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Der einzige Ausweg: Ein Barcelona-Krimi (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Der einzige Ausweg: Ein Barcelona-Krimi (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Titel: Der einzige Ausweg: Ein Barcelona-Krimi (suhrkamp taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antonio Hill
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ihnen nach, wie sie sich über den Flur entfernten, und konnte nicht umhin, seinerseits zu lächeln; doch das Lächeln erstarb, als er Dídac Bellver auftauchen sah. Der hätte Fort und das Mädchen beinahe umgerannt und steuerte mit der Entschlossenheit einer Dampfwalze und einem Gesicht, das die schlechte Laune nicht verbarg, direkt auf ihn zu.
    Zehn Minuten später, in Héctors Büro, begriff er immer noch nicht, warum Bellver so sauer war.
    »Du hast kein Recht, dich in meine Arbeit einzumischen«, betonte der zum x-ten Mal, mit ausgestrecktem Finger und ein paar Zentimeter zu nah an seinem Kollegen.
    »Ich schwöre dir«, erwiderte Héctor, der mit einem Bein auf dem Tisch saß und langsam ungeduldig wurde, »ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst. Kannst du dich nicht etwas deutlicher ausdrücken?«
    »Keine Ahnung? Komm mir nicht damit, Salgado. DiesesUnschuldsgetue mag bei anderen funktionieren, bei mir nicht.«
    Héctor begann rückwärts zu zählen, von zehn bis null, eine grundlegende Technik, um nicht die Ruhe zu verlieren. Bei fünf war jedoch Schluss mit seiner Geduld.
    »Weder Unschuldsgetue noch sonst was, Bellver. Tu mir den Gefallen und sag, was das soll, oder hau ab. Und das sage ich nicht zweimal.«
    »Ach ja? Du weißt nicht, worum es geht? Nein, mich täuschst du nicht«, und er holte Luft und ließ die Bombe platzen. »Wer sonst kann die Unterinspektorin Andreu gebeten haben, die Akte deiner Exfrau aus meinem Schrank zu holen.«
    Héctor war so verdutzt, dass er ausnahmsweise keine Antwort hatte.
    »Du willst mir doch nicht weismachen, Andreu hätte es auf eigene Faust getan. Komm schon, Salgado, so blöd bin ich nicht.«
    »Ich schwöre dir, ich weiß nichts davon«, sagte Héctor noch einmal, ganz langsam.
    Bellver blickte spöttisch.
    »Was zum Teufel suchst du, Salgado? Wenn du etwas über den Fall wissen willst, komm zu mir und frag mich. Schick nicht deine Handlanger, sich für dich die Finger schmutzig zu machen.«
    »Ich habe niemanden geschickt, Bellver. Es ist mir völlig egal, ob du mir glaubst oder nicht, aber ich sage es dir zum dritten und letzten Mal: Ich habe nichts damit zu tun.«
    »Aber es sollte dir nicht egal sein.« Bellver stockte beim Sprechen immer wieder. »Es sollte dir verdammt wichtig sein, Salgado, denn noch mal so viel Glück wirst du nicht haben. Andere hätte man längst rausgeschmissen, und dich behalten sie hier, weiß der Himmel, warum.«
    »Vielleicht, weil ich Fälle löse?«
    Inspektor Bellver brauchte ein paar Sekunden, ehe er reagierte.
    »Was willst du damit andeuten?«
    Héctor wusste, dass er sich mehr als nur Ärger einhandelte, aber im Grunde hatte er schon lange Lust, es ihm ins Gesicht zu sagen.
    »Ich will damit andeuten, dass deine Abteilung, beurteilt man die Leute nach ihren Ergebnissen, nicht sonderlich gut abschneidet. Will damit andeuten, dass ich mir, um eure Fortschritte zu sehen, Ruths Akte gar nicht erst besorgen muss, denn ich verwette meinen Hals, dass es keine gibt. Will damit andeuten, dass du mir besser nicht auf den Sack gehst, wenn du nicht willst, dass ich aufhöre anzudeuten und …«
    »Und was? Mich vermöbelst, so wie den Schwarzen?«
    Sie standen so nah voreinander, dass ihr Atem sich mischte. Héctor nahm das Rückwärtszählen wieder auf, nicht dass er ganz ausrastete. Dídac Bellver musste eine ähnliche Entscheidung getroffen haben, denn er wich zur Tür zurück. Die Hand auf dem Griff, seinen Gegner weiter fest im Blick, raunzte er ihn an:
    »Dabei wird es nicht bleiben, Salgado, das sage ich dir. So langsam kommt mir der Verdacht, dass du in diesem Fall mehr zu verbergen hast.«
    »Jetzt verschwinde aus meinem Büro. Tu mir den Gefallen.«
    Doch Bellver dachte nicht daran, noch nicht.
    »Am Anfang glaubte ich, es ginge nur um eine vermisste erwachsene Person, eine Frau, emotional labil, die …«
    Héctor sprang auf, als hätte der Tisch ihn in die Luft geschossen.
    »Ruth war nicht emotional labil. Wage es nicht, das noch einmal zu sagen.«
    Bellver lachte. Dreckige Hyäne, dachte Héctor.
    »Nenn es, wie du willst. Aber das muss ganz schön an die Nieren gehen, nicht? Wenn deine Frau dich für eine Tusse verlässt.«
    Er hätte ihn geschlagen, und nicht nur einmal, sondern bis er ihm dieses blöde Grinsen aus der Fresse gewischt hätte, wäre nicht im selben Moment Roger Fort in der Tür erschienen. Die Unterbrechung durch den Kollegen, ob beabsichtigt oder nicht, zeigte Wirkung. Als wäre mit ihm ein frischer

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