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Der eiserne Skorpion - Roman

Der eiserne Skorpion - Roman

Titel: Der eiserne Skorpion - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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riesiger Garagen, die Platz boten für das schwere Gerät, das rings um das Pradorschlachtschiff zum Einsatz kam. Cormac gab den anderen mit einem Wink zu verstehen, dass sie ihm folgen sollten, und näherte sich der dritten Tür in der Reihe. Dort holte er seine Identicard hervor und schob sie in das Lesegerät einer weiteren Personalluke, die sich für ihn öffnete. Die anderen folgten seinem Beispiel und traten ebenfalls ein. Mehrere Raupen standen hier wie stählerne Dinosaurier aufgereiht.
    »Nummer eins«, sagte er und deutete auf die erste Maschine in der Reihe.
    Die Raupe war ein Fünfhundert-Tonnen-Monster mit Kettenantrieb, einer Räumschaufel vorn und zwei Grabungsgreifern am Heck, welche Zugriff auf eine Auswahl an Kübeln im Rumpf der Maschine hatten. Eine Fahrerkabine war nicht vorhanden, denn die Maschine konnte entweder direkt einer KI unterstellt, mit einer Sub-KI geladen oder als Telefaktor von einer anderen Art von Bediener gesteuert werden. Eine festinstallierte KI war nicht nötig, denn das wäre bei einer Tiefbaumaschine eine Vergeudung von Ressourcen gewesen.
    »Sheen, Layden!« Cormac machte sie auf Werkzeugregale an einer Wand aufmerksam.
    Layden ging dorthin und nahm eine Konsole und ein Stück optisches Kabel an sich. Sein technischer Sachverstand war der Grund, warum man ihn zu dem Einsatz »eingeladen« hatte – gewürzt mit der Zusage eines großen Vorrats an den Drogen, die ihn allmählich umbrachten, welche auch immer das waren. Sheen sammelte einen Satz Schraubenzieher ein – sie war einfach dabei, um einen der CTDs zu tragen, und verfügte über keinerlei besondere Sachkenntnisse, soweit Cormac wusste. Er selbst spazierte um das Raupenfahrzeug herum und inspizierte die Gleisketten, während Pramer einen forschenden Blick in das Fach mit den Grabungsbehältern warf.
    Diese Raupe hatte seit kurzem eine Störung in den Mechanismen, die den ausgewählten Grabungsbehälter in die richtige Position für die Greifarme am Heck brachten. Es war ein hartes Stück Arbeit gewesen, Samara davon zu überzeugen, dass Carl diese Störung hatte herbeiführen können, um hier eine alternative Möglichkeit zu eröffnen, wie man in das Pradorschiff eindringen konnte. Die hiesigen Separatisten waren jedoch wirklich scharf darauf, diese CTDs in die Hand zu bekommen, und absolut bereit, auch Menschenleben zu riskieren, falls sie damit austesten konnten, ob eine Möglichkeit bestand, in den Besitz der Gefechtsköpfe zu gelangen. Auffällig war jedoch, dass Samara es nicht für angebracht gehalten hatte, selbst mitzukommen, und dass von allen Teilnehmern nur Pramer ein enger Mitarbeiter von ihr war, soweit Cormac wusste – ein Schläger also, der aus Gründen, die Cormac erst noch herausfinden musste, Samaras Gunst verloren hatte.
    »Sehen wir mal, was wir da haben«, sagte Cormac.
    Sheen hatte einen Multizieher zur Hand genommen und entfernte gerade eine kleine Platte von der Flanke des Raupenfahrzeugs. Sobald das geschehen war, steckte Layden das Kabel seiner Konsole in einen der freigelegten Anschlüsse und gab Instruktionen ein. Leise jaulend stieß der erste der gewaltigen Planiergreifer den Ellbogen in die Luft und zog eine zwei Meter breite Erdschaufel aus dem Behälterfach, schwenkte sie zur Seite – sodass Pramer ausweichen musste – und schlug sie knirschend auf das Plaston. Mit einem metallischen Klopfen lösten sich Bolzen; der Greifer ließ die Schaufel auf dem Boden liegen und schwenkte wieder hoch, während die zuständigen Mechanismen innerhalb der Planierraupe den nächsten Behälter im Fach nach vorn schoben. Der zweite Greifer packte diesmal zu, hob den Behälter heraus und stellte ihn ebenfalls auf dem Boden ab, während der erste Arm erneut heranschwenkte, bereit für den dritten Kübel.
    »Scheint okay«, meinte Cormac, »aber gehen wir lieber auf Nummer sicher.« Er holte einen kleinen Memospeicher aus der Tasche und trat vor die Komkonsole an der Wand neben den Werkzeugregalen. Als er vor der Konsole stand, bemerkte er, dass sich Sheen aufmerksam zu ihm gesellte, und gelangte zu der Vermutung, dass sie hier vielleicht noch andere Absichten verfolgte, als es den Anschein hatte. Streng nach Skript rief Cormac die Daten der Planierraupe auf und dann das dazugehörige Wartungslog, dem man entnehmen konnte, dass sie derzeit an besagter Maschine arbeiteten. Er schob den Memospeicher in das Laufwerk der Konsole und gab den Übertragungsbefehl für die Daten ein. Er achtete darauf, einen

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