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Der elektrische Mönch

Der elektrische Mönch

Titel: Der elektrische Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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hineingezo­gen worden sind, das ... die schwierigere Seite meines Le­bens darstellt. Aber jetzt sind Sie davon mit betroffen, so be­dauerlich das auch sein mag, und deshalb muß ich Sie um etwas bitten. Ich weiß nicht, was mich dort oben erwartet, ich weiß es nicht genau. Ich weiß nicht, ob es etwas ist, das ich dummerweise selbst mit meinen Hobbys ... heraufbe­schworen habe, oder ob es etwas ist, dem ich unschuldig zum Opfer gefallen bin. Wenn es ersteres ist, dann habe ich daran nur mir die Schuld zuzuschreiben, denn ich bin wie ein Arzt; der das Rauchen nicht lassen kann, oder vielleicht noch schlimmer, wie ein Umweltschützer, der nicht auf sein Auto verzichten kann - falls letzteres, hoffe ich nicht, daß es Ihnen so geht.
    Was ich Sie bitten möchte, ist dies. Wenn ich die Treppe hier wieder runterkomme, immer natürlich vorausgesetzt, ich komme wieder - falls Ihnen dann mein Verhalten in ir­gendeiner Weise seltsam vorkommt, wenn ich nicht ganz bei Sinnen zu sein scheine, dann müssen Sie sich auf mich stür­zen und mich zu Boden werfen. Verstehen Sie? Sie müssen mich daran hindern, irgend etwas zu tun, was ich zu tun versuchen könnte.«
    »Aber wie erkenne ich das?« fragte Richard skeptisch. »Verzeihung, so sollte es nicht klingen, aber ich weiß nicht, was ... «
    »Sie werden's schon wissen«, sagte Reg. »Warten Sie nun bitte in dem großen Zimmer auf mich. Und schließen Sie die Tür.«
    Verwirrt den Kopf schüttelnd ging Richard zurück und tat, worum Reg ihn gebeten hatte. Allein in dem großen un­aufgeräumten Zimmer, lauschte er den Schritten des Profes­sors, der eine nach der anderen die Stufen hochging.
    Er erklomm sie mit großer Bedächtigkeit, es hörte sich an wie das Ticken einer großen, langsamen Uhr.
    Richard hörte ihn den oberen Treppenabsatz erreichen. Dort blieb er ruhig stehen. Sekunden vergingen, vielleicht zehn, vielleicht zwanzig. Dann hörte man wieder das schwere Stampfen und Atmen, das den Professor zuvor so entsetzt hatte.
    Richard schlich rasch zur Tür hinüber, machte sie aber nicht auf. Die Kälte in dem Zimmer bedrückte und belä­stigte ihn. Er schüttelte den Kopf, um das Gefühl vielleicht abzuschütteln, dann hielt er den Atem an, als die Schritte sich langsam wieder in Bewegung setzen, die zwei Meter des Treppenabsatzes entlanggingen und dann wieder inne­hielten.
    Nur wenige Sekunden darauf hörte Richard das lange, langsame Quietschen einer Tür, die Zentimeter für Zentime­ter geöffnet wurde, ein vorsichtiger Zentimeter nach dem anderen, bis sie schließlich bestimmt sperrangelweit offen stand.
    Lange, lange schien nichts weiter zu passieren.
    Dann ging die Tür endlich wieder ganz langsam zu.
    Die Schritte überquerten den Treppenabsatz und hielten von neuem an. Richard zog sich leise ein wenig von der Tür zurück, die er fest im Auge behielt. Die Schritte begannen wieder ganz langsam, bedächtig und leise die Treppe her­abzukommen, bis sie schließlich unten anlangten. Nach ein paar weiteren Sekunden begann sich die Türklinke zu be­wegen. Die Tür ging auf, und Reg trat ruhig ein.
    »Es ist alles in Ordnung, es steht bloß ein Pferd im Bade­zimmer«, sagte er gelassen.
    Richard stürzte sich auf ihn und warf ihn zu Boden.
    »Nein«, keuchte Reg, »nein, gehen Sie von mir runter, lassen Sie mich los, ich bin völlig in Ordnung, verdammt nochmal. Es ist bloß ein Pferd, ein ganz normales Pferd.« Er schüttelte Richard ohne große Schwierigkeiten ab, setzte sich schnaufend und keuchend auf und fuhr sich mit den Händen durch sein schütteres Haar. Argwöhnisch, aber in großer und immer größer werdender Verlegenheit, stand Richard über ihn gebeugt. Er trat zurück und ließ Reg auf­stehen und sich auf einen Stuhl setzen.
    »Nur ein Pferd«, sagte Reg, »aber, äh, danke, daß Sie mich beim Wort genommen haben.« Er klopfte sich ab.
    »Ein Pferd«, wiederholte Richard.
    »Ja«, sagte Reg.
    Richard ging hinaus, blickte die Treppe nach oben und kam wieder zurück.
    »Ein
Pferd?
« fragte er nochmal.
    »Ja, genau«, sagte der Professor. »Warten Sie« - er trat zu Richard, der eben wieder hinausgehen wollte, um nachzu­sehen - »Es gibt mehr Ding' im Himmel und auf Erden ... Aber dauern wird es nicht lang.«
    Richard starrte ihn ungläubig an. »Sie sagen, es steht ein Pferd in Ihrem Badezimmer, und Ihnen fällt nichts weiter ein, als dazustehen und Shakespeare zu zitieren?«
    Der Professor sah ihn verdutzt an.
    »Hören Sie«, sagte er, »es

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