Wohnzimmer gesessen und auf den Fernseher gestarrt hatte, um sich einen der Filme mit Matt Damon in der Rolle des Jason Bourne anzusehen. Während des ganzen Films hatte er jede Wende in der Handlung und jedes rätselhafte Entkommen analysiert und sich gesagt, wie weit hergeholt das doch alles war.
    Jetzt bin ich selbst mitten in einem solchen Film.
    Mark versuchte angestrengt, sich an alle Details zu erinnern.

Weitere Kostenlose Bücher