Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Elfenpakt

Titel: Der Elfenpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
Vom Netzwerk:
beimessen. Er brummelte Nymph irgendetwas zu, und sie antwortete mit Ja.
    »Was hat er gesagt, was hat er gesagt?«, fragte Pyrgus.
    »Er sagt, wir könnten nicht nach Nordosten gehen«, klärte Nymph ihn auf.
    Pyrgus brauste erneut auf. »Wer, glaubt er, soll uns denn bitte daran hindern? Ein Haufen Zwerge, die alles und jeden in Sichtweite heiraten wollen? Sag ihm gefälligst …«
    »Er versucht doch gar nicht, uns aufzuhalten, Pyrgus«, erklärte Nymph geduldig. »Wir können nicht nach Nordosten, weil dort ein Lavastrom den Weg versperrt.«
    »Oh«, sagte Pyrgus kleinlaut. Er hatte irgendwie das Gefühl, sich völlig lächerlich gemacht zu haben, und nicht nur, was die Marschrichtung anbelangte. Obwohl er der Anführer dieses kleinen Trupps war, schien ihm die Situation vollkommen entglitten zu sein. »Was sollen wir tun?«, fragte er Nymph.
    »Schon geregelt«, antwortete Nymph munter. »Er hat sich bereit erklärt, uns eine Umleitung zu zeigen.«
    Mit den Trinianern unterwegs zu sein war wirklich etwas ganz anderes, als allein zu marschieren, und Pyrgus merkte ziemlich schnell, dass in dieser Gegend die kürzeste Entfernung zwischen zwei Punkten nicht immer eine schnurgerade Strecke sein musste. Die Zwerge umgingen permanent Gebiete, die ihm vollkommen sicher vorkamen. Umgekehrt führten sie sie bei zwei Gelegenheiten, die er nicht so schnell vergessen würde, durch Schlamm und Lavapfützen, in deren Nähe er sich allein niemals gewagt hätte.
    Mit dem Lavastrom hatten sie Recht gehabt. Bevor sie für kurze Zeit nach Süden ausgewichen waren, hatte Pyrgus ihn in der Ferne ausgemacht, einen schwelenden, leuchtend roten Fluss, den absolut niemand hätte durchqueren können.
    An einem Punkt ihrer wundersamen Reise flüsterte Woodfordi, der die Sprache der Trinianer ebenso gut zu beherrschen schien wie Nymph, Pyrgus ins Ohr: »Sie reden von Feinden, direkt voraus, Sir.«
    »Feinde welcher Art?«, flüsterte Pyrgus zurück.
    »Keine Ahnung, Sir – ich hab’s nur aufgeschnappt.«
    »Halten Sie die Ohren offen«, wies Pyrgus ihn an. »Und erstatten Sie über alles, was Sie hören, Bericht.«
    Ein überflüssiger Befehl, wie sich herausstellte, denn kurz darauf erschien Nymph an seiner Seite. »Naggel sagt, wir dürfen nur mit größter Vorsicht weitergehen – vor uns sind Feinde.«
    »Wer denn?«, fragte Pyrgus schnell.
    »Irgendjemand, den sie die Flüssige Finsternis nennen. Davon habe ich noch nie etwas gehört. Du etwa?«
    Pyrgus schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich irgendein anderer Stamm. Sollten wir uns besser raushalten. Außer, wir schlittern da irgendwie mit rein.«
    »Ich habe nicht den Eindruck, dass Naggel auf irgendeinen Kampf aus ist, im Gegenteil. Er möchte, dass wir leise sind, in Deckung gehen und uns nicht mehr rühren, sobald er uns ein Zeichen gibt.«
    »Kein Problem«, sagte Pyrgus.
    Das Zeichen kam etwa fünfzehn Minuten später. Kurz darauf hockte Pyrgus mit Nymph hinter einem Felsen und spähte vorsichtig in alle Richtungen – von der Flüssigen Finsternis war nichts zu sehen. Dennoch schienen sämtliche Trinianer verschwunden zu sein. Ihre Fähigkeit, mit der Landschaft zu verschmelzen, war geradezu unheimlich. Pyrgus fragte sich plötzlich, wie sie hier wohl überlebten. Seit er sich in dieser Ödnis befand, hatte er noch keine einzige Pflanze gesichtet – übrigens auch kein Tier, abgesehen von diesem Ding, das Innatus angeblich erschaffen hatte.
    »Hast du das eigentlich ernst gemeint?«, erkundigte Nymph sich beiläufig.
    »Was ernst gemeint?«, fragte Pyrgus.
    »Dass wir verlobt sind und heiraten werden«, sagte sie sachlich.
    Pyrgus spürte, wie starke Gefühle in ihm aufwallten, um nicht zu sagen Panik. »Ich, äh … ich, äh … ich, äh …«, sagte er.
    »Oh, ich weiß schon, dass du es nur gesagt hast, um mich vor Naggel und Innatus zu retten, das war wirklich sehr ritterlich von dir.« Sie zögerte. »Ich habe mich bloß gefragt…«
    »Du hast dich gefragt …?«, wiederholte Pyrgus.
    Nymph nickte. »Ja, hab ich.« Sie blickte ihm in die Augen.
    Als er merkte, dass sie nichts hinzufügen würde, sagte er:
    »Ich, äh …« Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und hörte sich zu seinem eigenen Erstaunen sagen: »Ich … würde gerne.« Er grinste sie verlegen an und kam sich vor wie ein Idiot, doch das war ihm egal. Wenn das so weiterging, würde Blue ihn umbringen. Sein Grinsen wurde immer breiter. Auch das war ihm egal.
    »Und was ist mit Gela?«, fragte

Weitere Kostenlose Bücher