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Der elektrische Mönch

Der elektrische Mönch

Titel: Der elektrische Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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kreiselte, wirbelte, gegen den Randstreifen bumste, dann herumschlidderte und schaukelnd entgegen der Fahrtrich­tung zum Stehen kam. Er sank keuchend auf das Steuerrad.
    Er hob das Telefon auf, wo er es hatte fallen lassen.
    »Susan«, keuchte er, »ich ruf wieder an«, und hängte ein.
    Er blickte auf.
    Im vollen Licht seiner Scheinwerfer stand die Geisterer­scheinung Gordon Ways, die mit gräßlichem Entsetzen im Auge durch die Windschutzscheibe direkt zu ihm her­einsah, langsam die Hand hob und auf ihn zeigte.
    Er wußte nicht genau, wie lange er einfach so dagesessen hatte. Die Geistererscheinung hatte sich innerhalb wenige Sekunden in nichts aufgelöst, aber Richard saß wahrschein­lich nicht länger als eine Minute einfach da und zitterte, bis plötzliches Bremsengequietsche und grelle Lichter ihn a rüttelten.
    Er schüttelte den Kopf. Er hatte, bemerkte er, auf der Straße entgegen der Fahrtrichtung angehalten. Der Wagen, der eben fast Stoßstange an Stoßstange mit seinem Wa­gen quietschend und abrupt zum Stehen gekommen war, war ein Polizeiwagen. Er holte zwei-, dreimal tief Luft, stieg dann steif und zitternd aus, richtete sich auf und blickte ei­nem Polizeibeamten entgegen, der, eine Silhouette vor den Scheinwerfern des Polizeiwagens, langsam auf ihrs zukam.
    Der Beamte sah ihn von oben bis unten an.
    »Äh, tut mir leid, Herr Wachtmeister«, sagte Richard mit soviel Gelassenheit, wie er in seine Stimme hineinkneten konnte. »Ich, äh, bin ins Schleudern geraten. Die Straßen sind rutschig, und ich, äh ... bin ins Schleudern geraten. Ich habe mich gedreht. Wie Sie sehen, stehe ich, äh, stehe ich verkehrt rum.« Er gestikulierte zu seinem Wagen hinüber, um zu zeigen, wie herum er stand.
    »Würden Sie mir bitte erzählen, warum genau Sie ins Schleudern gekommen sind, Sir?« Der Polizeibeamte sah ihm fest ins Auge, während er sein Notizbuch hervorholte.
    »Nun ja, wie ich bereits sagte«, erläuterte Richard, »die Straßen sind wegen des Nebels rutschig, und, naja, um ganz ehrlich zu sein«, sagte er plötzlich zu seiner Überraschung, trotz aller Versuche, sich daran zu hindern, »ich fuhr hier gerade so lang, da hatte ich plötzlich den Eindruck, mein Chef wirft sich vor meinen Wagen.«
    Der Polizist sah ihn gleichmütig an.
    »Schuldkomplex, Herr Wachtmeister«, setzte Richard mit der Andeutung eines Lächelns hinzu, »Sie wissen ja, wie das ist. Ich überlegte gerade, ob ich mir das Wochenende frei nehmen soll.«
    Der Polizeibeamte schien zu zögern, hin und her gerissen ,Wischen Mitgefühl und Argwohn. Seine Augen wurden et­was schmaler, ließen sich aber nicht beirren.
    »Was getrunken, Sir?«
    »Ja«, sagte Richard mit einem raschen Seufzer, »aber sehr eilig. Höchstens zwei Gläser Wein. Äh ... und ein klei­nes Gläschen Port. Allerhöchstens. Es war wirklich bloß fehlende Konzentration. Ist alles wieder in Ordnung.«
    »Name?«
    Richard nannte ihm seinen Namen und die Adresse. Der Polizist schrieb alles sauber und ordentlich in sein Notiz­buch, guckte dann auf die Zulassungsnummer des Wagens und schrieb auch sie auf.
    »Und wer ist Ihr Arbeitgeber, Sir?«
    »Er heißt Way. Gordon Way«
    »Ah«, sagte der Polizist und zog die Augenbrauen in die Höhe, »der Computerfritze.«
    »Äh, ja, das ist richtig. Ich entwickele Software für die Firma. WayForward Technologies II«
    »Wir haben einen von Ihren Computern unten im Revier«, sagte der Beamte. »Der Teufel soll mich holen, wenn ich ihn in Gang kriege.«
    »Oh«, sagte Richard müde, »welches Modell haben Sie denn?«
    »Es heißt, glaube ich, Ouark II«
    »Oh, dann ist es ganz einfach«, sagte Richard erleichtert. »Das funktioniert nicht. Hat es nie getan.«
    »Komisches Ding, Sir, das habe ich schon immer gesagt«, meinte der Polizist. »Paar von den Kollegen waren anderer Meinung.«
    »Also, Sie haben absolut recht, Herr Wachtmeister. Das Ding ist hoffnungslos. Es ist der Hauptgrund, weshalb die erste Firma pleite ging. Ich schlage vor, Sie benutzen es als großen Briefbeschwerer.«
    »Naja, das täte ich nicht gern, Sir«, beharrte der Polizist. »Da würde ja die Tür sperrangelweit offen stehen.«
    »Wie meinen Sie, Herr Wachtmeister?« fragte Richard.
    »Ich benutze es, damit die Tür zu bleibt, Sir. In dieser Jahreszeit zieht's da unten in unserm Revier bestialisch. Sommer hauen wir es natürlich Verdächtigen um die Ohren «
    Er klappte sein Buch zu und stopfte es sich in die Tasche,. ,
    »Mein Rat an Sie, Sir, fahren Sie

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