Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
Vom Netzwerk:
geschmolzenen und verbrannten Reste von Computern zu erkennen. Ein rauchender Abfalleimer stand neben einem riesigen Aktenvernichter. Zwei Männer lagen ausgestreckt auf dem Boden.
    »Für die Carabinieri war das alles eine echte Überraschung. Sie nennen es das Operationszentrum. Nach ihren Aussagen soll von diesem Raum aus ein mächtiger europäischer Drogenring operiert haben. Weiter.«
    Das folgende Bild zeigte eine riesige Garage mit zahlreichen Fahrzeugen darin. Ein schwarzer Van, der an mehreren Stellen mit Spachtelmasse ausgebessert worden war, fiel besonders ins Auge.
    »Schauen Sie sich den Van genau an«, sagte Garcia. »Mit der Spachtelmasse wurden Schusslöcher repariert. Interessant ist für uns, dass Mark Schotts Fingerabdrücke sowohl in dem Van als auch in einem Schlafzimmer der Villa sichergestellt wurden.«
    »Verdammter Mist«, murmelte Card.
    Skip verschränkte die Arme. »Kasperski hat es den Entführern heimgezahlt. Aber wer waren die?«
    »John, zeigen Sie noch mal das Kontrollzentrum«, forderte Garcia ihn auf.
    Skip starrte auf den ausgebrannten Raum. »Sieht fast aus wie eine militärische Einrichtung, nicht wahr?«
    »Ja.« Garcia stellte sich nun neben den Monitor. »Drogenbosse legen normalerweise kein so großes Feuer, um Computer zu zerstören.« Er zeigte auf ein rauchendes Ausrüstungsteil. »Sie benutzen auch keine passiven Radargeräte. Die dazugehörige Radarschüssel befindet sich übrigens in der Nähe auf einem erhöhten Standort als Wassertank getarnt. Die umliegenden Bäume sind mit hochempfindlichen Empfangsgeräten bestückt. Der ausgebrannte Stahlschrank, den Sie hier links im Bild sehen, wurde offenbar angezündet, doch an den Resten kann man noch erkennen, dass es sich um Hightech-Überwachungsgeräte handelte. Kurzum, Spionage-Equipment.« Er verstummte kurz. »Wir gehen vom chinesischen Geheimdienst aus.«
    »Und wen spionieren die aus?«, fragte Scalia.
    »Meine Meinung?« Garcia schaute in die Runde. »Das war eine Überwachungsstation für NATO-Aktivitäten rund um die Aviano Airbase.«
    »Dann war das Heroin auf dem Tisch eine falsche Spur?«, fragte Skip.
    »Davon müssen wir ausgehen.« Garcia drehte sich um und warf der Außenministerin einen Blick zu.
    »Da möglicherweise die Sicherheit der NATO betroffen und ein amerikanischer Bürger involviert ist, hat das Außenministerium die Italiener gefragt, ob sie einverstanden sind, dass die Spurensicherung des FBI die Villa inspiziert. Sie sind bereits unterwegs«, sagte sie.
    Skip kaute an seinem Daumennagel und betrachtete das Bild. »Heißt das jetzt, Kasperski hat Schott und French?«
    »Das wissen wir nicht. Wir wissen aber, dass ein Motorrad fehlt. Aufgrund der Ersatzteile wurde es als Ducati 1198 identifiziert. Nach den Reifenspuren auf dem Betonboden zu urteilen, muss der Fahrer die Garage in aller Eile verlassen haben.«
    »Kann Schott Motorrad fahren?«, fragte Skip.
    »Unseres Wissens nicht«, antwortete Garcia. »Nach unseren Informationen entspricht er dem Klischee des konservativen Professors.«
    »Clevere Idee mit dem Motorrad. So hätte ich es auch gemacht«, sagte Skip. »Gibt es von den Carabinieri Hinweise auf ein rotes Motorrad?«
    Der zweite Mann hinter Garcia blätterte in den Unterlagen. »Eine Polizeikontrolle in der Nähe hat vier Lastwagen, ein Paar in einem Alpha Romeo und eine junge Frau, die mit ihrem Freund eine Spritztour machte, gemeldet.«
    »Ein Punkt für die Chinesen«, sagte Skip.
    »Genau wissen wir nicht, dass sie dahinterstecken«, meinte Garcia.
    »Nicht hundertprozentig.«
    »Verzeihen Sie, Mr Murphy, aber warum genau sind Sie eigentlich hier?«, fragte Bob Mason. »Und warum hören wir auf Sie?«
    Skip drehte sich zum Tisch um. »Weil Kasperski Anika French entführt hat. Er hat es getan, und dabei war es meine Aufgabe, sie zu schützen. Ihre Sicherheit und ihre unversehrte Rückkehr sind von großer Bedeutung für die nationale Sicherheit. Ich will sie zurückhaben.«
    »Wie?«, fragte Garcia. »Wir haben es mit Michail Kasperski zu tun. Er hat jeden größeren Politiker auf dem Kontinent in der Hand, oder er kontrolliert einen Großteil ihrer Kapitalanlagen, wenn er nicht sogar direkt daran beteiligt ist. Diesem Typ stehen eine Menge Druckmittel zur Verfügung, und er hat keine Skrupel, sie einzusetzen.«
    »Jeder Versuch dieser Regierung, sich in Kasperskis Geschäfte einzumischen, wird zu einer diplomatischen Krise führen. Man könnte fast sagen, er ist der mächtigste

Weitere Kostenlose Bücher