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Der endlose Tod

Der endlose Tod

Titel: Der endlose Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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lärmenden Schoßhund, den sie abgöttisch liebte. Ich machte mich auf den Weg zur Küche, wobei ich den Verschluss meines Stocks öffnete und die Klinge blankzog.
    Dort war es düster, aber genügend Licht von außen strömte herein, dass ich gut genug sehen konnte. Für jeden anderen wäre es schwärzer als in der Hölle gewesen, und in der Tat hätte die Unordnung, die ich dort vorfand, ein Teil jener Höhle der Angst gewesen sein können.
    Das Feuer dort war für die Nacht mit Asche bedeckt worden, ein Anzeichen dafür, dass das Haus wie üblich in Ordnung gebracht worden war, bevor sich ereignete, was auch immer geschehen war. Die Ordnung war nun verschwunden, denn dieser Ort war gründlich geplündert worden. Von den geräucherten Schinken, die eigentlich von den Dachsparren hängen sollten, war nichts mehr zu erblicken. Sie waren abgeschnitten und mitgenommen worden, abgesehen von einem sehr großen, der für den Dieb vielleicht zu schwer zum Tragen gewesen war. Er hatte ihn einige Fuß weit mitgeschleift und dann liegen gelassen.
    Andere Zeichen für eine Plünderung wurden sichtbar, aber ich schenkte ihnen keine Beachtung, da sie weit weniger wichtig für mich waren, als das Schicksal von Mrs. Montagu und ihren Hausangestellten herauszufinden.
    Ein Geräusch ... sehr schwach.
    Es wiederholte sich nicht, und ich konnte es nicht identifizieren, aber es mochte aus dem Keller kommen. Mit einem Gefühl der Hoffnung ging ich zielstrebig auf die Tür zu und probierte sie zu öffnen.
    Verschlossen. Höchst viel versprechend. Das Schloss auf dieser Seite war kaputt, also musste jemand auf der anderen Seite sein. Wahrscheinlich hatten sie dort Schutz gesucht, als die Diebe gekommen waren, und wussten nicht, dass es nun sicher war und sie wieder herauskommen konnten.
    Ich rief Mrs. Montagus Namen und klopfte mehrere Male. Keine Antwort. Nun, sie mussten irgendwann herauskommen. Vielleicht hatten sie zu viel Angst, um zu antworten. Ich schlug mit der Faust noch ein paar Mal dagegen und entschloss mich dann, mir meinen Weg nach unten mit Gewalt zu bahnen.
    Hindurchzuschweben wäre weniger zerstörerisch gewesen, aber viel zu schwierig zu erklären. Außerdem war ich mehr als stark genug für diese Aufgabe.
    Ich festigte meinen Stand, packte den Griff und rammte eine Schulter gegen die Tür. Sie gab ein wenig nach, und ein langer Riss entstand entlang der Stelle, an der ich getroffen hatte. Ich setzte nun auch noch meinen Mund ein, indem ich rief, und etwas explodierte direkt vor mir mit erschütterndem Lärm. Mit einem Schrei der Überraschung wurde ich nach hinten geschleudert und krachte gegen einen großen Tisch. Sofort versagten meine Beine den Dienst. Der Boden kam nach oben, schneller als der Blitz, und es gab einen harten Schlag, als er mich traf.
    Meine Ohren klingelten von der Explosion, und ich fühlte mich krank und schwindelig. Ich konnte kein leises Geräusch mehr wahrnehmen, aber hörte, dass ganz in der Nähe ein Tumult im Gange war. Leute schrien vor Angst, und irgendwo flackerte eine Kerze und ließ die Schatten tanzen.
    »O mein Gott, es ist Jonathan«, klagte jemand. Die Stimme wurde durch das Klingeln ein wenig gedämpft, aber ich glaubte, dass sie zu Mrs. Montagu gehörte.
    »Halt' den Mund, verdammte Toryschlampe!«, befahl ein Mann. Der Befehl wurde unterstrichen von etwas, das wie ein Schlag klang, und die Frau reagierte mit einem Aufschrei.
    Stöhnend versuchte ich mich aufzusetzen, und in diesem Moment schoss ein wahrhaft schrecklicher Schmerz durch meinen ganzen Körper. Mein Stöhnen verwandelte sich in ein Keuchen, und sofort gab ich es auf, mich bewegen zu wollen.
    Ein großer und ungepflegter Mann kniete über mir. Er hielt eine rauchende Pistole in der einen Hand, und in seiner Miene hatten Furcht und Hass sich zu einer einzigen abscheulichen Maske verbunden. Ich war bereits ziemlich gelähmt von dem Schuss; sein Gesicht vollendete die Arbeit. Alles, was ich tun konnte, war auf dem Boden zu liegen und zuzusehen, wie seine groben Hände meine Brust untersuchten.
    Hinter ihm starrte Mrs. Montagu mich an; ihre normalerweise angenehmen Züge verunstaltet durch einen Blick des schieren Schreckens.
    »Der hier's tot, Nat«, sagte der Mann. »Oder am Sterben. Macht uns jed'nfalls kein' Ärger mehr.«

KAPITEL 5
    »Biste sicher?«, fragte Nat. Er klang gereizt.
    Die Hand des großen Mannes lag einen Moment lang schwer auf meiner Brust. Er stützte sich auf mir ab, um wieder auf die Beine zu

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