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Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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nur eine Illusion.«
    Michelle schob ihren Stuhl zurück, stand auf und warf sich ihr langes Haar über die Schultern.
    Mark stand ebenfalls auf. »Grazie e buona sera«, verabschiedete sie der Kellner, und Mark nickte ihm freundlich zu.
    Sie schwiegen beide, als Michelle vor Mark die Treppe hinunterstieg, die an klassischen Kunstwerken und Skulpturen vorbeiführte. Das Geländer aus Holz ließ ihn an den Lauf der Zeit denken und an die Tausende bekannter und unbekannter Menschen, die diese Stufen schon gegangen waren.
    Als sie vor ihrem Zimmer ankamen, überprüfte Michelle, ob das Papierstückchen noch unverrückt unter der Tür steckte, sodass sie sicher sein konnte, dass sich niemand Zutritt verschafft hatte.
    Kaum hatte Michelle das Zimmer betreten, schob sie einen Stuhl unter den Türgriff, schaltete die Tischlampe ein und drehte sich zu Mark um. Sie legte die Hände auf seine Brust und schaute ihm in die Augen, als wollte sie seine Seele ergründen.
    Was sieht sie dort?
    Zu welchen Schlüssen sie kam, wusste Mark nicht, aber sie legte die Lippen auf seinen Mund und küsste ihn zärtlich. Als er sie umarmte, erinnerte er sich an den engen Körperkontakt während der Motorradfahrt.
    Michelle knöpfte sein Hemd auf und schaute ihm in die Augen.
    »Bist du sicher, dass du das willst?«, fragte er leise.
    »Heute Nacht brauche ich das Jetzt mehr als alle Illusionen von morgen.«
    Während Mark sich auszog, streifte Michelle ihre Schuhe ab und ließ ihre Hose über die Hüften nach unten gleiten. Dann schmiegte sie sich mit ihrem warmen, zarten, straffen Körper an ihn. Ihre Zunge erkundete seinen Mund, der nach Sekt schmeckte, und stieß spielerisch gegen seine Zähne. Ihr langes, glattes Haar fiel über seine Hände, als er ihren BH öffnete und spürte, wie er zu Boden fiel.
    Dann führte Michelle Mark zum Bett. Er zog ihr den Slip aus und legte sich auf die Decken. Michelle setzte sich rittlings auf seine Hüften und musterte ihn mit ihren großen, dunklen Augen.
    Als Mark den Mund öffnete, um etwas zu sagen, legte sie einen Finger auf seine Lippen, beugte sich zu ihm hinunter und küsste ihn. Ihr schwarzes Haar umrahmte seinen Kopf wie ein Seidenvorhang.
    Das Jetzt. Das ist alles, was sie will. Nur das Jetzt.
    Später wunderte Mark sich, wo die Zeit geblieben war. Als in der Ferne Kirchenglocken läuteten, wandte er seine Aufmerksamkeit von ihr ab und wieder der Welt zu.
    Michelle schmiegte sich an ihn und presste ihren zarten Po gegen seinen erschlafften Penis. Mark hatte die Arme um sie geschlungen und umfasste mit der rechten Hand ihre Brust. Die Brustwarzen waren nun nicht mehr hart, sondern zart und weich. Sein Kopf lag auf ihrem seidigen Haar, das nach Shampoo duftete.
    Michelle hatte die ganze Zeit kein einziges Wort gesprochen, sondern nur laut gestöhnt, als sie den Höhepunkt erreichte.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte sie schließlich.
    »Sollen wir duschen?«
    »Ich meine, wir alle. Welchen Rat würdest du der Regierung geben? Welchen Plan vorschlagen? Was können die Vereinigten Staaten tun, um noch irgendetwas zu retten?«
    »Als Erstes? Die Macht dezentralisieren. Einfache Maschinen herstellen, die mit Pflanzenöl laufen. Wieder Telegrafenleitungen verlegen oder alte Kurbeltelefone benutzen.« Er seufzte. »Das würde eine Revolte auslösen, die Menschen aber zwingen, die Städte zu verlassen und zurück auf die Bauernhöfe zu gehen. Es müsste alles getan werden, um die Abhängigkeit von Technologien zu verringern. Aber das sind reine Hirngespinste, Michelle.«
    »Warum?«
    »Die gesellschaftliche Trägheit. Selbst wenn man den Menschen die Daten vorlegen würde und die Fakten unwiderlegbar sind, würden sie nicht akzeptieren, dass wir geradewegs auf eine Apokalypse zusteuern. Sie würden sich dafür entscheiden zu glauben, dass irgendetwas – Gott, die Wissenschaft oder die Technologie – sie retten wird. In solchen Situationen steigen die Messiasse auf, ob religiöser oder politischer Natur. Und alle behaupten, Lösungen zu haben. Die gesellschaftliche Trägheit wird jede politische Aktion verhindern, bis es zu spät ist.«
    »Könnte ein autokratischer Staat wie China es schaffen?«
    »Wahrscheinlich nicht. Auch hier würde man aufgrund der gesellschaftlichen Trägheit und der wirtschaftlichen Triebkräfte scheitern. Ich bin keineswegs ein Chinaexperte, aber sie haben den Menschen dort zu viel versprochen. Man kann nicht einer Milliarde Menschen sagen: ›Wir modernisieren das Land‹,

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