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Der endlose Tod

Der endlose Tod

Titel: Der endlose Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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Kleiner!«
    Er hatte mir gegenüber noch nie auf solche Art die Stimme erhoben, nicht einmal, wenn er ärgerlich war. Was stimmte nicht? Was war ...?
    Hände auf meinen Armen. Sie zerrten an mir und lösten meinen Griff um Nats Kehle. Was ...?
    Ich ließ los, und sie zogen mich mit einem Ruck von ihm fort. Und da verließen mich meine Kräfte. Ich sackte zusammen, aufgewühlt und zitternd, und der Schmerz des Schusses traf mich erneut. Da war Blut. Der Geruch danach erfüllte den Raum, durchsetzt von dem Schießpulver ... und dem Geruch des Todes. Einen furchtbaren Augenblick lang schien sich die Zeit zurückzudrehen, bis zu jenem heißen Augusttag im Wald, genau zu dem Moment, als ich ... starb.
    »Nein!«, sagte ich und zwang mich, mich hinzusetzen. Ich schrie auf vor Schmerz und umklammerte die Stelle meiner Wunde.
    »Lege dich hin, Jonathan«, sagte Vater, der über mir kniete.
    Ich versuchte ihn fortzustoßen. Den Schmerz konnte ich weitaus leichter ertragen als die Erinnerung. Ich konnte auf keinen Fall still liegen und geschehen lassen, dass der Tod sich an mich heranschlich und mich packte, wie er es schon einmal getan hatte.
    »Bleibe ruhig, es ist jetzt alles in Ordnung.« Er streichelte mein Haar, wie er es zu tun pflegte, als ich noch ein kleiner Junge gewesen war. »Es ist alles in Ordnung.«
    Dies beruhigte mich, wie nichts anderes es gekonnt hätte. Die Panik verschwand, und ich konnte sehen, dass die Küche plötzlich wieder ein vor Menschen überquellender, lauter, normaler Ort war; die Gesichter und Stimmen waren vertraut und beruhigend.
    Beldon erschien. Er war bleich, aber hatte sich unter Kontrolle, und gab einige ruhige Befehle. Jemand zündete ein paar Kerzen an; ein anderer ging, um Brandy zu holen. Bevor ich mich wehren konnte, war dieser in eine Tasse gegossen worden, die mir nun gegen die Lippen gepresst wurde. Ich spuckte und drehte den Kopf weg.
    »Zwingen Sie ihn nicht, Doktor. Lassen Sie ihn zu Atem kommen«, meinte Vater. Er drehte sich zu Mrs. Montagu um. »Mattie? Wie geht es dir?«
    Sie griff nach seiner ausgestreckten Hand, die Augen voller Tränen. »Es geht mir bald wieder gut, aber um Gottes willen, kümmere dich um Jonathan. Das arme Kind wurde angeschossen.«
    »Angeschossen?«, rief Beldon aus, der gerade anfing, meine Wunde genauer zu untersuchen. »Kommen Sie, meine Herren, helfen Sie mir mit ihm. Schnell, bitte.«
    »Es geht mir gut«, flüsterte ich.
    Sie schenkten mir keine Beachtung. Beldon, Vater und Norwood legten mich gemeinsam auf den Tisch. Befehle wurden gegeben, dass Wasser und Verbandszeug geholt werden sollten.
    »Nein, warten Sie! Vater ... Ich ...«
    »Sei still, mein Kleiner.«
    »Aber ich ...«
    Er beugte sich über mich. »Pst, mein Kleiner, lass Beldon dich untersuchen.«
    »Erinnere dich an meinen Arm!«
    »Wie bitte?«
    Beldon öffnete meinen blutdurchtränkten Umhang und knöpfte meine ebenfalls blutige Weste auf. Dies schmerzte ungemein, da es an etwas zog, was mit meinem Fleisch verbunden zu sein schien. Als ich protestierte, bat er Norwood, meine Hände aus dem Weg zu halten. Er ruinierte sowohl Weste als auch Hemd gründlich, indem er sie zerschnitt, um zur Quelle der Blutung vorzudringen.
    »Mein Arm!«, wiederholte ich, indem ich versuchte, Norwood, der mich mit den besten Absichten festhielt, abzuwehren.
    Da erinnerte sich Vater, was ich meinte, aber ich sah, dass er keine Ahnung hatte, was als Nächstes zu tun sei. Um gerecht zu bleiben, es gab nicht vieles, was er hätte tun können, aber dies spielte keine Rolle; es war jedenfalls eine Erleichterung, dass er mich schließlich verstand.
    »Was möchtest du?«
    In diesem Moment wurde mir klar, dass ich ebenfalls keine Ahnung hatte. In der Zwischenzeit setzte Beldon seine gründliche Untersuchung fort.
    »Dies ist merkwürdig«, meinte er, wobei er sehr verwirrt klang.
    Verdammt! »Vater? Kannst du die anderen hinausbringen, bitte?«
    Er verstand sofort den Sinn, der in meiner Bitte lag, und unternahm Schritte, um die Menschen aus der Küche zu entfernen. Mrs. Montagu befand sich in einem schlechten Zustand, wie es von einer Frau auch zu erwarten war, in deren Haus Verbrecher eingedrungen waren und die so schlecht behandelt worden war. Vater nahm ihre Hand und führte sie hinaus, während er murmelte, dass alles wieder in Ordnung komme. Er trieb die anderen Bediensteten vor sich her und rief dann nach Norwood.
    »Sofort, Sir. Ich möchte dafür sorgen, dass diese Rebellen keine Bedrohung mehr

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