Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
hatte mir schon gedacht, daß ich dich dazu bringen
könnte, deinen Disruptor abzufeuern, Todtsteltzer. Jetzt ist er
nutzlos, bis der Energiekristall sich wieder aufgeladen hat. Ich
werde meine Kinder nicht auf dich hetzen, Todtsteltzer. Ich
will dich für mich selbst, mein Freund. Nicht, weil auf deinen
Kopf ein hohes Lösegeld ausgesetzt ist, nein. Geld bedeutet
für jemanden wie mich nichts mehr. Nein, ich will dich schlagen, dich zerbrechen, erniedrigen, verkrüppeln. Ich werde es
genießen. Und anschließend werde ich dir von meinem Blut
zu trinken geben. Dann gehörst du mir. Mit Leib und Seele.«
Owen steckte den Disruptor ein und fuchtelte mit dem
Schwert vor Abbotts Nase. »Ihr redet zuviel, Wampyr. Fangt
endlich an!«
Der Wampyr stürzte mit ausgestreckten Armen vor. Er war
unglaublich schnell. Owen spannte sich zu einem perfekten
Ausfall, mit gestrecktem Schwert, und Abbott wurde von seinem eigenen Schwung in die Klinge getrieben. Sie drang direkt unterhalb seines Herzens ein und trat auf seinem Rücken
in einem Schwall schwarzen, zähen Blutes wieder aus. Abbott
grunzte nur und drang weiter auf Owen ein. Er preßte seinen
Körper gegen die immer weiter eindringende Klinge, um
Owen zu packen. Der Todtsteltzer drehte sich in einer eleganten Pirouette auf einem Fuß, riß den anderen hoch und trat mit
aller Kraft in Abbotts Unterleib, wodurch er sein Schwert frei
bekam. Er wich zurück und beobachtete ungläubig, wie sich
die Wunde in der Brust des Wampyrs in Sekundenschnelle
wieder schloß.
Richtig , dachte er. Schnell , stark , selbstregenerierend . Ich
frage mich , was der Kerl mir sonst noch so alles verheimlicht
hat …
Owen erwischte Abbott an der Kehle, aber der Wampyr
schlug die Klinge mit der bloßen Hand beiseite. Owen wich
erneut zurück, und Abbott setzte nach. Plötzlich war Hazel
hinter dem Wampyr und richtete ihren Disruptor auf ihn. Ein
Dutzend Gestalten aus der Menge warf sich auf sie und riß ihr
die Waffe aus den Händen. Hazel wurde zu Boden geworfen
und festgehalten, obwohl sie sich mit aller Kraft wehrte. Owen
verzog grimmig das Gesicht und murmelte sein Schlüsselwort.
Er hatte den Zorn in letzter Zeit viel zu häufig eingesetzt und
haßte den Gedanken an die langfristigen Auswirkungen, aber
ihm blieb gar keine andere Wahl. Die Welt schien sich zu verlangsamen, als der Zorn zu wirken begann und seinen Kreislauf
zum Rasen brachte. Owen gewann kostbare Zeit zum Nachdenken. Der Wampyr war unglaublich schnell, aber das war
Owen jetzt auch. Wenn es ihm nur gelang, die Verteidigung
seines Gegners zu durchbrechen … ein einziger gutgezielter
Schlag würde ausreichen, um ihn zu köpfen. Davon mußt du
dich erst mal erholen , du verdammter Bastard.
Er tänzelte um den Wampyr, stieß und schnitt und vergoß
schwarzes Blut, nur um zu sehen, wie Abbotts Wunden immer
wieder innerhalb von Sekunden verheilten. Der Wampyr verfolgte ihn mit ausgestreckten Händen und Mord im Blick. Die
beiden bewegten sich zu schnell, um ihnen mit bloßem Auge
folgen zu können. Owen stieß und trat und schlug zu, wo sich
nur eine Gelegenheit bot, zielte immer auf den Hals seines
Gegners; trotzdem kamen Abbotts ausgestreckte Hände stetig
näher. Owen leckte seine trockenen Lippen und schnappte
nach Luft. Der Zorn verhalf auch seinem Körper zu einer gewissen Selbstheilung, aber Owen bezweifelte, daß es ausreichen würde, um mit dem fertig zu werden, was Abbott vorhatte.
Und dann bewegte er sich ein einziges Mal nicht schnell
genug, sah zu spät voraus, was sein Gegner vorhatte, und Abbotts Hand schloß sich wie ein Schraubstock um Owens
Handgelenk. Alles Gefühl wich aus Owens Fingern, und das
Schwert entglitt seinem tauben Griff. Abbott lachte siegessicher. Owen griff mit seiner freien Hand zum Stiefelschaft, zog
einen Dolch hervor und rammte ihn zwischen die Rippen des
Wampyrs. Einen Augenblick strömte schwarzes Blut hervor,
dann versiegte es wieder. Der Wampyr grinste nur und
schleuderte Owen weit von sich. Die Menge wich vor dem
strauchelnden Todtsteltzer zurück, und er prallte heftig auf
den festgetrampelten Schnee. Die Luft wich aus Owens Lungen. Langsam rollte er sich herum und unterdrückte ein Stöhnen. Seine Hand war völlig taub. Abbott stapfte ohne Eile
heran. Der Wampyr grinste noch immer. Der Dolchgriff ragte
vergessen zwischen seinen Rippen hervor.
Owen kam unsicher hoch und stützte sich auf ein Knie. Er
verharrte einen Augenblick und

Weitere Kostenlose Bücher