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Der Einsatz

Der Einsatz

Titel: Der Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ignatius
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erst Arthur Fox fragen. Der soll die technischen Einzelheiten ausarbeiten.»
    «Wie gesagt, ich kann diesen Fox nicht ausstehen.»
    «Da musst du durch, Adrian.»
    «Ich werd’s versuchen. Aber bevor ich dir etwas zusagen kann, muss ich erst meinen Chef fragen.»
    «Schon klar.»
    «Wenn der sein Okay gibt, werde ich unseren Ein-Mann-Stützpunkt in Teheran informieren. Ein guter Junge. Ein halbes Kind noch, aber topfit. Der wird unserem Ali sagen, worauf er zu achten hat.»
    «Wunderbar. Aber sag ihm nicht, warum euer Ali das tun soll.»
    «Was machen wir eigentlich, wenn wir wissen, wer dein Doktor Ali ist? Arrangieren wir dann ein Treffen mit ihm? Oder holen wir ihn aus dem Land heraus?»
    «Das weiß ich noch nicht. Aber warum sagst du auf einmal ‹wir›?»
    «Wer A sagt, muss auch B sagen, alter Junge. Wir ziehen diese Geschichte gemeinsam durch, mit allem, was dazugehört. Wir sind wie siamesische Zwillinge, du und ich. Habe ich recht?»
     
    Die Tür von Winklers Büro öffnete sich ohne ein vorheriges Klopfen, und Sir David Plumb, der Chef des SIS, kam herein. Er war ein stämmiger Mann Anfang sechzig mit schütterem, grauem Haar und roten Flecken auf Nase und Wangen, von denen sich auf viele späte Meetings mit ordentlich Rotwein, Brandy oder was sonst noch zur Hand war schließen ließ. Sir David hätte auch irgendein hochrangiger Staatsbeamter in irgendeinem Ministerium sein können, wäre da nicht das spielerische Funkeln in seinen Augen gewesen. Als er den Stadtplan von Teheran auf dem Schreibtisch sah, nickte er zustimmend.
    «Ich habe schon gehört, dass Sie kommen, Harry», sagte Plumb. «Vielleicht hätten Sie beide Lust, mich zum Mittagessen zu begleiten, da können wir über alles sprechen. Wo würden Sie denn gerne hingehen?»
    «Egal, nur nicht in den Travelers Club», sagte Harry. Der Club, in dem man viele Mitglieder des SIS antraf, war für sein schlechtes Essen bekannt.
    «Da gehe ich schon lange nicht mehr hin», erklärte Sir David. «Heutzutage scheint dort jeder für den
Daily Telegraph
zu arbeiten, sogar der Portier. Wissen Sie was? Lassen Sie uns doch ins Ritz gehen.»
    Harry lächelte. Das Ritz war bekanntermaßen Sir Davids Lieblingsort zum Lunch, obwohl bei den astronomischen Preisen dort selbst Prinzen aus Saudi-Arabien nachsehen mussten, ob sie genügend Geld in der Tasche hatten.
    Sir David ging zurück in sein Büro, um seinen Regenschirm zu holen und seinen Chauffeur zu rufen. Harry ergriff die Gelegenheit, um Winkler noch etwas unter vier Augen zu sagen.
    «Es hört sich vielleicht merkwürdig an», sagte er, «aber ich habe bei dieser Geschichte ein komisches Gefühl. Irgendwie gefällt mir die Richtung nicht, die das Ganze nimmt.»
    Winkler legte die Stirn in Falten. «Wie meinst du das? Es sieht doch alles ganz gut aus. Oder vertraust du uns etwa nicht?»
    «Nein, das ist es nicht. Natürlich vertraue ich euch.» Harry senkte die Stimme. «Aber es geht hier einfach um wahnsinnig viel. Was ist, wenn dieser Doktor Ali uns wirklich alle Details über die iranische Atombombe liefert? Was machen wir dann? Wie können wir den Bau der Bombe stoppen, ohne dass es zum Krieg kommt?»
    Um Winklers Mund spielte plötzlich ein verschwörerisches Lächeln. Harry kannte diesen Gesichtsausdruck noch aus der Zeit, als sein Freund in Moskau das Wunderkind des SIS war, der aufgehende Stern am Geheimdiensthimmel.
    «Es gibt viele Wege, das zu bewerkstelligen, Harry. Alles zu seiner Zeit. Lass dich nur nicht unter Druck setzen. Und lass nicht zu, dass dich die Bedenkenträger dazu treiben, falsche Entscheidungen zu treffen. Das ist die neue amerikanische Krankheit. Gib nicht auf, alter Junge. Du bist der letzte vernünftige Amerikaner, den ich kenne.»
    Sie gingen zusammen zum Aufzug, als Sir David aus seinem Büro trat.
    «Eines noch, Harry, bevor wir gehen», flüsterte Winkler ihm ins Ohr.
    «Was denn?»
    «Mahmoud Azadi.»
    «Wer ist das?»
    «So heißt unser Agent in Teheran.»

10   London
    Der Oberkellner des Ritz führte sie an Sir Davids Lieblingstisch, der in einer hinteren Ecke des Esszimmers lag und einen schönen Blick auf den Green Park bot. Dass hier wohl kaum ein sicherer Ort für ein vertrauliches Gespräch war, schien Plumb nicht im Geringsten zu stören. Er tat so, als befände er sich in einem abhörsicheren Besprechungszimmer. Sir David vertraute jedem, der es seiner Meinung nach verdient hatte, und ignorierte alle anderen. So war das im SIS immer schon gewesen: Allein

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