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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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wieder zusammenreißen müssen. Wie weit
sind die Shrecks mit ihrer Suche nach einer neuen Braut gekommen?«
»Noch nicht sehr weit«, antwortete William. »Nach dem
unglücklichen Versuch der letzten Hochzeit sind diesmal alle
ganz besonders vorsichtig. Wir können uns keinen weiteren
Skandal mehr leisten. Aber es muß auch gesagt werden, daß
Robert keine besonders große Hilfe darstellt, indem er sich
ausschließt. Er hat sich geweigert, auch nur einen Blick auf
die Liste der Namen zu werfen, die wir ihm brachten. Wenigstens ißt er inzwischen wieder.«
»Ich mochte die Shrecks noch nie«, sagte Gerold. »Der alte
Shreck ist ein Schwein, und der Rest ist auch nicht besser.«
»Halt die Klappe, Gerold«, sagte der alte Feldglöck.
»Sie sind nicht die schlecht«, wandte Finlay ein, und ein bestimmter Klang in seiner Stimme ließ die anderen zu ihm
blicken. Er fluchte innerlich. Er hatte sich schon besser angestellt in dem Bemühen, seine beiden Identitäten auseinanderzuhalten. Finlay setzte ein unsicheres Grinsen auf und fuhr
mit sanfter Stimme fort: »Damit will ich sagen, daß es in jeder
Familie ein paar faule Eier gibt. Selbst in unserer.«
»Er sieht mich dabei an!« beschwerte sich Gerold. »Vater,
bitte sag ihm, daß er aufhören soll, mich so anzustarren!«
»Halt die Klappe, Gerold«, sagte der alte Feldglöck.
»Wenn du die Shrecks so sehr magst, lieber Finlay, dann
hast du vielleicht auch einen entsprechenden Heiratsvorschlag
zu machen?« sagte William. »Mir gehen nämlich nach und
nach die Ideen aus.«
»Es gibt immer noch Evangeline!« meldete sich Adrienne
zu Wort.
»Nein«, widersprach Finlay. »Sie ist die Erbin, vergeßt das
nicht.«
»Natürlich, natürlich«, sagte Adrienne. Finlay bedachte seine Frau mit einem forschenden Blick, aber sie schien nichts
mehr sagen zu wollen.
»Das kann jedenfalls alles warten«, begann der alte Feldglöck schließlich. »Wir haben dringlichere Probleme zu lösen.
Fang an, William.«
William räusperte sich unglücklich. »Trotz ausgedehnter
Untersuchungen sind wir dem Clan noch nicht auf die Spur
gekommen, der unsere Verbindungen mit den KIs von Shub aufgedeckt hat. Wenn die KIs nicht so entschieden behaupten
würden, daß jemand das Geheimnis entdeckt hat, würde ich es
einfach auf ihren Verfolgungswahn schieben. Vorausgesetzt,
künstliche Intelligenzen kennen so etwas wie Paranoia. Jedenfalls, wenn wirklich jemand dahintergekommen ist, dann hat
er bisher noch keine Schritte unternommen, um davon zu profitieren. Bisher, wohlgemerkt.«
»Ich muß schon sagen – es gefällt mir immer noch nicht,
daß wir mit Shub zusammenarbeiten«, beschwerte sich Finlay.
»Immerhin sind sie die Feinde der Menschheit – aller Menschen! Ich vertraue ihnen nicht.«
»Aber wir brauchen sie«, erwiderte Crawford Feldglöck
tonlos. »Solange wir gemeinsame Ziele verfolgen, liegt es in
ihrem eigenen Interesse, fair zu spielen. Für uns kommt es nur
darauf an, rechtzeitig auszusteigen, bevor sie etwas gegen uns
in der Hand haben. Es wird nicht leicht werden, aber ich habe
dieses Haus nicht zu dem gemacht, was es heute ist, indem ich
nie ein Risiko eingegangen bin. Sucht weiter, William, haltet
den Druck auf die Informanten aufrecht. Irgendwann wird
schon jemand reden. Irgendwann redet immer jemand.«
»Ich will mehr darüber erfahren«, sagte Finlay.
»Die Angelegenheit ist abgeschlossen«, schnappte der Alte
zurück und funkelte die Versammlung zur Demonstration
seiner Entschlossenheit an.
»Und was machen wir dann hier?« schnappte Finlay zurück.
»Wenn du kein Interesse an unserer Meinung hast und uns
außerdem nicht erlaubst zu reden, dann können wir ja wohl
gehen, oder?«
»Genau das sage ich die ganze Zeit!« maulte Gerold.
»Halt die Klappe, Gerold«, sagte William.
»Ihr seid hier, damit ich euch über die Vorgänge informieren kann«, sagte Crawford Feldglöck. »Also seid jetzt still
und paßt gefälligst auf! Ich weiß nicht, was in letzter Zeit in
dich gefahren ist, Finlay.«
»Ja«, stimmte Adrienne zu. »Das sieht dir überhaupt nicht
ähnlich, Finlay. Sicher, es ist eine Verbesserung, aber ich erkenne dich nicht wieder.«
Finlay zwang sich dazu, entspannt zu bleiben. Er sank in
den Stuhl zurück und wedelte elegant mit einem kleinen Tuch
in der Rechten. »Mach nur weiter, Vater. Ich möchte nicht
ungehorsam sein. Versucht nur, euch ein wenig mehr zu sputen! Ich habe in einer Stunde eine Anprobe für eine neue Garderobe. Ein

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