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Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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von Ihnen hatten die Möglichkeit, Dr. Frenchs Dissertation wenigstens zu überfliegen. Ihre Aufgabe ist es, das Modell von Dr. French auf globaler Ebene zu testen. Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass Sie dies so schnell wie möglich tun. Falls Sie irgendetwas brauchen, sprechen Sie mich oder Dr. French an, und Sie bekommen es sofort.«
    Alle warfen Anika fragende Blicke zu.
    Randall straffte die Schultern. »Dann übergebe ich jetzt an Dr. French.«
    Anika versuchte sich zu beruhigen. Verdammt! Sie sollte diesen Experten jetzt erklären, wo es langging?
    Und dann hörte sie plötzlich Mark Schotts Stimme: »Kennst du die Fakten? Wenn du sie kennst, gibt es nichts, worüber du dir Sorgen machen müsstest.«
    Sie lächelte. Mark, auch wenn du ein Idiot bist, war das wirklich mal ein guter Tipp.
    Jetzt konnte Anika zeigen, was sie draufhatte. Sie stand auf. »Zuerst einmal möchte ich mich bei Ihnen allen bedanken, dass Sie gekommen sind.«
    »Wir hatten ja keine andere Wahl«, schimpfte Gail Wade verärgert.
    »Ich bitte Sie«, entgegnete Anika. »Kost und Logis frei, eine luxuriöse Unterkunft, eine bewaffnete Eskorte, und wir werden alle erschossen, wenn wir aus der Schule plaudern. Das ist doch nicht schlecht, oder?«
    Jetzt lachten einige.
    »Okay, Spaß beiseite.« Anika schaute einen nach dem anderen an. »Jetzt wird es ernst. Unsere Aufgabe ist es, zu überprüfen, ob das Modell zuverlässig das Ende der Welt vorhersagt.« Sie wartete, bis alle diese Information verarbeitet hatten. »Die Bösen arbeiten bereits daran. Unsere Aufgabe ist es, ihnen zuvorzukommen.«
    Anika atmete tief durch und sah, dass Skip Murphy, der hinten im Raum stand, grinste. »In Ordnung, dann an die Arbeit.«
    Gott stehe uns allen bei, falls ich tatsächlich recht behalten sollte!

12. KAPITEL
     
    MARK SCHOTT HÄTTE später schwören können, in einen Wirbelwind geraten zu sein. Am ersten Morgen nachdem sie sich geliebt hatten, hatte Stephanie ihn auf eine sehr erotische Weise geweckt. Nach dem Duschen und einem schnellen Frühstück begleitete er sie in das Büro oder das Labor, wie er es jetzt nannte. Nachdem es ihm endlich gelungen war, die Erinnerung an die Ereignisse der vergangenen Nacht aus seinem Kopf zu vertreiben – konnte Sex tatsächlich so phänomenal sein? –, vertiefte er sich in die Arbeit.
    Nach einem Leben mit mäßig motivierten Studenten war sein Team wie eine frische Brise für ihn. Die Mitarbeiter stürzten sich geradezu besessen in die Arbeit. Nach einigen Tagen hatten sie das Cahokia-Modell komplett verstanden, und wie er es vorhergesagt hatte, schlugen sie Verbesserungen vor, die er kaum nachvollziehen konnte.
    Wenn Mark das Labor abends verließ und sich sein Kopf von den vielen Permutationen drehte, lenkte Stephanie seine Aufmerksamkeit auf hohe Rippe, Schnecken, dampfende Muscheln und andere Delikatessen. Nach dem Essen gingen sie ins Schlafzimmer, um sich exotischem Sex hinzugeben und immer wieder neues Terrain zu erkunden, das sogar seine Fantasie überstieg. Ein anderes Mal lagen sie im Bett und hielten sich umschlungen, während sie auf unglaubliche Landschaften schauten. Sie wagten es sogar, sich mitten auf den Champs-Élysées zu lieben, während ahnungslose französische Passanten wenige Zentimeter an ihren Köpfen vorbeigingen.
    Und am nächsten Morgen ging es wieder ins Labor.
    Mark wusste nicht mehr, wie viele Tage schon verstrichen waren. Er diskutierte gerade mit Terblanch über einen Korrelationskoeffizienten, als Stephanie das Labor betrat. Auf den Mann, der sie begleitete, achtete er kaum und schaute abwesend auf die Uhr. Verdammt, die Zeit schien zu fliegen.
    »Mark?«, rief Stephanie.
    Er winkte ihr flüchtig zu und konzentrierte sich wieder auf die Statistik. »Ich bin mir einfach nicht sicher, ob diese Korrelationen wirklich von Bedeutung sind«, knurrte er. »Erinnern Sie sich an meine Regel?«
    »Man soll von statistisch signifikanten Daten nicht auf Kausalzusammenhänge schließen«, murmelte Terblanch. »Es ist nur so, dass die Daten dieser Gesellschaftssysteme nicht vollständig vorliegen. Wenn Sie mir solide ökonomische Daten geben ...« Als Terblanch auf Stephanies Begleiter schaute, verstummte er und stand auf. Es sah beinahe so aus, als würde er Haltung annehmen.
    Mark verzog das Gesicht und drehte sich um. Der Mann war groß und kräftig, aber nicht unbedingt dick. Er trug einen tadellos geschnittenen italienischen Anzug, der zu schimmern schien, und glänzende

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