Der Einsatz
Preis.»
«Hör schon auf. Da kriegt man ja Kopfschmerzen. Hast du noch mehr von diesen widerlichen Anzügen?»
«Klar, Boss. Drei Stück. Und alle schön abgetragen.»
«Bestens. Auch deine Identität ist rundum abgesichert. Du bekommst einen Kreditbrief von einer jemenitischen Bank, der dir erlaubt, bis zu einhunderttausend Dollar abzuheben, falls du wider Erwarten in die Verlegenheit kommen solltest, ein echtes Geschäft abwickeln zu müssen. Außerdem hast du ein Geschäftsvisum, das zur wiederholten Ein- und Ausreise berechtigt. Du arbeitest für eine Handelsgesellschaft in Sanaa mit einer Zweigstelle in Maskat, und die Geschäftsführer beider Büros werden für dich bürgen. Kommst du damit klar?»
«Sie sind zu gut zu mir,
habibi
.»
«Das stimmt allerdings. Jacqueline leitet die ganze Chose. Sie wird die Kommandozentrale in ihrem Hotel an der Valiasr-Straße einrichten. Dort befindet sich auch unser wichtigstes Kommunikationsgerät, das in Jackies Kosmetiktasche versteckt sein wird. Oben auf der Dachterrasse des Hotels istein Restaurant mit ein paar äußerst praktischen Blumentöpfen, in denen man eine Richtfunkantenne verbergen kann. Die dürfte uns eine gute Übertragungsqualität garantieren. Habt ihr eure Ausrüstung schon?»
«Noch nicht», antwortete Marwan.
«Die kriegen wir morgen», fügte Hakim hinzu.
«Gut. Sobald ihr alles habt, macht ihr ein paar Probeläufe mit Jackie. Verschiedene Übertragungsbedingungen aus verschiedenen Londoner Vierteln. Sollte es Probleme geben, setzt Jackie sich mit uns in Verbindung.»
«Und was für einen Pass bekomme ich?», fragte Jackie.
«Dieselbe deutsche Tarnidentität wie beim letzten Mal. Erfolgreiche Geschäftsfrau und
femme fatale
– eine Dame mit Vergangenheit. Natürlich auch rundum abgesichert. Eigentlich müssten wir dir ja gar nichts andichten … War nur ein Witz, Süße.»
«Ich lach mich tot», konterte Jackie.
«Wie ist dein Deutsch?»
«Verdammt gut, wenn du’s genau wissen willst. Und deins?»
«Nicht mal vorhanden.»
Marwan und Hakim lachten. Sie mochten es, wenn Jackie den Boss neckte.
«Und wie kommen wir ins Land?», fragte Jackie weiter. «Das stand letzte Woche noch nicht fest. Es hieß, die Entscheidung triffst du.»
«Alle auf unterschiedlichen Wegen, wie es eurer jeweiligen Tarnung entspricht. Ursprünglich dachte ich, wir bringen euch alle zusammen über die türkische Grenze und ihr schlagt euch von dort einzeln nach Teheran durch. Aberdas schien mir dann doch zu riskant. Unsere Freunde in der Türkei sind in letzter Zeit etwas zu wankelmütig. Ich weiß gar nicht, was mit denen los ist. Den Jungs vom dortigen Geheimdienst habe ich noch nie über den Weg getraut, aber inzwischen traue ich nicht mal mehr dem Militär. Es ist also besser, wenn ihr getrennt einreist. Klar so weit?»
Alle nickten.
«Du, Hakim, nimmst den Landweg über Pakistan und überquerst die Grenze bei Mirjaweh. Anschließend fährst du mit iranischen Bussen weiter bis nach Shiraz. Nicht gerade die Luxusvariante, Kumpel, tut mir leid. Aber es geht nun mal nicht anders.»
«Mach dir da mal keine Sorgen, Boss. Ich bin unbequeme Reisebedingungen gewöhnt.»
«Nimm den Mund bloß nicht zu voll.» Adrian warf einen Blick in sein Notizbuch, wo er sich alle logistischen Einzelheiten aufgeschrieben hatte. «Unterkommen wirst du im Hotel Shams, mitten im Basar im Süden von Teheran. Da wimmelt es nur so von Pakistani. Duschen gibt es allerdings keine.»
Hakim schnupperte nur lachend an seinen Achselhöhlen.
Als Nächstes wandte sich Adrian an den Araber.
«Marwan, du kommst mit dem Flugzeug aus Katar. Von dort geht täglich ein Flieger zum neuen Flughafen von Teheran, dem Imam Khomeini International Airport. Hört sich irgendwie komisch an, nicht? Jedenfalls fliegst du von Sanaa nach Doha und dann von Doha nach Teheran. Ganz hinten im Flugzeug, denn du hast dir natürlich in irgendeiner Billigklitsche in Sanaa ein Discount-Ticket gekauft.» Er konsultierte wieder seine Notizen. «Wir haben dich im HotelNew Naderi untergebracht, ganz in der Nähe der Jomhuri-ye-Eslami-Straße. Ein Geschäftshotel, wo sämtliche Handelsvertreter aus Dubai absteigen. Die Helden der Straßen von Teheran. Anscheinend sprechen die Leute an der Rezeption sogar Arabisch.
Und nun zu dir, Frau Einsatzleiterin. Du steigst selbstverständlich im ersten Haus am Platz ab, im Hotel Aziz an der Valiasr-Straße. Riesige Suite mit jeder Menge Platz. Hightech-Fernseher und ein
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