Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse
die Du-Form verzichtet. Anstatt zu sagen
>du< (du hast mir heute früh keinen Kuß gegeben), sagt man dann
>ich< (ich fühlte mich heute morgen ungeliebt
oder nicht liebenswert, weil du mir keinen Kuß gegeben hast). Nachdem die
Wichtigkeit des Gespräches nach dem Akt darin liegt, das Fühlen nach diesem dem
anderen mitzuteilen, hilft es auch dem anderen, unsere Gefühle zu verstehen,
wenn wir diese auf diesem Wege klarlegen. Wenn wir eine Sentenz beginnen mit
einem >du< wie etwa >du niemals< oder >du tatest nichts wird
sich die andere Person unmittelbar angegriffen fühlen und all ihre Energie
anspannen, um sich selbst zu verteidigen, anstatt sich auf den Versuch zu
konzentrieren, uns zuzuhören und zu verstehen, wie wir uns in dieser Situation
gefühlt haben. Jeder Mensch versucht recht zu haben und den anderen ins Unrecht
zu setzen. Im oben angeführten Beispiel hat die angesprochene Person die
Möglichkeit, sich ungeliebt zu FÜHLEN, ohne daß die andere die Absicht hatte,
ihr so etwas zu sagen. Er oder sie sind dann eben von vornherein
voreingenommen. Und häufig kommt dann nichts weiter dabei heraus, als daß diese
Gefühle der anderen Person für gültig erklärt werden, anstatt sich um eine
Klärung und Lösung zu bemühen.
Auf die sexuelle Kommunikation
übertragen, gilt das gleiche Rollenspiel. »Ich habe es gern, wenn du meinen
Nacken streichelst« oder »ich fühle mich als Sexobjekt, wenn du mir gleich in
den Schoß greifst«, ist als Aussage gegenüber dem anderen besser geeignet, als
wenn man ihm sagt »du reibst mich immer zu hart« oder auch »du behandelst mich
wie ein Sexobjekt«. Während solche >Ich<-Feststellungen dazu tendieren,
die gewünschte Antwort vom anderen zu bekommen, neigen
>Du<-Feststellungen in aller Regel nur dazu, einen Kampf zu eröffnen. Ein anderer wertvoller Hinweis für
die positive Führung des Gespräches ist der Versuch, ganz besonders vorsichtig vorzugehen, wenn ein Kampf beginnt und ganz genau klar zu machen,
worüber man sich zu streiten wünscht. Andernfalls ist die Gefahr groß, daß man
sich nur in Begriffen und kleinlichen Klagen verliert, deren Mehrzahl dann
absolut nichts mehr mit der ursprünglichen Beschwerde zu tun haben. Ein Weg,
das zu vermeiden, ist der, daß jede Person die andere erst einmal wiederholen
läßt, was er oder sie zuvor gesagt hat und man die Hitze der Auseinandersetzung
so ein wenig abkühlt, ehe man sich voll in die eigene Offensive oder
Verteidigung hineinschwingt. Auf diesem Wege hat jede Person die Chance, zu
kontrollieren, daß ihre Aussage richtig verstanden wurde, und kann dann
eventuelle Korrekturen anbringen.
Viele Frauen haben zusätzlich
Schwierigkeiten, über sexuelle Dinge zu reden, weil unsere Zivilisation diese
Art Gespräch in der Rolle der Frau nicht vorgesehen hat. Die Vorstellung von der
Frau als keuschem und reinem Wesen geht Hand in Hand mit dem Verständnis des
Mannes als absoluter Autorität in Sachen Sex. Dolly, 34 Jahre alt und
geschieden, berichtete uns dazu:
»Eines der Dinge, die ich
besonders gern habe, ist das Liebkosen meiner Brust. Das war aber etwas, um das
ich meinen Ex-Ehemann immer besonders bitten mußte, und das kam mich doch sehr
hart an. Ich meinte ja zu wissen, daß der Mann dazu angelegt ist, selbst alles
zu kennen, was wir Frauen zur Befriedigung brauchen, deshalb habe ich ihn nur
selten um etwas gebeten. Ich glaube, es war mir peinlich, und ich schämte mich,
irgend etwas Bestimmtes zu erbitten .«
Wenn die Frauen schon bestimmt
waren, keusch und rein zu sein, also auch unsexy, wie sollten sie dann die
Möglichkeit besitzen, irgendwelche Informationen zu diesem Thema einem anderen
Menschen mitzuteilen? Wenn wir irgendwelche Vorlieben haben, muß das
zwangsläufig heißen, wir hätten sexuelle Erfahrungen mit anderen Partnern gehabt, und das wäre ein Wahrhaft
schändlicher Kommentar zu unserer Reinheit. Demgemäß muß jedes sexuelle
Erlebnis als unser allererstes gelten. Und Wenn Frauen solche niedrigen Wünsche
nicht haben sollten, besteht natürlich auch keine Notwendigkeit, Informationen
über Vorlieben mit dem Partner auszutauschen. Wenn wir aber gern bereit wären,
eine solche Sicht der Dinge für überwunden zu halten, haben doch immer noch
viele Frauen ein ungutes Gefühl eine
Art Schuldkomplex, weil ihnen der Sex Freude bereitet' Wenn wir auch über diese
verhärteten Vorschriften hinausgewachsen sind und uns Partner gesucht haben,
die Frauen mit aufgeschlossener
Sexualität zu
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