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Der endlose Tod

Der endlose Tod

Titel: Der endlose Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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einen dicken Kloß im Hals, ohne die richtigen Worte zu finden. Die Situation lag jenseits aller Worte. Schließlich fand ich trotzdem meine Sprache wieder und richtete mich an Müller.
    »Du barbarischer Hurensohn –«, begann ich. Müller mochte meine Worte vielleicht nicht verstehen, aber den Ton meiner Stimme verstand er sehr gut.
    »Mr. Jonathan, es ist nicht die richtige Zeit, den Mann gegen sich aufzubringen«, warnte Jericho.
    »Er und seine Bande sollten ausgepeitscht werden für das, was sie dir angetan haben.«
    »Ich stimme Ihnen zu, Sir, aber momentan haben sie den Vorteil der Überzahl.«
    Ich hatte noch mehr, viel mehr, Schmähungen in petto, aber Jerichos Argumentation war nun durch den Ärger gedrungen, der meine Gedanken vernebelte. Als ich wieder Herr meiner selbst war, wurde mir klar, dass die beste Vorgehensweise die war, so schnell wie nur irgend möglich zu verschwinden. Müller würde ohne Zweifel Einwände haben, aber dies war etwas, das einfach zu überwinden war.
    »Herr Müller, wir gehen jetzt nach Hause.« Ich stellte dies so gut wie möglich als eine unwiderlegbare Tatsache hin, wobei ich ihm direkt in die Augen blickte. »Sie werden uns entschuldigen. « Dies war sehr höflich, trotz meines erhitzten Gemütes, aber höfliches Deutsch war alles, was ich zur Verfügung hatte. Glücklicherweise tat es seine Dienste. Ich kannte Müller nicht gut genug, um feine Veränderungen in seinem sonst grimmigen Gesichtsausdruck lesen zu können, aber meine Beeinflussung musste gewirkt haben. Er erhob keine Einwände, als ich zur Unterstützung einen Arm um Jericho legte und ihn wegführte. Seine Männer, die dies als Genehmigung nahmen, teilten sich vor uns. Einige waren sehr bedacht darauf, möglichst viel Abstand zu halten.
    »Bei Gott, das reicht, um mich selbst zu einem Rebellen werden zu lassen«, knurrte ich, als wir sie hinter uns zurückließen.
    »Das würde ich Ihnen nicht empfehlen, Sir.«
    »Verflucht seien diese Bastarde. Warum nicht?«
    »Wenn unsere Freunde uns schon so behandeln, wie viel schlimmer muss es dann bei unseren Feinden sein?«
    »Es tut mir so Leid, Jericho. Es ist mein Fehler.«
    »Kaum, Mr. Jonathan.« Er hielt an und keuchte ein wenig. »Darf ich mich einfach auf Ihren Arm lehnen, Sir? Ich fürchte, dass Ihre gut gemeinte Unterstützung ein wenig schmerzhaft für meine Rippen ist.«
    Ich ließ ihn los und bot an, vorauszulaufen und den Wagen sowie Dr. Beldon zu holen, aber Jericho bestand darauf, dass wir zu der Zeit, wenn ich mit der Hilfe zurückgekehrt wäre, bereits zu Hause sein könnten, und das gab den Ausschlag. Er hielt sich an mir fest, um die Balance zu halten, und so hinkten wir einen der Kieswege zum Haus hinauf. Als wir nahe genug waren, sorgten meine Schreie dafür, dass einer der Stallburschen und sämtliche Hunde zu uns gelaufen kamen. Der Lärm zog noch mehr Leute an, mehr Hilfe, und schließlich traf Dr. Beldon ein, um seine Arztpflichten zu erfüllen. Ich war sehr froh, die Verantwortung, mich um Jericho kümmern zu müssen, auf ihn abwälzen zu können.
    »Jonathan?« Mein Vater kam mit großen Schritten auf mich zu, als Beldon gerade Jerichos Abtransport ins Haus überwachte, wo er behandelt werden sollte. »Was, in Gottes Namen, geht hier vor?«
    Nach mehreren unvermeidlichen Wiederholungen, da immer mehr Mitglieder des Haushaltes kamen, um zuzuhören, beendete ich meine Geschichte vor Vater in der Bibliothek. Von Elizabeth hatte er den Zweck meines Besuches in der Scheune erfahren, und keiner von ihnen hatte irgendeinen Widerspruch gegen meine leicht »gereinigte« Version der Fakten. Das wirklich wichtige Thema war für uns, dass unwillkommene Söldner sich auf unserem Land niedergelassen hatten.
    »Diese Tiere«, meinte Elizabeth, wobei sie sich auf Jerichos Misshandlung bezog.
    »Um es gleich zu sagen, du hättest überhaupt nicht dort draußen sein sollen«, sagte Mutter naserümpfend. »Vielleicht bleibst du nächstes Mal besser daheim.«
    Da ihr Kommentar nichts Wesentliches zur Unterhaltung beigetragen hatte, ignorierte ich ihn geflissentlich, so wie alle anderen auch. Vielleicht hatten wir uns nach all der Zeit daran gewöhnt, was das Zusammenleben mit Mutter leichter machte.
    »Samuel, morgen wirst du dich sofort auf den Weg machen und Maßnahmen ergreifen, um sie vom Grundstück entfernen zu lassen«, forderte sie. »Dies ist untragbar. Als Nächstes werden sie noch um Essen bettelnd vor unserer Tür auftauchen.«
    »Es ist

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