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Der elektrische Mönch

Der elektrische Mönch

Titel: Der elektrische Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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Druck ausübte, und nicht bloß meine eigenen Wün­sche, die sich geltend machten, wenn ich mich nicht so da­vor gehütet hätte, mir solche Dinge zu gestatten. Als mir klar wurde, daß etwas anderes versuchte, Gewalt über mich zu bekommen, wurde die Sache wirklich schlimm, und die Möbel fingen an herumzufliegen. Hat meinen kleinen geor­gianischen Schreibtiscli ziemlich ramponiert. Sehen Sie sich nur die Schrammen auf der -«
    »Ist es das, wovor Sie gestern abend da oben solche Angst hatten?« fragte Richard.
    »Oh ja«, sagte Reg mit gedämpfter Stimme, »schreckliche Angst. Aber es war nur dieses hübsche Pferd, es war also in Ordnung. Ich nehme an, es schneite einfach herein, als ich weggegangen war, um mir etwas Puder gegen meine Son­nenbräune zu holen.«
    »Ach ja?« sagte Dirk. »Und wo sind Sie dafür hinfahren?« fragte er. »Mir fallen nicht viele Drogerien ein, die ein Pferd aufsuchen würde.«
    »Oh, es gibt einen Planeten in der Gegend, die man hier als die Plejaden kennt, wo der Staub genau richtig ist-«
    »Sie haben«, fragte Dirk flüsternd , »sich auf einen anderen Planeten begeben? Um sich Gesichtspuder zu holen?«
    »Ach, das ist doch keine Entfernung«, sagte Reg aufge­räumt. »Verstehen Sie, die tatsächliche cntternunl; zwischen zwei Punkten im gesamten Raum-Zeit-Kontinuum ist na­hezu unendlich viel kleiner als die scheinbare Entfernung zwischen zwei angrenzenden Kreisbahnen in einem Elek­tron. Wirklich, es ist viel weniger weit als zur Drogerie, und man braucht an der Kasse nicht zu warten. Ich habe auch nie das richtige Kleingeld, Sie etwa? Da mache ich immer viel lieber den Quantensprung. Außer daß man hinterher natürlich das ganze Theater mit dem Telefon hat. Aber nichts ist immer ganz einfach, stimmt's?«
    Einen Moment sah er besorgt aus.
    »Ich denke, Sie haben aber wahrscheinlich recht in dem, was ich denke, daß Sie's denken«, setzte er leise hinzu.
    »Und das wäre?«
    » Daß, ich eine ziemlich komplizierte Sache durchgezogen habe, um sehr wenig dafür zu erhalten. Ein kleines Mäd­chen aufzumuntern, so bezaubernd, reizend und traurig es auch war, scheint nicht ganz zu genügen als Erklärung für­nun ja, eine recht erhebliche Zeitmanipulation, wenn ich's mir jetzt recht überlege. Kein Zweifel, daß es einfacher ge­wesen wäre, ihr ein Kompliment zu ihrem Kleid zu machen. Vielleicht hat der ... Geist - wir reden doch hier von einem Geist, nein?«
    »Ich denke doch, ja«, sagte Dirk langsam.
    »Ein Geist?« fragte Richard. »Ich bitte Sie-«
    »Warte!« sagte Dirk rasch. »Bitte fahren Sie fort«, sagte er zu Reg.
    »Es ist möglich, daß der ... Geist mich überrumpelt hat. Ich kämpfte so energisch dagegen an, das eine zu tun, daß er mich mühelos in das anderes hineinlockte -«
    »Und nun?«
    »Oh, er ist völlig verschwunden. Der Geist verließ mich gestern abend.«
    »Und wo, fragen wir uns„, sagte Dirk und wandte den Blick Richard zu, »ist er hingegangen?«
    » Nein, bitte«, sagte Richard, »nicht so. Ich bin noch nicht mal sicher, ob ich zugestimmt habe, daß wir über Zeitma­schinen reden, und nun geht's plötzlich um Geister?«
    »Was war es denn dann«, zischte Dirk, »was in dich ge­fahren ist, um dich die Mauer hochklettern zu lassen?«
    »Naja, du warst der Ansicht, daß ich unter posthypnoti­scher Suggestion von jemandem stand --«
    »War ich nicht! Ich habe dir nur die Macht der posthypno­tischen Suggestion demonstriert. Aber ich glaube, Hypnose und Besessenheit funktionieren auf ganz, ganz ähnliche Weise. Du kannst dazu gebracht werden, alle möglichen absurden Dinge zu machen, und wirst dir hinterher die ein­leuchtendsten rationalen Erklärungen ausdenken, um dich dafür zu rechtfertigen. Aber - du kannst nicht dazu ge­bracht werden, etwas zu tun, was dem Grundwesen deines Charakters widerspricht. Du wirst dagegen ankämpfen. Du wirst dich widersetzen!«
    Da erinnerte Richard sich, mit welchem Gefühl der Er­leichterung er am Abend vorher spontan das Tonband in Susans Anrufbeantworter zurückgelegt hatte. Es war das Ende eines Kampfes gewesen, den er plötzlich gewonnen hatte. Im Gefühl, im Augenblick einen anderen Kampf zu verlieren, seufzte er und teilte das den anderen mit.
    »Genau!« rief Dirk aus. »Du konntest es nicht! Jetzt kom­men wir einen Schritt weiter! Du siehst, die Hypnose funk­tioniert am besten, wenn die Versuchsperson grundsätzlich eine gewisse Sympathie für das empfindet, worum sie gebe­ten wird. Finde die

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