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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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gemacht hat? Ich
dachte, ich hätte einen guten Grund, so zu handeln. Ich habe
mich geirrt. Wie steht es mit dir, Junge? Welchen Preis bist du
bereit, für deinen Sieg zu zahlen?«
»Ich weiß es nicht. Ich habe schon genug Morden und Töten
gesehen, und nichts davon hatte einen › guten Grund ‹, wie du
es nennst.« Das junge Mädchen lag schreiend vor Schmerz im
Schnee von Nebelwelt . Seine Klinge hatte sie für immer verkrüppelt . »Vielleicht will ich nur sehen, daß der Projektor vernichtet wird, bevor die Imperatorin ihn in ihre Hände kriegen kann. Sie würde jedenfalls keinen Augenblick zögern, ihn
einzusetzen. Ich weiß es nicht, Giles. Ich kann eine Entscheidung wie diese nicht treffen. Ich bin nur ein Historiker. Ich
verkrieche mich hinter alten Büchern und Aufzeichnungen.
Ich bin kein Krieger oder Revoluzzer. Frag Jakob. Oder Hazel. Frag jeden, nur nicht mich.«
»Genau das meine ich«, erwiderte der alte Todtsteltzer.
»Aber am Ende tat ich dann doch, was ich tun zu müssen
glaubte, und genau das wirst auch du tun, wenn die Zeit reif ist.
Ich werde dich zum Dunkelwüsten-Projektor führen. Und laßt
uns alle beten, daß wir vor der Imperatorin dort ankommen.«
»Du hast ein Schiff?« fragte Hazel.
»O ja, natürlich«, erwiderte Giles. »Natürlich besitze ich ein
Schiff.«
»Und wie lange wird es dauern, das Schiff einsatzbereit zu
machen?« zweifelte Hazel. »Es ist sicher in einem hundserbärmlichem Zustand, nachdem es so viele Jahrhunderte in
Mottenkugeln verbracht hat.«
»Meine Lektronen haben im gleichen Augenblick damit begonnen, das Schiff in einen einsatzbereiten Zustand zu versetzen, in dem ich erwachte«, erwiderte der alte Todtsteltzer.
»Außerdem wurde es die ganze Zeit über gut gewartet. Ich
habe irgendwie immer geahnt, daß ich eines Tages in Eile
abreisen würde.«
»Es sollte besser ein schnelles Schiff sein«, sagte Ruby.
»Eine Menge wildentschlossener Leute sind uns auf den Fersen, ganz besonders die im Orbit.«
»Und ich muß Passage von Euch erbitten«, sagte Mond. Giles blickte den Kyborg interessiert an. In seiner fremdartigen,
nichtmenschlichen Stimme lag ein ungewohntes Drängen.
»Mein Volk wurde auf der verlorenen Welt Haden geschaffen. Sie ist verloren, weil niemand ihren wirklichen Namen
kennt und weil sie in der Dunkelwüste liegt. Aber bevor meine
Ahnen sie fanden und ihr Inneres umwandelten, nannte man
sie die Wolflingswelt.«
»Wenn das kein Zufall ist!« rief Hazel. »Der DunkelwüstenProjektor und die schlafende Armee von Hadenmännern, und
beide auf dem demselben Planeten! Wie groß stehen die
Chancen für einen derartigen Zufall?«
»Zu verdammt klein für meinen Geschmack«, sagte Owen.
»Wenn ich es nicht besser wüßte, dann könnte ich schwören,
daß mein Vater dahintersteckt. Es würde jedenfalls hervorragend zu ihm passen.«
»Aber wahrscheinlicher ist, daß ich meine Spuren nicht so
gut verwischt habe, wie ich eigentlich wollte«, sagte Giles.
»Und wenn jemand anderes die Wolflingswelt finden konnte,
dann kann ein Dritter sie jederzeit auch finden. Ich denke, es
wird höchste Zeit, daß wir uns in Bewegung setzen.«
»Klingt nach einem guten Vorschlag«, sagte Jakob Ohnesorg. Er blickte sich reumütig in der Waffenkammer um. »Ihr
habt ein paar wundervolle Spielzeuge hier, Todtsteltzer. Ich
hätte eine Sammlung wie diese hier verdammt oft dringend
gebrauchen können, aber Waffen sind immer der teuerste Teil
einer Rebellion. Gegen wen sollten die Euren eigentlich eingesetzt werden?«
»Gegen die gleichen Leute, gegen die ich den Projektor einsetzte. Es hatte eine Rebellion gegen das Imperium gegeben.
In großem Maßstab, bestens vorbereitet, mit Unmengen von
Waffen und Männern, die damit umgehen konnten. Ich tötete
sie alle in einem einzigen Augenblick. Man bot ihnen nicht
einmal eine Gelegenheit, sich zu ergeben.«
»Moment mal!« unterbrach ihn Owen. »Das steht in den offiziellen Aufzeichnungen aber ganz anders! Der Projektor wurde erst eingesetzt, nachdem jedes andere Mittel versagt
hatte. Das Imperium selbst war in Gefahr. Deshalb haben sie
den Projektor eingesetzt.«
»Nicht sie, Junge«, sagte Giles. »Ich. Mein Mund war es,
der den Befehl erteilte. Es gab keine Warnung, keine Verhandlungen, nichts. Und vor allen Dingen bestand keinerlei
Gefahr für das Imperium.«
»Und warum hast du es dann getan?« wollte Hazel wissen.
»Er war mein Imperator.« Giles verstummte. Eine ganze
Weile herrschte

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