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Der Elbenschlaechter

Der Elbenschlaechter

Titel: Der Elbenschlaechter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Lossau , Jens Schumacher
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zu dem büchergefüllten Aufenthaltsraum gelangt. Ulph hatte kein Wort mehr gesprochen. Jorge ahnte, dass der Fahrer ihn zwar wahrnahm, ihm dieser Umstand aber am Arsch vorbeiging.
    »Kannst du mich hören?« Jorge widerstand dem Impuls, dem Fahrer kräftig gegen das Brustbein zu boxen.
    Ulph drehte apathisch den Kopf zur Seite. »Würden Sie mir vielleicht einen Branntwein kredenzen?« Seine Stimme klang mit einem Mal seltsam distinguiert. Ein abgründiges Lächeln flackerte auf seinen rundlichen Zügen.
    Jorge winkte ab. »Später. Ich hätte da erst mal ein paar Fragen.«

Ulph blinzelte. Sein Gesicht schimmerte im Feuerschein speckig nass, als hätte er Fieber. »Ich habe keine Ahnung, wer Sie sind und was Sie von mir wollen. Ich kann Sie heute nicht fahren, das hat verschiedene Gründe: Erstens bin ich nicht im Dienst, und zweitens bin ich betrunken. Alles ist Blaak außer Schlaf. Ich gebe Ihnen einen Tipp: Lassen Sie sich niemals von einem Betrunkenen durch Nophelet kutschieren!«
    »Ich brauche keinen Vulwoog, Ulph. Ich kann die Dinger nicht ausstehen. Und es ist völlig egal, wer ich bin. Wir Trolle haben da ein Sprichwort, und es geht so: Es ist egal, wer ich bin, solange ich überhaupt bin! Du hast vorhin im Vorzimmer von Administrator Norrick etwas Komisches von dir gegeben.«
    Die glasigen Augen des Fahrers rollten wild in ihren Höhlen, wie Speckwürfel in einer heißen Kupferpfanne. »Ich will meine Ruhe haben. Gehen Sie weg, ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich nicht im Dienst bin.«
    »Bist du mit den Eigentümern der Firma befreundet? Warum hältst du dich in deiner Freizeit hier auf?«
    Jorge sah sich einmal mehr im Raum um und beantwortete sich die Frage selbst. Es lag auf der Hand, warum sich Ulph hier aufhielt – es war warm und behaglich, und es gab kostenlos Alkohol. Wahrscheinlich verdienten die Fahrer von Norrick & Borrick nicht besonders gut. Blaak, vielleicht hatte der Kerl auch eine Bettgeschichte mit Norrick. Oder mit Borrick. Oder mit beiden!
    Ulph streckte sich und rülpste. Sein Atem roch nach einem See voller toter Fische. Nach Krankheit. Nach Hoffnungslosigkeit.
    »Ich weiß nicht, wer Sie sind und was Sie von mir wollen. Nur so viel: Ich muss mich nicht mit Ihnen unterhalten.«
    Jorge, der immer noch in der Hocke vor dem Diwan kniete, erhob sich, da sein Hintern eingeschlafen war. Er ging zur Bar, füllte einen Schwenker halb mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit, kehrte zu Ulph zurück, reichte ihm das Glas und setzte sich mit untergeschlagenen Beinen wieder auf den Boden.
    Ulph lächelte selig und kippte sich den Inhalt des Glases in den Rachen.
    »Du hast da vorhin etwas gemurmelt«, versuchte es Jorge erneut. »Etwas von wegen: Wer sagt denn, dass es eine Bestie ist? Oder so ähnlich. Was hast du damit gemeint?«
    Ulphs kullernde Glupschaugen versuchten, Jorge zu fokussieren, schafften es jedoch nicht stillzustehen. »W AS habe ich gesagt?« Ulph kicherte wie ein kleines Kind über einen einfältigen Witz. »Ich weiß es nicht mehr. Fragen Sie doch Blixanuss. Die gute Seele des Unternehmens. Mann, geht die mir manchmal auf die Nerven! Denkt, sie müsste sich um mein Seelenheil kümmern. Schrecklich, diese Weiber. Ich brauche keine Hilfe, von niemandem! Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner.«
    Jorge nickte und machte sich innerlich eine Notiz: Blixanuss war eine aufdringliche Menschenfrau mit einem Mutterkomplex, also a) nichts fürs Bett und b) keine Verbündete von Ulph. Sie war allein von übertriebener Fürsorge geleitet, genau wie er vermutet hatte. Blieb die Frage, warum man sich um den Fahrer Ulph Sorgen machen musste, abgesehen davon, dass er offenbar ein mittelschwerer Alkoholiker war; aber das war Jorge schließlich auch, und um ihn machte sich niemand Sorgen, nicht mal Hippolit.
    »Schmeckt s?« Jorge deutete auf das Glas in Ulphs blasser, zitternder Hand.
    »Muss.« Ulph versuchte, einen weiteren Schluck zu trinken, aber das Glas war bereits leer.
    »Also, zurück zum Punkt, Ulph: Was hast du im Vorzimmer gemeint? Wer muss keine Bestie sein?«
    »Na, der Elbenschlächter.« Ulphs Blick kehrte sich nach innen, das entrückte Lächeln auf seinen Lippen blieb. Seine Lider flatterten.
    »Warum sagst du so etwas?«
    »Die olle Blixanuss hat erzählt, dass jemand Meister Norrick befragen wollte. Einer, der sich für die Morde in Foggats Pfuhl interessiert. Ich frage mich, warum Sie sich dafür interessieren?«
    Seine anfangs so eloquente Sprechweise versickerte immer

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