Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
Tritt in die
Eier, weil er so unnötig schwer gewesen war. Er hätte sich
beinahe verhoben, als er das Riesenrindvieh aufs Dach gezogen hatte. Aber Cyder hatte ihm schließlich befohlen, dafür zu
sorgen, daß Hazel und Owen unbehelligt blieben, und Katze
machte immer, was Cyder ihm befahl. Teils, weil er Cyder
liebte, aber hauptsächlich, weil sie mit Gegenständen nach
ihm warf, wenn er es nicht tat. Mit Messern zum Beispiel. Er
kauerte sich am Rand des Dachs nieder, beinahe vollkommen
unsichtbar in seinem weißen Thermoanzug, der sich kaum
vom nebligen Wabern abhob, und lächelte zufrieden, als Hazel und Owen schließlich aus der Bäckerei kamen und sich
über die Hauptstraße entfernten. Er folgte ihnen leise, ein unsichtbarer Schatten hoch oben über den Dächern von Nebelhafen.
    »Owen«, begann Hazel mit fester Stimme, »was auch immer
du tust oder nicht tust, hier in Nebelhafen – eins solltest du
niemals machen, und zwar einen Esper ärgern. Ganz zu
schweigen von einer ganzen Bande verrückter Esper. Sie haben schrecklich viele Möglichkeiten, einem die Freude am
Leben so richtig gründlich zu verderben. Außerdem können
sie deine Lebensspanne ziemlich drastisch verkürzen. Wenn
du weiterhin so risikofreudig sein willst, dann sag mir bitte
beim nächsten Mal früh genug Bescheid, damit ich mich von
dir trennen kann.«
    »Ich verstehe das einfach nicht«, brummte Owen. Seine
Finger umklammerten wütend den Griff des Schwertes. »Er
beutet diese Kinder aus! Er verbrennt den Rest Leben, der
noch in ihnen steckt, und trotzdem waren sie fest entschlossen, ihn mit allen Mitteln zu verteidigen!«
    »Du muß es auch gar nicht verstehen«, sagte Hazel. »Du
mußt dir nur eins merken: Steck deine Nase nicht in die Angelegenheiten anderer Leute, oder jemand wird sie dir abschneiden. So ist diese Stadt eben. Zum größten Teil jedenfalls.«
    Owen seufzte und schüttelte den Kopf. »Also gut. Wohin
gehen wir jetzt? Ihr sagtet, daß der Sportpalast, den wir suchen, nördlich vom Abraxus-Informationszentrum liegt. Meinem internen Kompaß zufolge bewegen wir uns jetzt aber in
südwestliche Richtung.«
    Hazel starrte ihn verblüfft an. »Du hast einen eingebauten
Kompaß? Ich hatte keine Ahnung, daß ich die ganze Zeit mit
einem Hadenmann durch die Gegend gelaufen bin. Was hast
du sonst noch alles an Überraschungen in dir eingebaut, von
denen ich nichts weiß?«
    »Das geht Euch gar nichts an, und wechselt gefälligst nicht
das Thema! Wohin gehen wir?«
»Ich muß vorher noch was erledigen«, wich Hazel aus.
»Nur für den Fall, daß die Ohnesorg-Sache sich nicht nach
Plan entwickelt. Ich fühle mich sicherer, wenn wir Rückendeckung haben. Ruby Reise war eine brandgefährliche Kopfgeldjägerin, aber sie schuldet mir einige ziemlich große Gefälligkeiten. Wenn überhaupt jemand weiß, wo er uns verstecken
und wie er uns beschützen kann, dann sie. Unglücklicherweise haben wir sie bisher an keinem der üblichen Orte gefunden,
was nur noch eine einzige Möglichkeit offenläßt. Alle Kopfgeldjäger auf Nebelwelt benötigen eine Lizenz, nach dem
Motto: Wenn du es nicht kontrollieren kannst, dann erhebe
Steuern darauf. Die Behörde, die diese Lizenzen vergibt, befindet sich ein Stück weit die Straße hinunter, durch die wir
im Augenblick gehen, und dann um die Ecke. Außer, wenn
sie wieder umgezogen sind. Die Leute sind nicht davon abzubringen, die Behörde immer wieder in Brand zu stecken.
Scheint irgendwie ums Prinzip zu gehen.«
Während Hazel die Straße hinunter und dann ein Stück weit
um die Ecke vorausging, dachte Owen über ihre Worte nach.
Er war sich ziemlich sicher, daß ihnen jemand folgte, aber
bisher hatte dieser jemand seinen Zug noch nicht gemacht.
Beinahe wünschte er sich, daß endlich etwas geschehen würde, damit er wenigstens reagieren könnte. Die dauernde Anspannung verursachte allmählich Schmerzen zwischen seinen
Schulterblättern. Owen wußte nicht genau, wie viele von ihnen da draußen waren. Er sah oder hörte sie immer beinahe ,
nur wenn er dann erneut hinblickte … war niemand mehr da.
Owen geriet ernsthaft in Versuchung, herumzuwirbeln und, so
laut er konnte, ›Buuuh!!!‹ zu rufen, nur um zu sehen, wer wo
in Deckung sprang, als Hazel unvermittelt anhielt. Owen blieb
neben ihr stehen und betrachtete nachdenklich die umliegenden Gebäude. Er hatte schon Schlimmeres gesehen, und das
meiste davon hier in Nebelhafen.
Das neue Gebäude war definitiv

Weitere Kostenlose Bücher