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Der endlose Tod

Der endlose Tod

Titel: Der endlose Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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Norwood an und mich. Tully und Ash mit furchtsamer Verwunderung, Seth und Abel nur angstvoll, während sie nervös von einem Fuß auf den anderen traten, als bereiteten sie sich darauf vor, loszurennen. Halb erwartete ich, dass Abel mich wieder als Teufel bezeichnete.
    Norwood gab einen gehauchten Schluchzer von sich und griff nach seinem Sessel, um zu verhindern, dass er ganz umfiel.
    Ash richtete seine volle Aufmerksamkeit auf mich. »Ich weiß nich', wie Sie's getan ha'm, aber es is' getan, un' ich glaub's.«
    »Nein, Ash.« Norwood gab sich tapfer Mühe, sich aufzurichten. »Es ist ein furchtbarer Fehler.«
    »Weiß nich', wie das sein soll, Sie ha'm's ja selbst erzählt.«
    »Es entsprach nicht der Wahrheit, ich schwöre es! Ich wurde gezwungen, diese Dinge zu sagen. Sie haben gesehen, was er tat. Er sorgte dafür, dass ich log, er sorgte dafür – Sie haben es gesehen! Er ist nicht natürlich , er ist...«
    »Bastard! Is' mir verdammt egal, was er is', Teufel, Engel oder was dazwischen, du wirs' bezahlen für den Mord an 'nem guten Mann.«
    »Aber ich war es ja nicht einmal! Caroline war diejenige, Sie wissen das! Ich wollte nicht, dass sie das tut, aber sie ...«
    »Oh, hört ihn quieken. Du machs' mich krank.«
    Und ohne weitere Vorwarnung richtete Ash eine der Duellpistolen auf Norwood und feuerte. Die Kugel traf ihn genau in die Brust, und er brach zusammen und fiel nach vorne. Sein letzter Schrei verlor sich in der ohrenbetäubenden Explosion des Schusses. Rauch stieg in Schwaden aus der Pistole auf und vernebelte die Sicht für einen Moment, lange genug – mehr als lange genug, dass ich Carolines Waffe an mich nehmen konnte.
    Ohne nachzudenken und ohne eine Bewegung zu viel erhob ich sie und schoss auf Ash, der halb von mir abgewandt dastand. Die Waffe gab ein scharfes Knacken von sich, und noch mehr Rauch umwölkte meine Sicht, aber er brach zusammen mit einem überraschten Schrei und einem Zucken; ein Arm fuchtelte herum. Entfernt war mir bewusst, dass die anderen übereinander stolperten in dem Bemühen, aus dem Weg zu eilen.
    »Er's der Teufel!«, schrie Abel, während er sich duckte, um aus der Schusslinie zu entkommen. Ich schenkte ihm nicht viel Beachtung, da ich damit beschäftigt war, den Abzugsbügel der Waffe zurückzuziehen.
    Den Zylinder drehen. Den Bügel nach vorne schieben ...
    Verschließen.
    Tullys Reaktionen waren besser als die der anderen. Er griff mich an, mit ausgestreckten Armen, um mich zu Fall zu bringen. Gerade rechtzeitig riss ich die Mündung nach oben, doch er griff nach meinem Handgelenk, und der Schuss ging daneben. Aber er hatte dies nicht erwartet, und der Blitz sowie das Brennen ließen ihn zusammenzucken. Ich ließ die Waffe fallen, ergriff Tully an den Schultern und wirbelte ihn heftig herum. Seine Füße verließen den Boden. Ich schwang ihn wie einen Getreidesack herum und ließ ihn los. Er flog durch den Raum und wurde mit solcher Wucht gegen eine Wand geschmettert, dass er sich wahrscheinlich alle Knochen brach. Ich verschwendete kaum einen Blick auf ihn, sondern bückte mich nach der Pistole und hob sie auf.
    Den Bügel zurückziehen, den Zylinder drehen, schieben, verschließen ...
    Feuern.
    Seth und Abel hatten es vorausgesehen und waren zur Tür gehastet, beide in Panik, hinauszugelangen. Ich folgte ihnen durch die Küche. In ihrer Hast, die Spülküche zu erreichen, stolperten sie über Harridges Leiche.
    Zurückziehen, drehen, schieben, verschließen ...
    Feuern.
    Mittlerweile versuchte ich nicht einmal zu zielen. Sie waren hinausgejagt worden, und das reichte mir. Es spielte für mich keine Rolle, ob sie lebten oder tot waren, solange sie verschwunden waren. Sie ließen das Haus hinter sich und flohen in die Sommernacht. Ich hätte ihnen folgen können, aber ich feuerte einfach nur über ihre Köpfe hinweg, was sie zu einer höheren Geschwindigkeit antrieb.
    Sie rannten den Weg zurück, auf dem sie hergekommen waren: die Straße hinauf zum Haus der Köchin, wo sie wahrscheinlich wohnten, wenn sie keine Überfälle begingen. Ich hatte es in Betracht gezogen, dass die Diebe, die von Suffolk County herüberkamen, uns ausbeuteten, doch mir war noch nie der Gedanke gekommen, dass sie ebenso leicht von Nassau County aus ihre Pläne ausführen konnten. Falls unter ihnen überhaupt etwas wie Verstand existierte, würden sie mit dem Boot fliehen und längst verschwunden sein, bevor Nash sie fassen konnte.
    Es spielte keine Rolle. Zur Hölle mit ihnen.
    Ich kehrte

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