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Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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marschiert.«
    »Die gibt es hier auch.« Maureen zuckte mit den Schultern. »Fundamentalistische Prediger in diesem Land glauben, dass Christus bald einen Taumel der Verzückung auslösen wird.«
    »Das ist nur ein kleiner Prozentsatz der Amerikaner«, brummte Randall. »Und sie haben keine Atomwaffen.«
    »Und nur ein kleiner Prozentsatz der Iraner sind radikale Zwölfer-Schiiten. Aber es gibt ein Problem: Wir haben gerade bewiesen, dass die Zivilisation kurz vor ihrem Ende steht. Was wird dieser Beweis für die ›verblendeten‹ Fanatiker bedeuten?«
    »Erinnern Sie mich nicht daran!« Amy Randall drückte auf den Knopf der Gegensprechanlage. »Ellen, kontaktieren Sie bitte unsere Iran-Experten. Ich brauche alle Informationen, die sie auftreiben können, über den verborgenen Imam, die Zwölfer-Schiiten und alles, was damit zusammenhängt.«
    »Ja, Ma’am.«
    Maureen blieb stehen. Die Richtung, in die ihre Gedanken gingen, versetzte sie in Angst und Schrecken. »Das auslösende Ereignis eines Zusammenbruchs?«
    »Was glauben Sie?«
    »Dass es um mehr geht als um eine Machtergreifung. Der Iran ist ein Pulverfass. Die Führung steht unter enormem internationalem Druck. Die Menschen stehen kurz vor einer Revolte. Die Wirtschaft des Landes liegt am Boden. Ich bin sicher, dass der höchste Führer und sein gesamter Rat wissen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis im ganzen Land das Chaos ausbricht. Die Führung ist verzweifelt, und Verzweiflung kann dazu führen, drastische Aktionen zu ergreifen. Wenn sie wirklich glauben, Anikas Modell prognostiziert das Ende der Welt, was hält sie dann davon ab, das auslösende Ereignis eines Zusammenbruchs herbeizuführen?«
    Randall schloss die Augen und schüttelte den Kopf. »Wenn nichts mehr bleibt, könnte das Herbeiführen der Apokalypse als gar keine so schlechte Idee erscheinen. Vor allem, wenn man glaubt, dass man unter den ›Geretteten‹ sein wird.«
    Skip beobachtete das Gelände jenseits des Tals durch sein leistungsstarkes Fernrohr. Seitdem er Anika dort herausgeholt hatte, wirkte der Komplex wie ausgestorben. Nur selten ging jemand über den Rasen hinter dem Herrschaftshaus. Vor dem Tor stauten sich morgens nicht mehr die Autos der Pendler. Die Wachen waren so aktiv wie immer, und ihre Hunde und Maschinenpistolen erinnerten an eine militärische Einrichtung in einem Kriegsgebiet. Kasperski schien sich verbarrikadiert zu haben.
    War das derselbe Mann, der den Befehl für den Angriff auf die italienische Villa gegeben hatte? Der Mann, der Anika aus den Händen des FBI entführt hatte? Was zum Teufel hatte er vor?
    Stephanies Jaguar war noch nicht wieder aufgetaucht. Wo war sie? Hielt sie sich zurück, bis Kasperski sich wieder beruhigt hatte? Oder hatte sie den Jaguar gegen ein weniger auffälliges Fahrzeug eingetauscht? Was war sie diesmal – auf der Flucht oder auf der Jagd?
    »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.« Skip wandte den Blick vom Fernglas ab und spähte zu Anika hinüber, die auf einem Schlafsack lag. Sie hatte ihr Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Sogar in dem düsteren Licht konnte er erkennen, dass sie sich Sorgen machte.
    »Und die Frau, die Gunter getötet hat?«
    »Keine Spur von ihr. Aber da unsere Überwachungsgeräte zerstört sind, können wir nicht mehr alles überwachen. Wir sind halb blind.«
    »Skip, was halten Sie von der Idee, Garibaldi aus seinem Versteck zu locken?«
    Skip rieb über die Bartstoppeln an seinem Kinn. »Die wollen Sie als Lockvogel benutzen, Anika.«
    »Würde es den Opiumhandel aus Afghanistan stoppen, wenn wir ihn schnappen würden?«
    Skip schüttelte den Kopf. »Garibaldi kontrolliert nur die Hälfte der Opiumproduktion, aber er verfügt über die besten Transportwege. Wenn wir ihn zur Strecke bringen könnten, würde das System jedenfalls empfindlich gestört. Der Nachschub würde sinken, und die Preise auf den Straßen Europas würden sich über Nacht verdoppeln. Es könnte ein Jahr dauern, bis die Nachfrage über andere Transportwege wieder vollständig befriedigt werden könnte. Die gute Nachricht ist, dass die anderen Drogenhändler nicht so talentiert sind wie Garibaldi. Und die Iraner würde es mächtig verärgern, wenn wir ihm das Handwerk legen.«
    »Was soll ich Ihrer Meinung nach tun?«
    Er musterte sie nachdenklich. »Ich kann Ihnen keinen Rat geben. Garibaldi ist ein Monster. Die Welt wäre ohne ihn ein besserer Ort. Aber ihn tatsächlich zur Strecke zu bringen? Er ist clever. Er

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