Der Elfenhuegel
erinnere mich an die Wiesen und ans Fischen am Doak’s-Teich. Ich erinnere mich an die Geschichten über die Feenwälder, in denen es spukt, und wie wir uns gegenseitig aufgefordert haben, sie am Halloween zu durchqueren, aber keiner von uns hat das je gemacht.
Die dummen Späße, die die Kinder aus Charleston High über Pittsville High machten, und wie wir uns normalerweise so über sie ärgerten, daß wir dann dieselben Dinge sagten. Ich erinnere mich an… ein Heim.«
Sie nickte. »Tja, du wirst herausfinden, daß sich die Dinge während der letzten fünfundzwanzig Jahre geändert haben.«
Dann lächelte sie, und die Spannung war plötzlich verschwunden.
»Aber es gibt noch einiges, das sich nicht geändert hat.«
Als sie bemerkte, daß die Jungs ihre Gläser ausgetrunken hatten, sagte sie: »Warum geht ihr beiden nicht nach draußen und spielt ein bißchen?
Wir haben einen neuen Wurf in der Scheune. Unsere Katze hat Junge bekommen.«
Die Jungen schauten zu ihrer Mutter, die nickte, und flohen schnell nach draußen. Phil lachte. »Auch ich haßte ›Erwachsenen-Gespräche‹, als ich in ihrem Alter war.«
Agatha stimmte mit ihm überein. »Wie wohl alle von uns. Nun gut, schreibst du?«
»Ja, obwohl ich es nicht so anstrengend in Erinnerung hatte.«
»Das ist immer so.«
Jack lachte über diese Antwort. »Ich sage dasselbe, wenn ich versuche, ihre Papiere zu ordnen.«
»Dieser Junge ist ein ebenso großer Tölpel, wie du einer warst, das heißt, er ist ein etwas besserer Assistent.« Phil schien an diesem Vergleich nicht interessiert zu sein. »Obwohl du besser als die meisten meiner Studenten warst. Ich bin froh, daß du zum Romanschreiben zurückgekehrt bist. Diese Filme waren keine Kunst.«
Das Gespräch wendete sich dem Unterschied zwischen Drehbüchern und Romanen zu, und sie blieben eine Weile bei dem Thema, freuten sich über die wiederentdeckte Freundschaft zwischen Agatha und Phil und die neue Freundschaft zwischen Jack und Gabbie. Gloria blieb auf Distanz, sie beobachtete ihren Mann. Phil beantwortete Aggies Fragen, und irgendwie schaffte sie es, ihm in wenigen Minuten mehr Enthüllungen über seine Arbeit zu entlocken als Gloria in Wochen.
Gloria war sich nicht sicher über ihre eigene Reaktion, also verhielt sie sich ruhig und hörte zu.
Sie bedauerte, daß Phil ihr freiwillig nicht so viel eröffnet hatte wie Aggie, aber Aggie war ja wohl ein ganz besonderer Mensch für ihn.
Nachdem seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren, wurde Phil von seiner Tante Jane Hastings aufgezogen. Aggie Grant, Janes beste Freundin aus dem College, und ihr Mann Henry waren regelmäßige Besucher. Nachdem Phil an der Universität von Buffalo sein Examen gemacht hatte, ging er nach Cornell, um bei Aggie zu studieren. Und Aggie verschaffte ihm ein Stipendium, das es ihm ermöglichte, die Universität zu besuchen. Gloria erkannte Aggies einzigartigen großen Einfluß auf Phils Karriere. Sie war eine freundliche Tante, aber mehr noch als seine Familie war sie sein Mentor, dann seine Lehrerin an der Uni, die ihm half, seine Studien zu planen, und sie blieb die einzige Person, für die er unerschütterliche berufliche Achtung hatte. Gloria hatte zwei von Aggies Büchern über literarische Kritik gelesen, und sie waren eine Offenbarung. Der Geist dieser Frau, ihre Fähigkeit, bei einer schon beendeten Arbeit die Denkprozesse des Autors zum Zeitpunkt des Schreibens unmittelbar zu erkennen, war wie ein Wunder. Sie hat nie viel Beachtung außerhalb der Akademie erhalten, und sie hat ihre Kritiker, aber selbst die lautstärksten mußten einräumen, daß ihre Meinung einer Überlegung wert sei. Irgendwie stellte Aggie Grant Theorien über verstorbene Autoren dar, die sich richtig anhörten. Im Bereich der Literatur war Gloria noch immer nur ein Leser und kein Kritiker, und einiges von dem, was Aggies Bücher aufdeckten, schien Riten gleichzukommen, die für die Einweihung in den Seelentempel reserviert waren. Nein, wenn Agatha es schaffte, daß Phil über seine Arbeit und seine Probleme sprach, war Gloria dankbar.
Dennoch fühlte sie sich ein wenig ausgeschlossen.
Plötzlich sprach Agatha sie an. »Und was denken Sie über all das?«
Gloria mußte improvisieren, wobei ihr Schauspieltraining zum Vorschein kam. Irgendwie wollte sie sich nicht anmerken lassen, daß sie nachgedacht hatte und der Unterhaltung nicht gefolgt war. »Die Arbeit?
Oder der Umzug?«
Agatha betrachtete sie mit einem
Weitere Kostenlose Bücher