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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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noch Verstandesmäßig.
Wir können nichts tun, um sie zu retten. Was mit ihnen geschehen ist, kann niemand mehr rückgängig machen.«
»Und wenn schon, wir können sie doch nicht einfach in ihren Zellen verrotten lassen! Warum sprengen wir nicht die
Türen aus sicherer Entfernung auf und lassen sie los? Dann
haben sie wenigstens eine Chance, zu entfliehen, und die Behörden wären beschäftigt.«
»Nein. Vergiß nicht, sie haben trotz allem Würmer in ihren
Köpfen. Und so lange der Wurmwächter lebt, gehören sie
ihm. Mit Leib und Seele. Am Ende führt immer wieder alles
zu diesem Teufel, Finlay. Er ist das böse, faulige Herz von
Silo Neun. Seine Träume sind es, die Monster ausbrüten. Und
jetzt komm weiter und sei etwas leiser, sonst weckst du sie am
Ende noch auf.«
Und so gingen sie weiter, durch lange, verlassene Gänge
und über Treppen, die immer tiefer und tiefer nach unten führten, mitten hinein in die Hölle des Wurmwächters. Bis sie
schließlich vor einer hohen, glatten Mauer standen und der
Weg zu Ende war. Finlay zog die Karte in seinem Kopf zu
Rate, aber sie befanden sich ganz definitiv in einer Sackgasse.
Hinter der Wand gab es nichts als leeren Raum. Dann studierte er die Karte etwas sorgfältiger und runzelte die Stirn. Für
eine leere Halle führten verdammt viele Leitungen und Röhren und Energiekabel durch die Wände hinein und hinaus.
Und schließlich wurde ihm bewußt, was er die ganze Zeit
bereits geahnt hatte, ohne es sich eingestehen zu wollen: Sie
waren im Nest des Wurmwächters angekommen.
»All dieser Raum nur für ihn allein?« fragte er. »Wie groß
ist er denn?«
»Man sagt, sie würden ihm ein neues Nest bauen«, antwortete Evangeline. »Er soll für das jetzige zu groß geworden
sein.«
Finlay beschloß, im Augenblick lieber nicht darüber nachzudenken. »Also gut, und wie kommen wir hinein? Welche
Verteidigungsmöglichkeiten besitzt er?«
»Er benötigt keine Verteidigungseinrichtungen«, erwiderte
Pindar. »Er ist der Wurmwächter. Es gibt keine Wachen, keine hochentwickelten Sicherheitssysteme, nichts. Nur ihn. Und
das ist genug. Er ist der stärkste Esper, den das Imperium je
hervorgebracht hat. Sein Verstand ist so hoch entwickelt, daß
wir ihn nicht einmal ansatzweise begreifen können. Dunkel,
undurchsichtig und übermenschlich kraftvoll. Und mit aller
Wahrscheinlichkeit vollkommen verrückt.«
Finlay funkelte Pindar böse an. »Ihr habt immer eine Menge
guter Neuigkeiten auf Lager, was? Er kann nicht wirklich so
mächtig sein. Oder vielleicht doch?«
»Niemand weiß es«, kam Evangeline Pindar zu Hilfe.
»Niemand ist ihm je so nahe gekommen wie wir jetzt. Selbst
wenn wir davon ausgehen, daß das Imperium mächtig übertreibt, so muß er doch ganz erstaunliche Fähigkeiten besitzen,
um ein Gefängnis dieser Größe ganz alleine zu überwachen.
Er steht mit Hilfe seiner Würmer in ununterbrochenem mentalem Kontakt zu Tausenden von Gefangenen, und er weiß zu
jedem Zeitpunkt ganz genau, was jeder einzelne von ihnen
gerade denkt oder tut. Noch ein weiterer Grund, aus dem noch
nie jemand aus dieser Hölle entkommen ist.«
»Das wird ja von Minute zu Minute besser«, beschwerte
sich Finlay. Er hob sein Schwert und die Pistole, aber ihr vertrautes Gewicht hatte alle Kraft und allen Trost verloren. Finlay starrte auf die lange, glatte Mauer, und sie schien seinen
Blick ungerührt zu erwidern, ohne ihr Geheimnis zu verraten.
»Alles stirbt, wenn man es nur hart genug und lange genug
trifft. Wie kommen wir hinein? Gibt es irgendwo eine verborgene Tür?«
»Keine Türen«, antwortete Evangeline. »Keine Fenster. Der
Wurmwächter verläßt niemals sein Nest. Sie haben die Halle
rings um ihn hochgezogen und dann versiegelt. Wir müssen
uns einen Weg schaffen.«
»Großartig, einfach großartig. Du hast nicht rein zufällig
noch ein paar von deinen Granaten dabei?«
»Ihr braucht keine Granaten«, meldete sich Stevie Eins. »Ihr
habt uns.«
»Ich hab’ noch nie eine Wand gesehen, die uns hätte widerstehen können«, stimmte Stevie Zwei zu.
»Richtig«, ergänzte Stevie Drei.
Die drei Stevie Blues bezogen Position vor der großen
Wand und blickten sie nachdenklich an. Plötzlich begann die
Temperatur im Korridor spürbar zu steigen, und Finlay und
die anderen zogen sich in sichere Entfernung zurück. Die
Wand vor den drei Stevie Blues glühte in feurigem Kirschrot,
und Dampf stieg auf. Es wurde heißer und heißer im Korridor,
bis

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