Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
Vom Netzwerk:
dieses gräßliche Ding, zu dem er geworden war, dieser Gifthauch des… des Gottlosen… bei ihm brachte sie dazu, mehr als nur Kummer zu fühlen. Eine Dunkelheit umgab Patrick, eine Aura, die nicht von der normalen Welt war. Jetzt hörte sie kaum, wie Sean sein Glas mit der Frühstücksmilch abstellte.
    Sean hatte schlechte Laune, weil seine Mutter ihn Samstagnacht nicht auf die Halloween-Party gehen lassen würde. Er wollte eigentlich nicht wirklich zu der Party gehen, er wollte nur nicht alleine rumsitzen – und Patrick vermissen. Er hatte seine Krankenhaus-Erfahrung noch nicht verdaut; etwas umschattete seine Erinnerung, verdunkelte die Dinge.
    Dennoch, er schien auf dem besten Weg, es zu verstehen. Den Märchenstein zu halten schien zu helfen. Und Tag für Tag konnte er die Bilder schneller hervorholen, und sie wurden immer deutlicher. Er hatte den Versuch aufgegeben, jemanden dazu zu bringen, diese Bilder zu verstehen. Sie hörten einfach nicht zu. Sie verstanden einfach nicht.
    Sean seufzte still.
    Er umgriff den Märchenstein mit seiner Faust und starrte ihn an. Es gab etwas, an das er sich aus dieser Nacht, als Patrick krank wurde, erinnern konnte. Es war eine vage Schattierung, die von Dunkelheit umgeben war, etwas, das in einer Ecke seiner Erinnerung kauerte, etwas, das seine Arme ausgestreckt hatte und…
    Seans Augen öffneten sich weit, und sein Herz machte einen Sprung.
    Er erinnerte sich! Der Leuchtende Mann! Und das Ding, das wie Sean aussah! Der Leuchtende Mann und das Böse Ding hatten Patrick! Sean krümmte sich in seinem Stuhl, seine Erregung wurde von seiner Mutter nicht bemerkt. Er mußte etwas tun; er war sich nur nicht sicher, was.
    Und er konnte es nicht tun, solange er zu Hause eingesperrt war. Er mußte Hilfe bekommen, und er wußte, wo er welche finden könnte.
    Sean schob das halb aufgegessene Sandwich beiseite und sagte: »Mom, kann ich nach draußen?«
    »Nein!«
    Sean zuckte bei der vehementen Antwort zusammen. Sie blickte Sean mit müden Augen an und linderte ihren Ton. »Nein, Liebling. Du warst krank.« Niemals würde sie Sean in die Nähe der Wälder gehen lassen.
    »Aber, Mom…,« Sean wollte etwas sagen, aber dann drehte seine Mutter sich um und blickte ihn an, und er sah einen neuen Blick, einen, der ihm angst machte. Sie wußte es! Oder zumindest ahnte sie es. Er zog seine Beschwerde zurück und verließ die Küche, fand seinen Weg in die Diele, wo er sich damit abfand, eine weitere Runde der samstäglichen Cartoons im Fernsehen zu sehen, während er einen Weg austüftelte, fortzugehen. Vielleicht könnte er früh zu Bett gehen und sich dann hinausschleichen, nachdem Mom schlafen gegangen war. Er setzte sich auf den Boden, lehnte seinen Rücken gegen einen Stuhl und benutzte die Fernbedienung, um den Fernseher einzuschalten. Er benutzte die Bedienung für die Satelliten-Schüssel, um ein Footballspiel empfangen zu können. Es interessierte ihn nicht, wer spielte.
    Knapp eine Stunde darauf steckte Gabbie ihren Kopf herein und fragte: »Warum hängst du hier herum, Kleiner? Es ist wunderschön draußen, Indian Summer.«
    Sean dachte über seine Antwort nach und sagte: »Ich habe mir nur dieses Spiel angeschaut.« Beiläufig stand er auf und schaltete den Fernseher ab. »Wo ist Mom?«
    »Macht ein Nickerchen. Warum?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Nur so. Ich gehe in den Park, okay?
    Die Jungs wollen ein Punktspiel machen.«
    Gabbie wollte gerade nein sagen, sie dachte an Garys Vermutung, aber sie erinnerte sich, daß, er erwähnte, alle ungewöhnlichen Vorgänge fänden nach Sonnenuntergang statt. »Sicher, sei nur wieder zurück, bevor es dunkel wird.«
    »Sicher. Ich bin früh zurück.« Er winkte beiläufig zum Abschied und zog durch die Küche ab, dann hinaus durch die hintere Verandatür.
    Sobald seine Turnschuhe den Boden berührten, war er schon weg zu einem aussichtslosen Rennen. Er sprintete durch die Wälder und erreichte die Troll-Brücke in Rekordzeit. Er stoppte, um Atem zu holen, und spürte die schlimme Aura, die die Präsenz des Bösen Dings unter der Brücke signalisierte. Er holte den Märchenstein unter seinem Hemd hervor und umklammerte ihn fest. Fest entschlossen marschierte er über die Brücke. Sobald er auf der anderen Seite des Baches war, hatte er das schwindelerregende Gefühl der vollendeten Arbeit. Als er zur Brücke zurückschaute, erinnerte er sich deutlich, und eine Gewißheit stieg in ihm auf. Es war seine Aufgabe, Patrick zu helfen.
    Nicht

Weitere Kostenlose Bücher