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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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für Stück zu zerstören, Junge. Der DunkelwüstenProjektor entstand rein zufällig, während ich an etwas anderem arbeitete. Ich war der einzige Mensch, der ihn bedienen
konnte, und so war ich für ihn verantwortlich. Und ich tat das
einzig Verantwortliche, das mir geblieben war: Ich nahm den Projektor und floh. Ich versteckte mich hier, wo mich niemand außer meiner Familie finden konnte. Und nur um ganz
sicherzugehen, versteckte ich den Projektor an einem anderen
Ort. Ich ließ ihn im Herzen des Labyrinths des Wahnsinns , auf
dem kalten Leichnam der Wolflingswelt tief innerhalb der Dunkelwüste.«
Owen musterte seinen Vorfahren schweigend, während er
nach Worten suchte. Die Wolflinge waren ein Teil der Legende: die ersten gentechnologisch erzeugten menschlichen Wesen. Sie sollten lebende Mordmaschinen gewesen sein, die
vollkommenen Soldaten; unglücklicherweise hatten die Forscher des Imperiums ihre Aufgabe ein wenig zu gut gelöst.
Die Wolflinge waren unschlagbar. Das Imperium machte sich
schließlich Sorgen wegen seiner eigenen Geschöpfe und
löschte die Wolflinge aus, solange sie noch auf ihrer Welt
gefangen waren. Und dann, als die Wolflingswelt Teil der
Dunkelwüste wurde, verloren sich ihre Spuren in der Geschichte. Kein Wunder, daß niemand jemals den Dunkelwüsten-Projektor gefunden hatte und zurückgekommen war, um
davon zu berichten.
»Wir brauchen den Projektor «, sagte Owen schließlich.
»Unsere Rebellion hat nicht den Hauch einer Chance ohne
ihn.«
Giles blickte seinem Nachfahren fest in die Augen. »Und
deine Rebellion – ist sie wirklich so wichtig?«
»Du hast ziemlich lange geschlafen, alter Mann«, sagte Hazel in ihrer respektlosen Art. Sie stand plötzlich neben Owen.
»Du hast überhaupt keine Ahnung, wie schlecht die Dinge
stehen. Wenn man reich ist und Beziehungen hat, kann man
alles haben, was das Herz begehrt, kann sich alles erlauben
und alles tun, und niemand stellt sich einem in den Weg. Man
kann nach Belieben Leben vernichten, und es gibt niemanden,
der einen zur Rechenschaft zieht.«
»Sie benutzen uns und werfen uns anschließend weg«, sagte
Mond. »Und kein Schwein kümmert sich darum.«
»Ich kämpfe gegen das Imperium, seit ich erwachsen bin«,
sagte Jakob Ohnesorg. »Ich habe auf mehr als hundert Welten
gekämpft und mein Blut und das meiner Männer gelassen, nur
um an Ende mit anzusehen, daß der Kampf um Recht und
Gesetz umsonst war. Das Imperium besitzt die Schiffe und die
Waffen und die Armeen, und wir haben nichts als unseren
gerechten Zorn. Aber das reicht einfach nicht.«
Giles blickte zu Ruby Reise. Sie stand ein wenig abseits und
hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Sie schien sich zu
langweilen. »Und was ist mit Euch, Kopfgeldjägerin? Habt
Ihr auch etwas zu diesem Thema zu sagen? Keine Appelle an
mein Gewissen?«
Ruby blickte ihn kühl an. »Ich habe nicht schlecht davon
gelebt, die Feinde der Imperatorin zu jagen und zur Strecke zu
bringen. Alles Banditen und Gesetzlose. Und jetzt bin ich
selbst eine. Ist doch lustig, wie die Dinge sich manchmal ändern, nicht wahr?«
»Und was hat Euch geändert?«
Ruby lächelte. »Hazel hier ist meine Freundin. Sie hat normalerweise genug Verstand, um aus dem Regen zu bleiben,
aber manchmal kommt einem der Regen hinterher, ganz egal,
wohin man geht. Die Imperatorin will sie tot, und ich will sie
lebend. Also zur Hölle mit dem Imperium. Außerdem hat man
mir soviel Beute versprochen, wie ich nur tragen kann, wenn
unsere Seite gewinnt. Du würdest staunen, Todtsteltzer, wenn
du sehen könntest, wieviel ich tragen kann, wenn ich mich
wirklich anstrenge.«
Hazel lächelte ihr dankbar zu. »Ruby! Ich wußte gar nicht,
daß du dir Sorgen um mich machst!«
»Bilde dir ja nichts darauf ein! Wenn die Belohnung auf
deinen Kopf nur ein klein wenig höher gewesen wäre, hätten
sich die Dinge vielleicht ganz anders entwickelt …«
Giles wandte sich wieder zu Owen. »Gesetzt den Fall, ich
führe dich zum Versteck des Projektors – was würdest du
damit anfangen? Er ist keine besonders subtile Waffe, weißt
du? Mit seiner Hilfe könntest du jeden Planeten zerstören, den
die Imperatorin zur Zeit als Heimatwelt benutzt – aber nur,
indem du tausend andere Welten mit ins Verderben reißt.
Könntest du das? Könntest du eine weitere Dunkelwüste schaffen, mitten im Herzen des Imperiums?«
»Du hast ihn eingesetzt«, sagte Owen kleinlaut.
»Und? Siehst du, was meine Tat aus mir

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