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Der Elfenpakt

Titel: Der Elfenpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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Kontrollpult.
    »Die Dämonen existieren gar nicht«, flüsterte Pyrgus. Er wirbelte herum. »Ein Illusionszauber!«, brüllte er zu Nymph hinüber.
    Sie blickte in seine Richtung, verließ aber nicht ihre Deckung. Woodfordi war immer noch am ersten Portal und untersuchte es gründlich.
    »Das war keine echte Koboldwache«, sagte Pyrgus und machte große Augen. Er schüttelte den Kopf.
    »Ich hab aber einem den Arm abgeschnitten«, erwiderte Nymph wütend.
    »Wir hätten es wissen müssen, nachdem sie die Explosion überlebt hatten. Das hätte niemand überstanden.«
    Woodfordi trat zurück und ließ seinen Blick über die endlosen Reihen der Dämonenportale wandern. »Reflexionszauber«, sagte er.
    »Blue hat mir mal davon erzählt. Sie wurde von einer Koboldwache angegriffen, als sie in Brimstones Privatgemächer einbrach, aber es war lediglich eine Gaukelei.«
    »Wer ist denn Brimstone?«, fragte Nymph unpassenderweise.
    »Tut doch nichts zur Sache«, sagte Pyrgus. »Gaukeleien können einen jedenfalls umbringen. Sie sind ziemlich echt, solange sie wirken. Aber trotzdem ist alles nur Illusion. Man setzt sie zum Beispiel als Wächter ein.«
    So langsam schien Nymph zu begreifen, denn sie beruhigte sich ein wenig. »Was haben sie denn bewacht?«
    »Die Portale«, bemerkte Woodfordi. »Obwohl die auch nur eine Art Gaukelei sind.«
    »Aber irgendwo müssen doch ein paar echte sein«, sagte Pyrgus und starrte das Portal vor ihm an. »Sollen wir sie suchen?«
    Woodfordi schüttelte den Kopf. »Es werden alles nur Gehäuse sein. Dieses hier hat nicht mal ein Getriebe.«
    »Wovon redet ihr eigentlich?«, fragte Nymph gereizt.
    »Das hier ist alles nur Kulisse«, erklärte Pyrgus aufgeregt. »Vorgetäuschte Portale. Irgendjemand hat eins gebaut und dann einen Reflexionszauber eingesetzt, damit es so aussieht, als wären es Tausende. So ähnlich, als stünde man zwischen zwei Spiegeln, nur dass es keine Spiegel gibt.«
    »Und dann postiert man eine Koboldwache, damit niemand was merkt«, ergänzte Woodfordi. Er blickte sich um. »Mehr braucht man nicht. Das Schlimmste, was hier draußen passieren kann, sind ein paar umherwandernde Trinianer.«
    Es passte zwar alles wunderbar zusammen, nur ergab es keinen Sinn. Warum sollte jemand sich so viel Mühe machen, aufwändige – und kostspielige – Gaukeleien in einer Wüste aufzustellen, in der, wie Woodfordi gesagt hatte, abgesehen von ein paar umherwandernden Trinianern niemand war?
    »Das alles ist doch völlig unverständlich …« Pyrgus hielt plötzlich inne, als ihm schlagartig etwas anderes klar wurde. »Moment mal«, sagte er. »Wenn das hier alles keine echten Portale sind, wie hat Beleth dann seine Armee hierher gebracht?«
    Die drei starrten sich fassungslos an.
    »Vielleicht …«, sagte Nymph, dann schwieg sie.
    »Möglicherweise hat er …«, sagte Woodfordi, dann schwieg auch er.
    Sie blickten sich weiter schweigend an.
    »Es sei denn«, sagte Pyrgus nachdenklich, »Beleths Armee wäre ebenfalls eine Gaukelei.«

 
SECHSUNDNEUNZIG
     
    D as ist doch unlogisch«, sagte Henry. »Eben haben Sie mir erzählt, dass Beleths Implantat mich in einen richtigen Dämon verwandelt hatte. Ich war also ein Dämon, nahm aber die Gestalt von Henry an – das meinen Sie doch?« Er blickte Fogarty unverwandt an.
    »Genau das«, sagte Fogarty. »Zumindest ist es das, was du Blue erzählt hast, und sie war der Meinung, dass du es ja am besten wissen musstest.«
    Henry nippte nervös an seinem Tee und stellte fest, dass der inzwischen kalt geworden war. Er leckte sich die Lippen. »Und was dahintersteckte, war, dass ich mit Blue … Sie wissen schon …«
    »Ja doch, ihr solltet euch fortpflanzen«, schnauzte Fogarty. So langsam schienen ihm Henrys Empfindlichkeiten auf die Nerven zu gehen.
    »Und zwar, damit die Dämonen ein dämonisches Kind – oder von mir aus ein halb dämonisches – in den Purpurpalast einschleusen könnten?«
    »Das war der Plan, ja.«
    »Und der Dämon hatte meine Gestalt angenommen, damit Blue keinen Verdacht schöpfen würde, dass man sie entführte?«
    »Du wiederholst alles, was ich schon erzählt habe«, sagte Fogarty ungeduldig. »Was bringt das denn?«
    »Aber als sie uns in diesen Raum sperrten, damit wir …«, er schluckte, »… uns fortpflanzen, deaktivierten sie mein Implantat, und ich wurde wieder ich selbst. Das ergibt doch gar keinen Sinn.«
    »Doch, tut es«, sagte Fogarty. »Blue ist sehr empfindlich. Sie hatten Angst, sie könnte merken,

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