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Der Elfenpakt

Titel: Der Elfenpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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aber sah er ihn plötzlich. Kaum mehr als eine Sekunde lang vermeinte er, eine Ebene voller schwarzer Flecken zu sehen. Das Problem war, dass sich die Perspektive nicht erschließen ließ. Es konnten Ameisen oder auch gepanzerte Fahrzeuge sein.
    »Hast du das gesehen?«, fragte Madame Cardui.
    »Ich glaube, ja. Ich bin nicht sicher.«
    »Was glaubst du, was es ist?«
    Fogarty zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht. Was glaubst du denn, was es ist?«
    »Beleth«, sagte Madame Cardui.

 
ACHTZIG
     
    B eleth?«, wiederholte Fogarty. »Der Herr der Hölle?« »Also, sein offizieller Titel lautet Prinz der Finsternis, mein Lieber, aber ja, den meine ich.«
    Fogarty schüttelte stirnrunzelnd den Kopf. »Die Portale zur Hölle sind doch geschlossen.«
    »Es könnte neue geben. Blue hat erzählt, dass die Dämonen eine Invasion planen.«
    »Woher weiß Blue denn, was die Dämonen planen?«, fragte Fogarty.
    Madame Cardui starrte ihn an, dann schüttelte sie ungeduldig den Kopf. »Entschuldige, mein Lieber. Ich vergaß, dass du noch bei den Waldelfen warst, als Blue wieder zu sich kam. Sie war von den Dämonen entführt worden, die Henry benutzt haben.«
    »Großer Gott!«, rief Fogarty aus. Dann erst fiel bei ihm der Groschen. »Sie haben Henry benutzt?«
    »Sie hatten ihm ein Implantat eingesetzt. Wir haben es gerade entfernen lassen. Ich erzähle dir die ganze Geschichte, wenn wir mehr Zeit haben«, versprach Madame Cardui. »Im Moment ist nur wichtig, dass Blue etwas über eine mögliche Invasion der Dämonen erfahren hat. Ich fürchte, dass wir es genau damit zu tun haben könnten. Wenn Beleths Truppen sich mit den Nachtelfen verbünden, sind wir erledigt.«
    »Verstehe«, sagte Fogarty und beugte sich vor, um wieder in die Kristallkugel zu schauen. »Aber bist du auch sicher, dass diese schwarzen Flecken da Dämonen sind?«
    »Nein, natürlich nicht. Deswegen habe ich Pyrgus hingeschickt, um es herauszufinden.«
    »Du hast Pyrgus geschickt?«
    »Ja.«
    Fogarty zwinkerte nervös. »Ein wenig gefährlich, falls sich herausstellt, dass du Recht hast.«
    »Er war gerade in der Nähe, und ich kann ihm vertrauen. Wir haben keine Zeit für Pingeligkeiten – wir befinden uns im Krieg, und ich muss wissen, was uns bevorsteht. Außerdem ist Nymphalis bei ihm. Ich wüsste niemanden, der ihn besser beschützen könnte als sie – mal abgesehen von Kitterick.«
    Fogarty fiel es schwer, sich von der Kugel loszureißen. »Weiß Blue davon?«
    Madame Cardui zog ihre Hände zurück. Die Kugel schwebte wieder hinab und landete in der Versenkung des Tisches. »Von der Sache mit Pyrgus? Ja, sie war dabei, als ich ihn losschickte.«
    »Wo ist Blue überhaupt? Sollte die Kaiserin ihren Krieg nicht selber führen?«
    »Da ist sie sicherlich ganz deiner Meinung«, sagte Madame Cardui. »Sie hielt in der Kommandozentrale aus, bis sie fast zusammenbrach. Ich habe sie schließlich genötigt, sich auszuruhen – sie muss sich immer noch von den Folgen ihrer dämonischen Vergiftung erholen. Aber ich denke, es wird nicht sehr lange dauern, bis sie wieder auf dem Posten ist.«
    »Aber weiß sie über diese Dämonen dort Bescheid oder nicht?« Fogarty deutete Richtung Kristallkugel.
    »Vorausgesetzt, es sind tatsächlich Dämonen«, seufzte Madame Cardui, »und nicht nur die Hirngespinste einer alten Frau. Nein, sie weiß nichts davon, und ich beabsichtige auch nicht, sie zu beunruhigen, ehe wir nicht ganz sicher sein können.«
    »Vielleicht …«, begann Fogarty, aber ein donnerndes Klopfen an der Tür unterbrach ihn.
    »Ach du meine Güte, was ist denn nun schon wieder?«, seufzte Madame Cardui. Sie ging hinüber und deaktivierte das Sicherheitsschloss mit einem Daumendruck.
    Vor ihnen stand der puterrote General Creerful, der gerade die Hand gehoben hatte, um noch mal zu klopfen. Er beachtete Madame Cardui überhaupt nicht.
    »Torhüter, Lord Hairstreak steht vor den Toren des Palastes. Er verlangt, Kaiserin Blue zu sprechen.«

 
EINUNDACHTZIG
     
    D ie Hitze schlug ihm wie eine Wand entgegen. Dann kam der Gestank. »Puuuh!«, rief Pyrgus und musste husten, als er den beißenden Dampf in den Hals bekam. Nymph, die dicht hinter ihm ging, begann ebenfalls zu husten. Nur Woodfordi, der die Nachhut bildete, schien das Ganze nichts auszumachen.
    Pyrgus blickte sich, immer noch hustend, um. Dies war sein erster Ausflug in die Östliche Wüste, und wenn es nach ihm ging, würde es auch sein letzter sein. Er hatte von der Gegend schon einiges

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