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Der endlose Tod

Der endlose Tod

Titel: Der endlose Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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eine Eigenschaft, die von den Männern sehr geschätzt wurde. Sie war das Objekt vieler meiner Studien gewesen, bevor ich nach Cambridge geschickt worden war, Studien aus der Entfernung, versteht sich. Sie war fünf Jahre älter als ich, was zu jener Zeit wie ein großer Altersunterschied ausgesehen hatte. Damals war ich auch viel zu unsicher gewesen, mich ihr zu nähern.
    Nun, ein Universitätsstudium und etwas Geld zum Ausgeben können für das Selbstvertrauen eines jungen Mannes wahre Wunder bewirken, und obwohl ich überrascht war, war es nicht mehr so, dass mir nichts anderes übrig blieb, als einen ungeschickten Gruß zu stammeln, wie ich es wohl noch vor drei Jahren getan hätte. Ich wünschte ihr einen guten Abend, und sie gab den Gruß zurück.
    »Sieht so aus, als hätte Ihr Freund ein bisschen zu viel gehabt; brauchen Sie Hilfe?« Sie schwebte auf uns zu, mit glänzenden Augen und einem Lächeln in den Augenwinkeln. Als sie näher kam, brach das Lächeln hervor.
    Davis hatte sich abrupt umgedreht und sorgte auf unangenehme Weise für die Verunreinigung des Platzes, an dem wir uns befanden.
    »Nein, äh – das heißt, ja! Ich könnte ganz sicher einige Unterstützung gebrauchen, Miss Audy. Ich bin mir nicht ganz sicher, in welches Haus er gehört.«
    Oje, wie leicht sinnliche Begierde uns doch alle zu Lügnern macht.
    Mollys hochgezogene Augenbrauen sagten aus, dass sie sich der Lüge bewusst war, aber willens, sie zu überhören, während sie mir gleichzeitig klar machte, dass sie genau dies tat. Sie hatte eine bemerkenswerte Ausdruckspalette, wie ich bemerkte.
    »Es ist nicht weit, kommen Sie einfach mit mir, Sir.«
    Mit einem schnelleren Schritt als vorher zog ich Davis fast mit, während Molly voranging. Unfehlbar fand sie die Tür eines anderen dunklen Hauses und drückte sie auf. Ich hatte wenig Lust, mich längere Zeit in dieser Umgebung aufzuhalten, und blieb gerade lange genug, um Davis in einen Sessel fallen zu lassen, bevor ich Molly wieder nach draußen folgte.
    »Glauben Sie, dass mit ihm alles in Ordnung sein wird?«, fragte sie.
    »Da bin ich mir sicher«, antwortete ich. Die Sorge um Davis verschwand in Windeseile aus meinem Bewusstsein. »Alles, was er braucht, ist ein guter Schlaf heute Nacht.«
    Sie kicherte wieder. »Geht uns das nicht allen so?«
    Ich lüftete meinen Hut und verbeugte mich, was ihr ein weiteres Kichern entlockte. »Ich stehe tief in Ihrer Schuld für Ihre Hilfe, Miss Audy. Darf ich Sie ein wenig entschädigen, indem ich Sie sicher nach Hause begleite?«
    Sie ließ ihren Arm in meinen gleiten. »Ja, Mr. Barrett, ich mag die Art, wie Sie reden.«
    »Ich wäre mehr als glücklich, so lange fortzufahren, wie Sie es unterhaltsam finden.«
    »Dann können Sie mir vielleicht erzählen, was Sie über ›das Gute in der Frau‹ denken.«
    »Ich bin sicher, dass ich bei diesem Thema sehr eloquent sein werde, bedenkt man die wahrhafte Inspiration.«
    Wir kehrten zu ihrem dunklen Eingang zurück, und sie zog mich zuerst in ihr Haus und dann in ihre Arme. Ich beugte mich herab, um ihr einen richtigen Kuss zu geben, und bekam eine erfreuliche Antwort.
    »Du bist so ein großer, starker Bursche«, meinte sie, während ihre Hände meine Schultern kneteten.
    »Und du bist so eine schöne Dame.«
    »Ich tue mein Bestes, auch wenn die Zeiten sehr hart sind, vor allem, wenn man ganz allein auf der Welt ist...«
    Ich begriff den Hinweis augenblicklich, griff nach meiner Geldbörse, und wir machten einen Moment Pause, um die profanen Details über die Dienste, die geleistet werden sollten, zu besprechen. Als das Geschäftliche erst einmal aus dem Weg geschafft war, fuhren wir mit intimeren Erforschungen fort. Ich entdeckte, dass Molly ihre Arbeit sehr liebte.
    »Komm' hier entlang, Johnnyboy«, gurrte sie, indem sie einige Finger in den Bund meiner Kniehose gleiten ließ, und zog mich hinter sich her. In ihr Schlafzimmer, wie sich herausstellte.
    Sie warf die Überdecke beiseite und sagte mir, ich solle mich hinsetzen. Eine einzige Kerze brannte in einem Kerzenhalter, der in einer Schüssel voller Wasser auf einem Tisch stand. Der Raum war klein, aber ordentlich. Nicht dass ich besonders viel Wert auf ihre hausfraulichen Fähigkeiten gelegt hätte. Sie hatte andere, wesentlich interessantere Qualitäten, die meine Aufmerksamkeit fesselten.
    Zum Beispiel die, sich zu entkleiden.
    Sie öffnete die Häkchen, die das vordere Teil ihres Mieders zusammenhielten, eins nach dem anderen und schlug

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