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Der Elbenschlaechter

Der Elbenschlaechter

Titel: Der Elbenschlaechter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Lossau , Jens Schumacher
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Prinz Branff, machte mich jedoch k-kürzlich darauf aufmerksam. Er verkehrt viel mit Adeligen und betuchten Geschäftsleuten, schlägt sozusagen selten eine Einladung zu einem festlichen Anlass aus …«
    »Sozusagen ein glücklicher Hund«, murmelte Jorge. Glücklicherweise hörte ihn nur Hippolit, der ihn prompt mit einem strengen Seitenblick bedachte.
    »Um es kurz zu machen: Es soll eine neue Droge in der Stadt geben, ein Mittel, dessen Einnahme seinen Konsumenten ungekannte emotionale Höhenflüge ermöglicht. Den B-Berichten meines geschätzten Halbbruders zufolge wird es ›Sternhöh‹ genannt, ein feines, kristallines Pulver, das durch die Nase geschnupft oder direkt ins Blut injiziert werden kann.«
    Hippolit nickte kaum merklich. »Sternhöh … ich habe ebenfalls davon gehört. Angeblich treffen sich die Reichen und Schönen der Stadt unter hohen Sicherheitsauflagen zu Festlichkeiten von extremer Dekadenz, um sich gemeinsam an diesem Stoff zu berauschen.« Er musterte Salm mit einer gehobenen weißen Braue. »Aber was hat das mit dem Elbenschlächter zu tun?«
    »Jene Zusammenkünfte, sie finden immer am selben Ort statt, alle zwei bis drei Zenite«, fuhr Prinz Salm fort. »Nur wer über  einen F-Fürsprecher im Kreise der Teilnehmer verfügt, kann darauf hoffen, ebenfalls zu einem der Treffen eingeladen zu werden. Da der Stoff überdies sehr teuer ist, w-widerfährt dieses fragwürdige Glück sozusagen nur extrem wohlhabenden Personen.«
    »Und wenn schon?« Jorge hatte sich in einem vergeblichen Versuch, den Ausdünstungen des Cinotaksim zu entgehen, einen Finger in jedes Nasenloch gerammt. Dabei war er im Linken auf etwas Weiches, Zähes gestoßen, das er nun mit großem Engagement hervorzuholen versuchte. »Sollen sie sich halt was gönnen für ihren Zaster. Also, wenn ich reich wäre, ich würde es mir auch gut gehen lassen, bei Batardos! Dann würde ich nicht mehr tagein, tagaus olle Krügerschweine in mich reinstopfen … oder vielleicht doch?«
    »Mir ist leider der Zusammenhang zur gegenwärtigen Mordserie noch immer nicht ganz klar geworden«, begann Hippolit vorsichtig.
    »Bei Sternhöh handelt es sich allem Anschein nach um ein künstliches Präparat, ob auf chemischem oder t-thaumaturgischem Wege hergestellt, ist nicht bekannt. Seine Einnahme soll zu extremen Glücksgefühlen, Zuständen sexueller Enthemmtheit sowie – verzeihen Sie, ich gebe nur wieder, was ich selbst gehört habe – O-Orgasmen von einer Intensität und Anzahl führen, die zu erleben bislang keinem menschlichen Wesen vergönnt war.«
    »Meine Fresse, das hört sich nicht schlecht an«, stieß Jorge hervor, der schlagartig jedes Interesse am Inhalt seiner Nase verloren hatte. »Endlich erfindet mal einer was Nützliches! Wie ich die Sache sehe, werden wir uns dieses Teufelszeug mit unserem schmalen Beamtensold leider niemals leisten können. Blaak!« Er hielt inne und wandte sich vertrauensvoll an Hippolit. »Sag mal, M.H. … denkst du, es würde sich lohnen, mal beim Maul wegen einer Gehaltserhöhung vorzusprechen? Nach all den Jahren, in Anbetracht unserer immensen Erfolge und so weiter?«
    Hippolit überging die Frage mit einer ungeduldigen Handbewegung. »Hören Sie, Hoheit: Was Sie da sagen, ist fraglos interessant. Und falls die Droge Sternhöh unter Zuhilfenahme thaumaturgischer Praktiken hergestellt wird, fällt die Sache möglicherweise sogar in den Zuständigkeitsbereich des IAIT.« Er räusperte sich, mehr aus Respekt vor seinem blaublütigen Gegenüber als um seine Kehle frei zu machen. »Dennoch dachte ich eigentlich, Ihren Boten und auch Sie sagen gehört zu haben, unser Treffen stehe im Zeichen der Jagd auf den Elbenschlächter?«
    Der Prinz nickte bekräftigend. Als er Hippolits verwirrte Miene im Licht des Glutglobulus bemerkte, sagte er: »Der Zusammenhang, Meister Hippolit, so er denn existiert – und wenn ich Letzteres für ausgeschlossen hielte, hätte ich uns das T-Treffen an diesem unwürdigen Ort gewiss erspart –, wird Ihnen gewärtig werden, sobald ich Ihnen verrate, was angeblich eine der Hauptingredienzen von Sternhöh ist.«
    »Nämlich?«, erkundigte sich Jorge und gähnte verhalten.
    »Elbenblut, Agent Jorge. Sternhöh wird sozusagen aus Elbenblut gewonnen!«

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    BORN
     
14
     
     
    »Hab ich dir jemals gesagt, dass ich diese Dinger auf den Tod nicht ausstehen kann, M.H.?«
    In vornübergebeugter, verkrampfter Haltung kauerte Jorge gegenüber seinem Vorgesetzten in einem

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