Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der einzige Ausweg: Ein Barcelona-Krimi (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Der einzige Ausweg: Ein Barcelona-Krimi (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Titel: Der einzige Ausweg: Ein Barcelona-Krimi (suhrkamp taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antonio Hill
Vom Netzwerk:
Summen abgehoben. Hier, ich habe sie alle aufgeführt.«
    So war es: mal zweihundert Euro, mal hundert, kurz vor Weihnachten zweihundertfünfzig. An sich nichts Ungewöhnliches, aber die vorherigen Auszüge deuteten darauf hin, dass Sara lieber nicht so viel Geld bei sich hatte, sie hob mehrmals in der Woche zwanzig oder dreißig Euro ab.
    »Da ist noch etwas. Am 22. Dezember hat sie fünfhundert Euro in einem Juwelierladen ausgegeben und weitere hundert für Dessous.«
    Auf den ersten Blick war eines klar: Sara hatte in den letzten Monaten mehr als dreimal so viel ausgegeben wie sonst. Wäsche, Schmuck …
    »Und, was meinst du?«, fragte Héctor.
    »Ich würde sagen, dass es irgendeinen Freund oder Verehrer gibt. Was erklären würde, warum Sara so spät noch in der Station Urquinaona war. Vielleicht war sie bei ihm gewesen.«
    Oder er hat sie versetzt, dachte Héctor.
    »Irgendeine Idee, woher sie in dieser Nacht kam?«
    Fort schüttelte bekümmert den Kopf.
    »Nein, und ich weiß auch nicht, wie wir es noch herausfinden sollen. Wir haben in allen Restaurants und Bars in der Umgebung gefragt, aber niemand erinnert sich, Sara gesehen zu haben. Auch auf den Bildern der Überwachungskameras in der Gegend haben wir sie nicht entdeckt. Solange dieser Verehrer nicht auftaucht und es uns sagt …«
    »Schon merkwürdig, dass ihre Mitbewohnerin von nichts weiß.«
    Beim Gedanken an Kristin musste Fort lächeln. Dieses Mädchen war zu beschäftigt, um sich für Saras Leben zu interessieren. Er wollte es gerade sagen, als das Telefon klingelte. Er nahm ab und sah zum Inspektor.
    »Ich glaube, am besten fragen Sie sie selbst.«
    Begleitet von einem freundlichen Polizisten in Uniform mit einem Karton im Arm, kam Kristin Herschdorfer über den Flur, auch sie mit einem Karton, der zwar kleiner war, aber einiges zu wiegen schien.
    »Hallo«, grüßte sie. Sie blickte ein wenig nervös. »Ich bringe die Sachen von Sara.«
    Fort wurde leicht rot.
    »Sie hätten nicht selber kommen müssen. Ich habe Ihnen angeboten, die Sachen abzuholen.«
    Kristin zog eine Braue hoch, als hätte sie es anders verstanden.
    »Na ja, macht nichts. Mein Freund hat mich hergefahren.«
    »Und da ist alles drin?«, fragte Héctor.
    Zwei Kartons konnten kaum alles enthalten, was Sara Mahler hinterlassen hatte.
    »Oh, nein. Nur was in ihrem Zimmer war. Die Kleidung ist noch dort. Ich weiß nicht, was ich damit tun soll. Und ein paar Möbel gehörten ihr bestimmt auch. Am besten sprechen Sie mit der Vermieterin. Ende des Monats ziehe ich aus.«
    Héctor nickte.
    »Entschuldigen Sie, wenn ich frage, aber hat Sara Ihnen gegenüber mal einen neuen Freund erwähnt? Hat sie gesagt, dass sie in letzter Zeit irgendwen kennengelernt hat?«
    Kristin schüttelte den Kopf.
    »Nein, gar nicht.« In ihren Augen leuchtete die Neugier. »Sie hatte einen Freund?«
    »Möglicherweise«, sagte Héctor nur.
    »Also, wenn, dann muss sie ihn im Internet kennengelernt haben. Bei ihr war niemand, zumindest nicht, wenn ich zu Hause war.«
    »Haben Sie viel Zeit zu Hause verbracht?«
    »Nein«, antwortete Kristin. »Mein Freund mochte Sara nicht. Er sagte, sie würde uns nachspionieren oder so.«
    »Noch etwas. Hat Sara einmal den Verein Hera erwähnt?«
    »Den was?«
    »Schon gut«, sagte Héctor. »Vielen Dank, Señorita …«
    »Herschdorfer«, sagte sie lächelnd. »Ich weiß, ein schwieriger Name. Ach ja, ich glaube nicht, dass es von Bedeutung ist, aber neulich, als Sie gegangen sind«, und sie schaute zu Fort, »da habe ich mich daran erinnert, dass Sara einmal Besuch hatte. Eine junge Frau von der Arbeit.«
    »Von der Arbeit?« Héctor zog das Gruppenfoto aus der Tasche. »Eine von denen vielleicht?«
    Kristin warf einen kurzen Blick auf das Foto.
    »Ja, die hier. Sie war wirklich sehr hübsch.«
    Amanda Bonet, sagte sich Héctor.
    »Wenn sie zusammen arbeiteten, ist es normal, dass sie befreundet waren«, bemerkte Fort.
    Kristin schaute wieder zu ihm und zuckte die Achseln.
    »Aber ich habe sie ja auch nur einmal gesehen. Ich war gerade eingezogen, deswegen hatte ich es vergessen.« Sie seufzte, als wollte sie Sara und alles, was mit ihr zu tun hatte, aus ihrem Gedächtnis löschen. »Mein Freund wartet draußen.«
    »Ich kann Sie begleiten«, bot Fort ihr an.
    Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
    »Danke. Sehr freundlich. Sie sprechen bestimmt auch katalanisch, oder?«
    Héctor verstand nicht, warum Roger Fort plötzlich bis in die Haarspitzen errötete. Er sah

Weitere Kostenlose Bücher