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Der Eid der Heilerin

Der Eid der Heilerin

Titel: Der Eid der Heilerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Posie Graeme-evans
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muss Euch noch etwas sagen ...«
    Lachend schnitt er ihr das Wort ab. »Ach, diese Prinzipien. Und so ernst. Aber ... wenn ich jetzt meine Hand ausstrecke ...« - er streifte einen Handschuh ab und berührte sanft ihre Wange -, »wo bleibt dann diese Stärke?« Er zog sie mit einer abrupten Bewegung an sich und presste seinen Mund auf ihre Lippen. Sie ließ ihn gewähren, einen süßen Augenblick lang versank sie in strahlender Dunkelheit, dann riss sie sich los.
    »Nein, Sire. Das ist nicht recht. Ich darf das nicht zulassen.«
    Er hörte die unerträgliche Qual in ihrer Stimme, doch es war keine Bitte, sondern eine Feststellung. Ihre Worte machten ihn einerseits ungehalten - sie war weiß Gott nicht die Erste, die sich widersetzte doch er hörte auch etwas darin, das ihm neu war. Bestimmtheit, Zielstrebigkeit. Und sie hatte nicht die Arme um ihn gelegt.
    Verblüfft lehnte er sich zurück, ohne sie loszulassen, und musterte sie. Und was er sah, erstaunte ihn, denn er erkannte einen Willen, der seine eigene Entschlusskraft widerspiegelte. Das Mädchen hatte nichts als ihren Körper zu bieten, und dennoch war es, als stünde er einem Gegner im Turnier gegenüber. Das machte die Angelegenheit für ihn noch interessanter. Er liebte eine Menge Dinge an Frauen, doch weder Mut noch Intelligenz gehörten zu den Eigenschaften, die er gewöhnlich bei ihnen suchte.
    Er ließ sie los, wandte sich ab und wärmte seine bloße Hand an dem kleinen Feuer, um Zeit zu gewinnen. »Ich glaube, ich bin kein grausamer Mann. Ich würde dich niemals zwingen, aber ... ich möchte mit dir einen Handel abschließen.« Er drehte sich um und beobachtete sie liebevoll, als wären sie Gefährten in der Schlacht um die Liebe.
    Sie wusste nicht, ob sie aus Erleichterung lachen oder aus Enttäuschung weinen sollte.
    »Ich glaube, du liebst mich, Anne.« Sie schwieg, und das gefiel ihm - Strategie hatte ihn schon immer fasziniert. »Und ich glaube auch, dass du bald aus freien Stücken zu mir kommen und mir deinen Körper schenken wirst. Lass uns einen Zeitpunkt vereinbaren. Am ersten Tag des Turniers, dem Valentinstag?«
    Anne zitterte bei dem Gedanken an das, was sie über Warwick wusste. Wenn zwischen den zwei Parteien am Hof ein offener Krieg ausbrach, würde das Turnier abgesagt werden.
    »Aber wenn du nicht zu mir kommst und mir nicht gibst, was ich begehre - und ich verspreche dir, dass ich keinen Druck auf dich ausüben werde -, sollst du mich am Tag nach unserem vereinbarten Termin um etwas bitten dürfen, was innerhalb der Grenzen meines Königreichs liegt, und es soll dir gewährt werden. Was immer es auch sein mag.«
    Er lächelte, und als Anne den Mund öffnete, um etwas zu erwidern, war er mit einem Schritt bei ihr. Die Anziehungskraft zwischen ihnen war so stark, dass sie erstarrte und sich jeder Gedanke, ihn vor dem zu warnen, was sie in der Zukunft gesehen hatte, verflüchtigte. Atemlos sahen sie einander an, näher und näher kam sein Mund, doch als sie die Hand hob, nur einen einzelnen Finger, um ihn aufzuhalten, packte er ihren Unterarm und küsste die Innenseite ihrer Hand - oh, süßer Schmerz.
    Dann war er fort. Anne zitterte am ganzen Leib, als sie sein Angebot überdachte, und war von einem Gefühl der Dankbarkeit erfüllt. Eigentümlicherweise hatte er mit seinem Vorschlag ihre Neugier geweckt, und sie fühlte sich geschmeichelt. Sie hatte nie Gelegenheit gehabt, an den ausgiebigen Spielen des gegenseitigen Umwerbens bei Hof teilzunehmen, und nun hatte er sie gerade dazu eingeladen. Anne lachte, doch gleich darauf wallten wieder Angst und Entsetzen in ihr auf, und sie taumelte tränenblind in die gleißende Wintersonne hinaus, direkt in die Arme von Doktor Moss.
    Unwillkürlich barg sie ihr Gesicht an seiner Schulter und weinte. Er sagte nichts, hielt nur, teils widerstrebend, teils zärtlich, ihren kleinen, zitternden Körper in seinen Armen und wiegte sie hin und her.
    »Ich bin gekommen, um dich zu holen. Dame Jehanne schickt nach dir«, sagte er schließlich.
    Sie starrte ihn entsetzt an. Ihre Augen waren vom Weinen gerötet, ihr Gesicht von Tränen verschmiert. »Nein. Der König wird dort sein ... und die Königin.«
    »Trotzdem. Man wird dich sonst vermissen.«
    »Aber Doktor Moss, Ihr versteht nicht. Es ist alles so schrecklich verwirrend.«
    Moss konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. »Ich bin schon so lange bei Hof, Anne. Ich versichere dir, ich verstehe ...«
    »Nein, Ihr versteht nicht.«
    Sie sprach die Worte

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