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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Schatten waren. Wir stecken in tiefen Schwierigkeiten, dachte Finlay. Er parierte einen Hieb mit seinem
Schild und blickte sich suchend nach dem nächstgelegenen
Ausgang um. Der Saal war inzwischen von Wand zu Wand
mit einer Masse wogender, kämpfender Leiber ausgefüllt, die
einmal in diese, dann wieder in jene Richtung drängten. WolfTruppen prallten auf Feldglöck-Söldner, und beide Clans
kämpften verbissen um die Oberhand. Crawford Feldglöck
stürzte sich auf Kit Sommer-Eiland und brüllte seine Wut
hinaus. Er konnte den jungen Killer nicht ansehen, ohne sich
an die Szene bei Hof zu erinnern, als er seinen eigenen Großvater Roderick Sommer-Eiland getötet hatte. Crawford hatte
bis zum Tod des alten Roderick nicht gewußt, wie sehr er sich
mit ihm angefreundet hatte und wie sehr er ihn vermissen
würde. Sicher, der Feldglöck hatte in seinem Leben bereits
eine Menge Dinge verloren, die ihm etwas bedeutet hatten,
aber Rodericks Tod hatte das Faß zum Überlaufen gebracht.
Er würde jetzt seine Rache haben, und wenn er selbst dabei
starb. Die schiere Wut seines Angriffs trieb Kit in die Defensive, doch der junge Sommer-Eiland gab keinen Fußbreit
nach. Kit hielt der Attacke stand und wartete geduldig, daß
der Arm des alten Feldglöck ermüden würde, während er die
ganze Zeit sein berüchtigtes Lächeln zeigte.
Valentin Wolf hatte seine Kampfdrogen in dem Moment
ausgelöst, als der Turm der Feldglöcks in Sicht gekommen
war, und jetzt tobten sie durch seinen Kreislauf wie ein nicht
enden wollendes Gewitter. Jeder im Raum schien sich
schwerfällig und langsam zu bewegen, und jeder Schwerthieb
seiner Gegner war offensichtlich und vorhersagbar. Er schnitt
sich einen blutigen Weg durch das Getümmel und stürzte sich
auf Finlay Feldglöck, der seine Schläge jedoch mit erstaunlicher Geschicklichkeit und beinahe mühelos parierte. Valentin
lachte lautlos, mit weitaufgerissenen Augen, und verstärkte
seinen Angriff noch. Donner rollte durch seine Arme.
Daniel Wolf warf sich in dem Glauben auf Gerold Feldglöck, in dem berüchtigten Dummkopf ein harmloses Opfer
gefunden zu haben, und sah sich einigermaßen verblüfft einem geschickten und mutigen Kämpfer gegenüber. Vielleicht
war Gerold nicht der hellste Kopf unter den Lebenden, aber er
war schließlich ein Feldglöck. Daniel schnaufte und bereitete
sich innerlich auf einen harten Kampf vor, denn er war
schließlich ein Wolf.
Immer und immer wieder prallten die beiden aufeinander.
Schwerter krachten auf parierende Schilde und flogen in einem Schauer von Funken zurück. Die Menge ringsum ließ
nicht viel Raum für den Kampf, und am Ende war es mehr
Glück als Geschick, das die Entscheidung brachte. Gerold war
nur den Bruchteil einer Sekunde zu langsam, als er einem
Ausfall Daniels auszuweichen versuchte, und das Schwert des
jungen Wolfs durchdrang zuerst die Verteidigung seines Gegners und dann seine Rippen. Gerold schien zunächst mehr
überrascht als verletzt, doch dann hustete er Blut und sank
kraftlos auf die Knie. Daniel zog sein Schwert zurück und
schnitt Gerold mit geübten Schwung die Kehle durch. Blut
spritzte, und Gerold fiel und versank unter den trampelnden
Füßen der Menge. William Feldglöck sah seinen Bruder fallen
und schrie voller Entsetzen auf, dann warf er sich selbst auf
Daniel, der seinen neuen Gegner mit breitem Grinsen und
kühler Berechnung empfing. Er war ein echter Wolf, und heute würde er es allen mit Blut und Tod beweisen.
Jakob Wolf erblickte Investigator Razor, der sich einen Weg
durch das Getümmel in seine Richtung bahnte, und suchte
augenblicklich nach einem leichteren Gegner. Sollte ein anderer Dummkopf sich mit dem Investigator anlegen. Irgend jemand, der lebensmüde genug war.
Er bemerkte Finlay und Valentin, die von der hin und her
wogenden Menge getrennt wurden, und stürzte sich auf den
jungen Stutzer. Wenn er ihn erst getötet hätte, würde der
Kampfeswille des Alten zerbrechen. Der Wolf erwartete einen
leichten, ungeschickten Gegner, aber er stellte schockiert fest,
daß Finlay Feldglöck ein wahrer Schwertmeister war. Die
Berichte seiner Nachrichtendienste hatten nicht den kleinsten
Hinweis auf diese versteckten Fähigkeiten enthalten, aber
jetzt war es zu spät, um noch auszuweichen. Er hatte sich
selbst ans Messer geliefert. Eine schlimme Vorahnung machte
sich hinter Jakob Wolfs Stirn breit. Wenn ein Tunichtgut wie
Finlay sich als Schwertmeister herausstellte,

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