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Der Eid der Kreuzritterin - Jordan, R: Eid der Kreuzritterin

Der Eid der Kreuzritterin - Jordan, R: Eid der Kreuzritterin

Titel: Der Eid der Kreuzritterin - Jordan, R: Eid der Kreuzritterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ricarda Jordan
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und Alexandria liegen viele Hundert Meilen.«
    Gisela kümmerte das nicht. »Na ja, es muss ja nicht so oft sein«, fügte sie hinzu, »aber zu deiner Hochzeit komme ich! Doch, Armand, das ist unabdingbar! Ich will auch einmal einen Harem von innen sehen.«
    »Von Pisa aus nehmen wir ein Schiff nach Akkon. Malik kann in Messina zusteigen«, vollendete Armand.
    »Wenn er da überhaupt noch ist«, sorgte sich Konstanze. »Hoffentlich fährt er nicht ohne mich!«
    Armand schien mit sich zu ringen, beschloss dann aber doch, dem Glück seines Freundes nicht im Weg zu stehen.
    »Du kannst ihm ja schreiben. Die Templer werden den Brief befördern, das geht ziemlich schnell.«
    »Und wenn er dich wirklich liebt«, strahlte Gisela, »dann wird er ohnehin auf dich warten. Dann weiß er doch, dass du kommst!«
     
    Der Brief an Malik war schnell geschrieben, aber die Abreise aus Rom ließ sich nicht gar so eilig organisieren. Das beganndamit, dass sich Karl und verschiedene andere junge Kreuzfahrer verzweifelt an Armand wandten.
    »Was sollen wir denn jetzt machen?«, fragte der Junge. »Ihr habt uns gesagt, wir sollen uns an den Papst wenden. Aber er …«
    Karl sprach nicht aus, was er dachte. Der Knabe war jedoch nicht dumm. Genau wie Armand hatte er seine Schlüsse gezogen. Und in seinem Gesicht standen die Worte geschrieben: Er hat uns verraten und verkauft.
    »Was ist denn mit den römischen Familien, die euch aufnehmen sollten?«, fragte Armand. »Hat sich da wenigstens etwas gefunden?«
    Karl nickte. »Sicher. Ein paar wenige wollen Lehrlinge, die meisten Knechte. Schließlich lohnt es sich nicht, uns ein Handwerk zu lehren. Wir müssen doch springen, wenn der Papst will. Und irgendeinen Kreuzzug gibt es immer.«
    Innozenz’ Aufrufe zu den verschiedenen Kreuzzügen hatten offensichtlich selbst Karls Dorf in Sachsen erreicht.
    »Ihr habt nur geschworen, Jerusalem zu befreien«, erinnerte ihn Armand. »Gegen die Katharer oder sonst wen kann er euch nicht schicken.«
    »Nicht?«, fragte Karl würdevoll. »Da wäre ich mir nicht sicher. Denen fällt da schon was ein. Und davon abgesehen: Die meisten von uns sprechen kein Italienisch. Und welcher Lehrherr möchte schon einen Jungen, mit dem er sich nicht verständigen kann? Knechte sind da leichter zu handhaben. Wir werden noch ein bisschen für die Römer arbeiten und dann mit einem Schwert und vielen Segenssprüchen gegen die Sarazenen geschickt werden. Die machen uns im ersten Kampf nieder. Ich war auf jenem Turnier bei Piacenza. Ich habe Herrn Malik kämpfen sehen!«
    »Du warst auf dem Turnier?«, warf Gisela ein. »Interessiert dich der Kampf der Ritter?«
    Karl nickte. »Mein vollständiger Name ist Karl von Frohne«, erklärte er. »Nein, nennt mich jetzt nicht Ritter, wirwaren mehr Wehrbauern. Ein etwas größerer Hof, dafür ein paar Waffen und ein Pferd … Meine Brüder und ich haben nicht viel gelernt, nur lesen und schreiben und etwas Latein. Wir mussten arbeiten, der Älteste diente als Knappe beim Lehnsherrn. Und ich hatte immer Rosinen im Kopf. Die anderen hätten mich schön verlacht, wenn ich jetzt von meinem Kreuzzug heimgekehrt wäre.« Der Junge schien mit den Tränen zu kämpfen. »Aber es würde mir gar nichts ausmachen! Ich würde gern wieder Ställe ausmisten und das Feld bebauen. Ich wäre sogar lieber der Dorftrottel als ein Knecht im fremden Land.«
    Armands Miene hatte sich aufgehellt, als er von Karls Stand hörte. »Letzteres will ich jetzt nicht gehört haben!«, sagte er mit gespielter Strenge, aber um seine Augen bildeten sich Lachfältchen. »Ein Knappe muss bereit sein, in die Fremde zu ziehen, und ein Ritter will gar ausziehen, um Abenteuer zu erleben. Möchtest du mein Knappe werden, Karl von Frohne? Ich kann dir nicht versprechen, dass du niemals auf einen Kreuzzug musst, aber wenn ich dich ausbilde, wirst du zumindest gekonnt das Schwert schwingen. Und der Papst wird keine Einwände erheben, schließlich nehme ich dich mit ins Heilige Land.«
    »Oh, können wir die anderen nicht auch mitnehmen?«, fragte Gisela begeistert. »Wir brauchen doch Leute auf der Burg, und …«
    »Die Burg ist voll bemannt«, wollte Armand abwiegeln, doch dann sah er sowohl Giselas als auch Karls enttäuschtes Gesicht. »Aber gut … Such noch fünf Leute aus, die bereit sind, in Akkon als Knechte zu dienen. Und zwei Mädchen – je eine Zofe für Gisela und Konstanze … ja, ich weiß, was du sagen willst, Karl. Es dürfen der Jupp und die Marlein dabei

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