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Der endlose Tod

Der endlose Tod

Titel: Der endlose Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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sagen.«
    »Wenn du ein Mann wärest, was würdest du tun?«
    »Mich in eine Frau zurückverwandeln wollen, aber als Frau würde ich nach Cambridge gehen wollen, wie du es getan hast. Ich könnte Jura studieren oder Medizin, aber ich würde vielleicht nicht unbedingt Geistliche werden wollen, da die Arbeit viel zu schwer ist: Predigten jede Woche, Teegesellschaften, und nett zu jedem sein zu müssen, einschließlich zu Leuten wie ihr.«
    Mutter. »Warum denkst du, dass Jura oder Medizin weniger mühselig ist?«
    »Das ist es nicht, da bin ich sicher, aber ich habe mehr Sinn dafür. Ich sehe, wie Vater das genießt, was er tut; er durchpflügt seine Rechtsbücher wie ein Bauer sein Feld, und er ist brillant darin. Auch habe ich Dr. Beldon beobachtet.
    Er mag vielleicht für einen Platz am Tisch hier den Speichellecker spielen, aber er ist ein sehr guter Arzt. Ich frage mich, warum er nicht seinen eigenen Haushalt gründet; er könnte sich sehr leicht selbst ernähren.«
    »Es bedeutet zu viel Arbeit. Wenn er damit beschäftigt wäre, ein Haus zu führen, hätte er kaum mehr Zeit für seine Praxis.«
    »Dann sollte er heiraten. Es muss doch irgendwo da draußen eine Frau geben, die Hausarbeit liebt.«
    »Ich glaube kaum, dass die Ehe etwas ist, das er ausprobieren möchte.« Ich lehnte mich auf dem Sofa zurück und legte meine Füße auf die Armlehne von Elizabeths Sessel. »Ein Mann seiner Veranlagung ist besser bedient, wenn er einfach eine Haushälterin einstellt.«
    »Hat er dir in letzter Zeit Probleme bereitet?«
    »Überhaupt nicht. Er ist ein anständiger Bursche.«
    »Und du bedeutest ihm sehr viel.«
    »Das ist mir bewusst, liebe Schwester. Aber es ist mir nicht möglich, seine Gefühle in gleicher Weise zu erwidern. Er versteht das.«
    »Dies ist alles ziemlich traurig, nicht wahr?«
    »Ja, ich vermute es.«
    »Deine Stiefel brauchen eine Politur«, meinte sie nach einem Moment träger Betrachtung. Offensichtlich hatte sie ihr Stück Schnur ebenso vergessen wie Dr. Beldon.
    »Ein anderes Mal.« Den Kopf in meine gefalteten Hände gebettet, schloss ich meine Augen und seufzte vor unermesslicher Zufriedenheit. »Es hat funktioniert, weißt du.«
    »Was hat funktioniert?«
    »Deine Idee, dass ich in der Scheune schlafen sollte.«
    »Wirklich? Vor all der Aufregung um die Söldner habe ich ganz vergessen, zu fragen. Keine schlechten Träume?«
    »Kein einziger. Ich habe überhaupt nicht gespürt, dass der Tag zu Ende ging – darum war ich so verwirrt; sonst wäre ich mit der Angelegenheit vielleicht anders umgegangen, als ich aufwachte.«
    »Das ist wundervoll, aber was wirst du heute Nacht tun? Du kannst nicht zur Scheune zurückgehen.«
    »Nein, das natürlich nicht, aber das Experiment war ein Erfolg, und ausgehend davon, kann ich vielleicht herausfinden, warum es erfolgreich war. Welche Eigenschaft hat die Scheune, die es mir erlaubte, wahre Ruhe zu finden?«
    »Dunkelheit?«, schlug sie vor.
    »Die habe ich auch oben in meinem Zimmer.«
    »Frische Luft? Ich weiß, die gibt es oben nicht, sobald Jericho die Läden und Fenster geschlossen und die Decken aufgeschlagen hat.«
    »Das wäre zu überlegen. Ich könnte versuchen, heute im Keller zu schlafen, wo es viel frische Luft gibt, jedes Mal, wenn sich die Tür öffnet. Andererseits atme ich nicht regelmäßig; also warum sollte ich frische Luft benötigen, insbesondere, wenn ich mich in einem Zustand befinde, der so perfekt den Tod nachahmt?«
    Sie tippte einen meiner Knöchel an. Ich öffnete meine Augen. Ihre eigenen funkelten vor intensivem Nachdenken. »Überlege dir Folgendes: Wo wärest du nun, wenn du nicht zu uns zurückgekehrt wärest?«
    »Draußen in der Scheune?«
    »Nein! Ich meine, wo wärest du, wenn du nicht zurückgekehrt wärest? Wenn du immer noch ...«
    Oh je! Ich hasste es, darüber nachzudenken.
    Sie antwortete für mich. »Du wärest in deinem Grab. In der Erde.«
    »Nur mein Körper. Ich hoffe und bete, dass meine Seele glücklicher im Himmel untergebracht wäre.«
    »Genau! Aber sowohl dein Körper als auch deine Seele sind auf die Erde zurückgekehrt. Vielleicht sollten wir annehmen, dass zwischen deinem Tod und deiner Rückkehr eine Art Kompromiss erforderlich gewesen ist.«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Nun, überlege doch einmal. Das einzige Mal, dass du Ruhe gefunden hast, war in der Scheune, auf der nackten Erde der Scheune.«
    »Hoffentlich meinst du nicht damit, dass ich in mein Grab zurückkehren soll?« Ich fand diese

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