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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Schottenwänden gab es nicht viel zu sehen. Nur die notwendigsten Einrichtungen befanden sich an Bord, aber sie machten wenigstens einen vertrauenerweckenden Eindruck. Außerdem
schien es wenig sinnvoll, Luxus und Überfluß in eine Rettungskapsel einzubauen.
»Es ist schon lange her, daß ich in etwas so Primitivem gereist bin«, begann Owen schließlich. »Was hat es für einen
Antrieb – Dampf?«
»Noch so eine dämliche Bemerkung, und du kannst rausgehen und schieben«, erwiderte Hazel. »Schimpf nicht über diesen Kahn hier. Er hat deinen und meinen Arsch gerettet.«
Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort: »In Ordnung. Die
Frontsensoren zeigen an, daß wir uns einem größeren Gewässer nähern. Und die Hecksensoren melden einen ganzen Sack
voller Leute, die hinter uns her sind in allem, was irgendwie
fliegt. Du machst jetzt besser einen vernünftigen Vorschlag,
wie wir aus diesem Schlamassel herauskommen, Owen Todtsteltzer, weil mir nämlich nichts mehr einfällt.«
»Nur die Ruhe«, erwiderte Owen. »Ich habe ein As im Ärmel, und zwar keins von schlechten Eltern. Eigentlich steckt
es nicht in meinem Ärmel, sondern wartet am Grund des
Sees.«
Hazel warf ihm einen scharfen Blick zu. »Heißt das, wir
werden tauchen ?«
»Ihr habt es erfaßt. Meine private Jacht liegt am Grund des
Sees in ihrem eigenen kleinen, getarnten Hangar, wo sie unauffindbar ist für alles, bis auf die allerstärksten Sensoren.
Nur ich weiß von ihrer Existenz. Ich hatte das Gefühl, daß das
vielleicht eines Tages ganz nützlich sein könnte. Wißt Ihr, die
Paranoia geht in meiner Familie nicht nur einfach um, sie galoppiert. Das kommt davon, wenn man zur Oberschicht gehört. Werft diesen Pott hier in den See und haltet ihn dicht
über dem Grund. Ich werde Kontakt mit der Jacht aufnehmen,
die Schilde herunterfahren und die Maschinen anwerfen. Eure
Sensoren werden die Sonnenschreiter bemerken, wenn wir
nahe genug herangekommen sind. Geht dann einfach längsseits und verankert die Rettungskapsel neben der Schleuse.
Meine Sonnenschreiter ist ein ganz besonderes Schiff. Hat
all die Energie und die Mittel, die wir für unsere Flucht benötigen, und noch einiges mehr. Wenn wir erst aus dem Wasser
und in Bewegung sind, dann kann uns nichts mehr aufhalten.
Die Sonnenschreiter besitzt einen ultramodernen Hyperraumantrieb, basierend auf den allerneuesten wissenschaftlichen
Erkenntnissen. Es gibt nur ein Dutzend Schiffe im gesamten
Imperium, die mit diesem Antrieb ausgerüstet sind, und keines davon befindet sich zur Zeit in unserem Sektor der Galaxis. Das Schiff hat mich ein Vermögen gekostet, aber ich kaufe immer nur das Beste vom Besten. Bringt uns jetzt bitte
nach unten.«
Hazel schüttelte den Kopf und grinste. »So also leben die
oberen Zehntausend. Ich gehe runter, Todtsteltzer. Du irrst
dich besser nicht mit dieser Sache.«
»Vertraut mir. Habe ich Euch je belogen?«
»Woher soll ich das wissen?«
Owen lachte still in sich hinein, während Hazel die Rettungskapsel in das Gewässer hinabfallen ließ. Sie beobachtete
mißtrauisch die Sensorschirme, während das Schiff langsam
tiefer ins schwarze Wasser sank; dann beugte sie sich plötzlich vor. Große Schatten waren aus dem Nichts aufgetaucht
und hielten auf das Schiff zu. Sie waren Dutzende von Metern
lang, und nach den Sensoren zu urteilen lebendig . Innerhalb
von Sekunden hatten sie die Kapsel erreicht und umrundeten
sie mit einer für derart große Kreaturen beunruhigenden Geschwindigkeit. Hazels Hände zuckten unwillkürlich nach den
nicht vorhandenen Feuerkontrollen, doch die Wesen machten
keinerlei Anstalten, die Kapsel anzugreifen oder sie auch nur
zu verscheuchen. Wenn Hazel es nicht besser gewußt hätte,
hätte sie schwören können, daß die Kreaturen die Rettungskapsel im Gegenteil nach unten eskortierten … ein Gedanke
durchfuhr sie, und sie warf Owen einen schrägen Blick zu.
»Nach den Sensoren zu urteilen haben wir neuerdings eine
Eskorte. Was immer es sein mag, es ist beunruhigend groß
und definitiv lebendig. Was weißt du darüber?«
Ihr Gefährte lächelte müde. »Es sind Behemoths. Ich habe
ein lebendes Paar im See aussetzen lassen, um die Leute davon abzuhalten, den See zu nutzen. Ich wollte nicht, daß irgendwelche Taucher über mein verborgenes Schiff stolpern.
Die örtlichen Behörden haben eine Touristenattraktion daraus
gemacht. Ich hätte mir eine Gewinnbeteiligung sichern sollen.«
Hazel betrachtete ihn zweifelnd.

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