Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
Gelüste für einen Augenblick unter Kontrolle halten könntet«, sagte Owen eisig. »Wie müssen diesen Jobe suchen und herausfinden, was hier vor sich geht. Das Abraxus muß einen Fehler
gemacht haben. Vielleicht ist Ohnesorg irgend jemand anderes in diesem Sportpalast.«
»Gib mir eine Stunde mit diesem Körper, und ich zeige ihm
ein paar animalische Gelüste, die er niemals vergessen wird«,
sagte Hazel.
»Muskeln sind nicht alles«, bemerkte Mond.
»Wie wahr!« stimmte Hazel zu. »Ich bin nicht nur an seinen
Muskeln interessiert.«
»Ich frage mich, ob es hier kalte Duschen gibt«, brummte
Owen.
»Wir wollen Jobe Eisenhand suchen«, sagte Mond diplomatisch. »Vielleicht gelingt es uns herauszufinden, wie eine lebende Legende zu einer Arbeit als Hausmeister kommt.«
»Was gibt es daran auszusetzen?« fragte Hazel. »Es ist eine
ganz normale Arbeit. Vielleicht wird er gut bezahlt?«
Mond blickte sich um. »Muß wohl so sein.«
Hazel zuckte die Schultern. »Selbst ein Berufsrevolutionär
muß hin und wieder einer Arbeit nachgehen, um zwischen
den Rebellionen etwas in den Magen zu bekommen.«
»Wahrscheinlich arbeitet er verdeckt«, beschloß Owen. »Er
zieht den Kopf ein, weil Imperiale Agenten nach ihm suchen.
Das macht Sinn.«
Er setzte sich in Bewegung, ohne darauf zu warten, ob die
anderen seiner Meinung waren. Die Tür führte in einen gekachelten Gang, von dem aus man nach den Schildern zu urteilen in den Gewichtsraum, zum Dampfbad und den Duschen
gelangte. Owen nahm den zweiten Gang nach rechts, wie der
Riese ihm gesagt hatte. An der Wand hing ein handgeschriebenes Schild mit der Aufschrift Zu den Umkleideräumen .
Owen ging mit entschlossenen Schritten voran und versuchte,
nicht über die Konsequenzen dessen nachzudenken, was man
ihm erzählt hatte. Jakob Ohnesorg – der Jakob Ohnesorg –
sollte als Hausmeister in einem Laden wie diesem hier arbeiten? Das mußte ein Irrtum sein. Eine Tarnung oder irgend
etwas in der Richtung, oder …
Der Umkleideraum sah aus, wie Umkleideräume eben aussehen. Nackt und funktionell. Es roch nach Schweiß und Körperöl. Die meisten Spinde standen offen und waren leer. Anscheinend herrschte nicht viel Betrieb. Je weiter sie in den
Raum kamen, desto stärker wurde der Geruch von billigem
Desinfektionsmittel. Die Tür auf der gegenüberliegenden Seite öffnete sich, und ein Mann mit einem Eimer und einem
Wischmop kam herein. Er war von durchschnittlicher Größe
und schien Ende Sechzig zu sein. In seinem Gesicht zeigten
sich tiefe Falten, und sein graues Haar war schütter. Er steckte
in einem schlaff herabhängenden Overall, der für jemand viel
Größeren geschnitten zu sein schien, und er sah aus, als hätte
er schon längere Zeit nichts Vernünftiges mehr zu essen gehabt. Seine Hände zitterten, und seine Gesichtsfarbe war blaß
und ungesund.
Eine Woge der Erleichterung durchflutete Owen. Wer auch
immer das war, er war ganz eindeutig nicht Jakob Ohnesorg.
Diese halbe Portion in ihrem schlotternden Overall wußte mit
Sicherheit nicht einmal, mit welchem Ende eines Schwertes
man zustoßen mußte. Möglicherweise benötigte ein Sportpalast dieser Größe zwei Hausmeister, und das hier war der andere. Der Hausmeister blickte Owen und seine Begleiter ausdruckslos an. Seine wäßrigen Augen waren wegen der Helligkeit im Umkleideraum zusammengekniffen.
»Was macht Ihr hier hinten? Der Umkleideraum ist geschlossen!«
»Tut mir leid, wenn wir Euch stören«, erwiderte Owen liebenswürdig. »Wir suchen nach Jobe Eisenhand. Wißt Ihr vielleicht, wo wir ihn finden können?«
Der Hausmeister blinzelte Owen an. »Das bin ich. Ich bin
Jobe Eisenhand. Was kann ich für Euch tun?«
Hazel tauschte einen vielsagenden Blick mit Mond. »Hast
du nicht auch genau gewußt, daß er das sagen würde?«
Owen spürte, wie sein Kiefer nach unten fiel. Er schloß den
Mund mit einer bewußten Anstrengung. Es mußte ein Irrtum
sein. Das konnte unmöglich Jakob Ohnesorg sein. Zunächst
einmal stimmte das Alter nicht. Und dann war Ohnesorg ein
ausgebildeter Kämpfer, auf Hunderten von Welten respektiert
und berühmt. Dieses zerbrochene Wrack hier hatte kaum genug Kraft, um Eimer und Mop zu halten. Das konnte unmöglich Jakob Ohnesorg sein.
»Es kann unmöglich Jakob Ohnesorg sein«, sagte Hazel.
»Ich meine … seht ihn euch doch nur an!«
»Dieses eine Mal stimme ich Euch zu«, sagte Owen niedergeschlagen. »Irgend jemand hat uns hereingelegt. Laßt uns
von hier

Weitere Kostenlose Bücher