Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der eiserne Skorpion - Roman

Der eiserne Skorpion - Roman

Titel: Der eiserne Skorpion - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
Vom Netzwerk:
sich dort zum Himmel hinaufschwang. Man hatte ein über zweihundertfünfzig Meter hohes Gerüst daran errichtet und durch ein Bindemittel an der Bordwand aus exotischen Metallen befestigt.
    »Hier steigen wir aus«, sagte er.
    Layden löschte sofort das Bild, rief einige Programme aus der Warteschleife auf und startete eines davon. Dann zog er aus der Unterseite der Konsole ein Stück heraus – eine Fernbedienung.
    »Sollten wir nicht warten, bis wir näher dran sind?«, fragte Pramer.
    Cormac schüttelte den Kopf. »Sollten wir uns den übrigen Planierraupen zu sehr nähern, entdecken sie uns mit ihren Kameras, und wir kriegen es hier unten dann schneller mit Automatikkanonen zu tun, als du ein Testament schreiben kannst.«
    »Klar.«
    Scharrend verschwand die Räumschaufel am Greifarm aus ihrem Blickfeld, und sie traten an die Heckwand der Planierraupe. Sie fuhr schnell, aber nicht so schnell, wie eine solche Maschine gewöhnlich auf einem derartigen Untergrund unterwegs war. Cormac sprang als Erster ab und schaffte es, auf den Beinen zu landen, denn er wollte den Sprung nicht abfedern, indem er sich im Matsch abrollte. Layden landete ungeschickt und schlug der Länge nach im Brei aus Schlamm und Gestein auf. Pramer rollte sich sauber ab und kam wieder auf die Beine. Sheen landete mit eleganter Lässigkeit und kam zu ihnen herüber. Cormac fragte sich, ob sie wirklich ein Teenager war. Vielleicht diente ihr Aussehen nur der kosmetischen Tarnung, inklusive der Pickel.
    Cormac musterte sie alle einen Augenblick lang, nickte und schlug dann ein leichtes Trabtempo zum Gerüst an. Ein kurzer Blick zurück zeigte ihm, dass sie ihm mit gesenkten Köpfen folgten und versuchten, auf dem unebenen Boden so schnell zu laufen wie möglich. Zweifellos machte es sie sehr nervös, dass sie keine Waffen mitführten.
    Das auf einem Schaumgesteinblock direkt neben dem Schiff ruhende Gerüst lag vollständig im Schatten. Als Cormac auf den Block stieg, hielt er kurz inne und betrachtete einige dieser aasfressenden Kreaturen, die er und Carl schon zuvor gesehen hatten; sie huschten vor ihm weg und sprangen in die Lücke zwischen Block und Schiffsrumpf. Sobald Cormac hinaufgestiegen war, trat er an einen Fahrstuhl heran und nahm dessen Steuerung in Augenschein.
    »Wir haben Glück«, sagte er, als die anderen hinter ihm auf den Block gestiegen waren. Er drehte sich zu ihnen um und bemerkte, dass Layden schwer atmete und kurz vor dem Zusammenbruch schien.
    »Inwiefern?«, erkundigte sich Pramer.
    Cormac deutete auf die Fahrstuhlplattform. »Simple Klammerräder und ein Elektromotor – keine Überwachungsanlagen, sodass wir das Ding benutzen können, ohne entdeckt zu werden.« Er betrachtete Layden. »Was mir vorteilhaft erscheint, denn ich bin nicht sicher, ob wir alle dorthinaufklettern könnten, geschweige denn mit einem CTD wieder herab.«
    »Ja«, sagte Layden und warf Pramer einen entschlossenen Blick zu. »Ich brauche etwas.«
    Pramer nickte, als hätte er das erwartet, griff in die Tasche und holte einen Inhalator hervor, den er Layden zuwarf. Layden saugte dreimal hintereinander in rascher Folge daran und richtete sich gleich besser auf, während sein Gesicht wieder Farbe bekam.
    Er grinste. »Besser – viel besser.«
    Ein Stimulans, wurde sich Cormac klar, obwohl es davon so viele verschiedene Sorten gab, dass die Mühe nicht lohnte, Vermutungen über den genauen Wirkstoff anzustellen. Er stieg auf die Plattform, wartete, bis ihm die anderen gefolgt waren, und berührte den aufwärts weisenden Pfeil auf dem schlichten Sensorpad. Klammerräder schlossen sich um die Pfosten an den vier Ecken der Plattform, nahmen Fahrt auf und trugen sie rasch aufwärts. Weitere Aasfresser huschten unter dem Fahrstuhl hervor, und Cormac fragte sich, warum sie hier waren. War die Luke über ihnen genau diejenige, aus der die Prador-Zweitkinder die menschlichen Überreste geworfen hatten?
    Bald wirkten die automatischen Planierraupen und Kilotonner unter ihnen nur noch wie Spielzeug, und sie hatten in beiden Richtungen Ausblick über die gewaltige Grube. Die Luft war eine Zeit lang frisch und sauber, ehe sich ein fauliger Gestank bemerkbar machte, als sie sich dem Einstieg ins Schiff näherten. Schließlich stoppte die Plattform mit einem Ruck unter einer kreisförmigen Luke im Schiffsrumpf, die einen Meter durchmaß. Gleichmäßig um diese Luke verteilt nahmen acht Schienen von sichelförmigem Querschnitt ihren Ausgang und führten ins

Weitere Kostenlose Bücher