Der Einsatz

Swimmingpool, in dem sogar Wasser ist. Fitnessraum, Whirlpool. Wahrscheinlich willst du danach nie mehr nach Hause zurück. Du fliegst mit der Lufthansa von Frankfurt aus. Business-Class, versteht sich. Sieh zu, dass du im Flugzeug noch ordentlich was zu trinken kriegst, Süße, denn wenn du erst mal gelandet bist, ist Schluss mit dem Alkohol.»
    «Und von wo aus geht es los?», fragte Jackie.
    «Ihr fliegt vom Militärflughafen Mildenhall nach Ramstein. Sobald ihr in Deutschland aus dem Flieger steigt, nehmt ihr eure neue Identität an. Wir werden euch mit euren Pseudonymen in Deutschland registrieren. Dann trennen sich eure Wege: Hakim reist weiter nach Pakistan, Marwan in den Jemen, und Jackie macht sich ein paar nette Tage in Frankfurt. Alles klar so weit?»
    «Ja», sagte Jackie. «Aber was ist eigentlich unsere Mission?»
     
    Adrian wandte sich an seinen Freund aus Amerika. Harry hatte sich während der Ausführungen seines Kollegen eifrig Notizen gemacht, um sich die Einzelheiten einzuprägen.Doch jetzt waren die Rahmenbedingungen geklärt, und sie mussten zum Kern der Sache kommen.
    «Das lasse ich Mr.   Fellows besser selbst erklären», sagte Adrian. «Genau genommen ist die Mission nämlich sein Baby. Wir sind nur die Geburtshelfer.»
    Harry musterte die drei Soldaten in Zivil, die vor ihm saßen. Man konnte gar nicht anders, man musste sie einfach mögen und darauf vertrauen, dass sie ihre Aufgabe erfüllen würden. So ein Gefühl hatte er bei der CIA viel zu selten, und genau deshalb war er hier. Die Briten waren in der Lage, eine gewagte Operation ebenso entschlossen wie unauffällig durchzuführen, was sein eigener Geheimdienst entweder nicht konnte oder nicht wollte. Das machte Harry zu schaffen, zumal er keinerlei Möglichkeit sah, etwas daran zu ändern.
    «Es geht um eine Ausschleusung», begann er. «Wir   … also, Adrian und ich   … haben einen Agenten in Teheran. Der Mann hat Angst, und er will da raus. Da er eine äußerst heikle Position innerhalb eines Forschungsprogramms der Revolutionsgarden bekleidet, darf er nicht reisen. Wir müssen aber unbedingt persönlich mit ihm reden und entscheiden, was mit ihm geschehen soll – ob wir ihn endgültig rausholen oder wieder zurückschicken. Diese Entscheidung können wir erst treffen, wenn wir mit ihm gesprochen haben. Und um das tun zu können, müssen wir ihn erst mal aus dem Land schleusen. Deshalb sind wir hier. Es gibt da allerdings ein Problem.»
    «Wir lieben Probleme», warf Jackie ein.
    «Na, umso besser. Ihr sollt nämlich jemanden außer Landes bringen, den wir noch nie gesehen und nie persönlichkontaktiert, geschweige denn ausgebildet haben. Wir wissen, wie er heißt und wo er arbeitet, aber wir haben keine Ahnung, wie er aussieht. Mit anderen Worten: Wir jagen ein Phantom.»
    «Das ist ja wirklich mal interessant», sagte Jackie. «Und wie wollen Sie das Phantom dazu bringen, sich uns zu erkennen zu geben?»
    «Wir werden ihn benachrichtigen, dass wir auf dem Weg zu ihm sind. Mehr sagen wir nicht, es kann ja sein, dass er bereits umgedreht wurde. Anschließend sucht ihr ihn in Teheran auf. Bis ihr dort ankommt, haben wir seine Arbeitsadresse und, wenn alles gutgeht, auch seine Privatadresse herausbekommen. Wir werden alle Hebel in Bewegung setzen, um euch möglichst viele Informationen über ihn zu beschaffen. Dann könnt ihr ihn beobachten, ihn beschatten und schließlich kontaktieren. Ich werde mir noch einen Erkennungscode überlegen.»
    «Und dann?» Jackie lächelte, und in ihrer Miene lag gespannte Erwartung. Die Geschichte schien ihr zu gefallen. Harry sah zu Adrian hinüber, dessen Gesicht vor Aufregung ebenfalls leicht gerötet war, und wandte sich dann wieder an das Team.
    «Ihr werdet in drei Schritten vorgehen. Schritt eins: Ihr steckt ihm eine Nachricht zu, wo die Kommunikationsausrüstung für ihn hinterlegt ist. Das wird wohl in einem der Stadtparks sein. Adrian soll sich mit seinem Stützpunkt in Teheran kurzschließen und ein Spielzeug austüfteln, das sich nett in die Landschaft einfügt. Schritt zwei: Wenn er das Spielzeug hat, nehmt ihr darüber Kontakt mit ihm auf und vereinbart die Details für die Ausschleusung. Schritt drei:Ihr bringt ihn an einen Ort, wo wir mit ihm reden können. Und danach bringt ihr ihn gegebenenfalls wieder zurück ins Land.»
    «Haben wir Unterstützung vor Ort?»
    Harry sah Adrian an. Von der CIA war diesbezüglich sicher nichts zu erwarten.
    «Ein wenig, falls es hart auf hart