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Der Elfenpakt

Titel: Der Elfenpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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Glied aufgeschlagen worden war.
    Nun, allzu lange würden sie nicht mehr warten müssen. Die Frontlinien stießen bereits vor, und die Verstärkungseinheiten würden im entscheidenden Moment nachrücken. Nichts konnte die Nachtelfen nun mehr aufhalten.
    »Du weißt, dass sie Spionageaugen in den Höhlen installiert haben«, bemerkte Hamearis. »Sieben bei unserer letzten Zählung.«
    »Sieben, ja?« Das waren drei mehr als bei seiner letzten persönlichen Inspektion. Die Leute dieser Schnepfe Cardui wurden immer besser. »Allesamt neutralisiert, hoffe ich?«
    »So unauffällig, wie du es angeordnet hast, Blackie.« Hamearis grinste. »Unsere magischen Jungs haben eine Entwicklungsprozessillusion hergestellt – die tollste, die ich je gesehen habe. Die Lichtleute wussten zwar, dass wir uns vorbereiten, aber nur langsam und vor allem im Bereich der Verteidigung. Sie haben absolut keine Ahnung, wie bereit wir tatsächlich sind.« Das Grinsen wurde zu einem breiten Lächeln. »Oder von unserer Angriffsstärke.«
    »Gut gemacht«, murmelte Hairstreak. »Zeig uns, was der Feind gerade tut«, befahl er der Amethystschale.
    Die Kristallkugel flimmerte kurz, dann zeigte sie direkt die Kommandozentrale. Hairstreak glühte innerlich vor Stolz. Diese Idioten gingen davon aus, dass ihre Kommandozentrale aufgrund des quarzhaltigen Granits, der sie umgab, absolut spionagesicher war. Kein Zauber konnte Quarz durchdringen, das wusste jeder. Und die Leute von Madame Cardui durchkämmten die Zentrale stündlich nach eingeschleusten Spionageaugen. Wie albern. Jemand hatte ihm gegenüber vor kurzem bemerkt, dass Generäle offenbar immer den letzten Krieg ausfochten und nicht den aktuellen. Was in diesem Fall mit Sicherheit zutraf. Die Lichtelfen schützten sich gegen alles, womit sie in der Vergangenheit bekämpft worden waren, und kamen in ihrer Überheblichkeit nicht ein einziges Mal auf den Gedanken, dass ihre Feinde längst neue Verfahren entwickeln und anwenden könnten.
    Hairstreak beugte sich vor. Sein geheimes Spionageauge zeigte, dass in der Kommandozentrale gerade viel los war, aber soweit er es beurteilen konnte, war dort ja ständig viel los. Selbst in absoluten Friedenszeiten herrschte Hochbetrieb. Allerdings waren alle drei Generäle anwesend, wie es sich gehörte, wenn man sich im Kriegszustand befand. Hairstreak konzentrierte sich, und das Spionageauge zoomte ihn näher an das heran, was er sehen wollte. Und dort war es, in einer Kristallkugel in der Kristallkugel: kämpfende Truppen der Lichtelfen, und sie unterlagen!
    Hairstreak lehnte sich zurück. Nichts von dem, was er gesehen hatte, war beunruhigend. Er hatte die Lichtelfen nicht unterschätzt. Es würde ein harter Kampf werden, aber er war sich sicher, ihn gewinnen zu können. Und der Sieg würde ihm eine unvorstellbare Beute bringen: Der Sieg würde ihm endlich das Elfenreich geben.
    »Sollen wir unser neues Spielzeug ausprobieren?«, fragte er Hamearis gut gelaunt. »Es ist doch voll einsatzfähig, nehme ich an?«
    »O ja«, bestätigte Hamearis. »Seit fast einem Tag.«
    Hairstreak murmelte ein Kennwort. Sofort veränderte sich die Szene in der Kristallkugel. Nun blickte er auf ein Waldgebiet herab, dasselbe, auf dem er einst sein Herrenhaus errichtet hatte. Inzwischen lag alles in Trümmern, dem Erdboden gleichgemacht, und der Wald selbst rückte bereits vor, um die Überreste zuzudecken. Doch es spielte kaum eine Rolle, dass dort fast nichts mehr zu sehen war. Das Gebiet diente ihm einfach nur als Fixpunkt, ohne strategische Bedeutung. Als ein Fixpunkt, von dem aus sich …
    … alles erkunden ließ!
    Es fiel ihm schwer, seine Begeisterung zu zügeln. Die Technik war nicht so schick wie das Überwachungssystem bei ihm zu Hause – kein Flugsimulator, keine Illusion, sich zu bewegen: nur ein dreidimensionales Bild in der Kristallkugel, aber die Reichweite war atemberaubend. Bislang waren Überwachungssystemen immer räumliche Grenzen gesetzt gewesen, wie etwa durch das Installieren von Spionageaugen oder das Einrichten von markierten Zonen. Dieses Gerät jedoch … dieses Gerät bildete das ganze Elfenreich ab! Ach was, sogar die ganze Welt!
    Es war genau so, wie er es sich erträumt hatte. Ein Gedanke, und der Bildausschnitt verließ das Gebiet seines alten Herrenhauses, und plötzlich war der ganze Wald zu sehen. Dann die Ebene, die ihn umgab. Dann die Berge dahinter, der Verlauf der Küste und das Meer. Wenn er wollte, konnte er die Erdkrümmung betrachten!

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