Der endlose Tod
für uns darstellen.« Er stand an der Tür zur Spülküche und überprüfte die dort liegenden Männer. Seine Untersuchung dauerte nicht lange, und alsbald gesellte er sich zu den anderen.
Nun, da die Ablenkung entfernt war, konnte ich meine Gedanken besser ordnen; dennoch hatte ich immer noch weit mehr Fragen als fertige Antworten. Vorherrschend war in meinem Kopf die Frage, warum ich mich nicht aufgelöst hatte. Das letzte Mal, als auf mich geschossen worden war, war ich ohne bewusste Anstrengung verschwunden, und nach meiner Rückkehr waren alle Wunden verheilt, alte und neue. Was war nun anders? Ich krümmte mich, um nachzusehen, was passiert war.
»Liegen Sie still, Mr. Barrett«, warnte mich Beldon.
»Dann sagen Sie mir, was nicht in Ordnung ist.«
Seine Augen wanderten herum, bis sie den meinen begegneten, aber ich führte keine Beeinflussung aus. Seine Verwirrung war nach wie vor sehr stark und gemischt mit einem Hauch von Furcht.
»Sagen Sie es mir!«
Er zuckte zurück, da meine Stimme rasch ihre frühere Lautstärke zurückgewann. »Sie ... es ... das heißt...«
Ungeduldig half ich den Dingen ein klein wenig nach. »Sagen Sie es mir, Doktor.«
Seine Augen flackerten und wurden dann ruhig. »Die Kugel scheint Sie ganz durchschlagen zu haben, aber der Schaden ist ... nicht so, wie ich erwartet habe. Vielleicht habe ich auch einen Fehler gemacht. Die Blutung macht es schwierig, ganz klar zu sehen.«
Ich legte mich wieder hin und versuchte mich aufzulösen. Es spielte keine Rolle, dass Beldon es sehen würde; um diese Erinnerung würde ich mich später kümmern. Ich versuchte es ... und es funktionierte nicht. Der Schmerz flammte auf und zuckte meine Seite entlang.
»Wie schlimm ist es?«, verlangte ich mit zusammengebissenen Zähnen zu wissen.
Er blieb mir die Antwort schuldig. Ich drängte ihn erneut. Diesmal stärker. Mit ausdruckslosem Gesicht antwortete er: »Es gibt keine Wunde von der Pistole. Sie haben einige Holzsplitter im Fleisch. Diese müssen entfernt werden. Das ganze Blut kommt daher.«
Mir kam der Gedanke, dass ich es mir nicht leisten konnte, viel von dieser kostbaren Substanz zu verlieren. »Dann kümmern Sie sich um ihre Arbeit, wenn Sie so freundlich wären«, verlangte ich, die Zähne noch immer zusammengebissen.
»Ich werde Hilfe brauchen.«
»Holen Sie meinen Vater.«
Lieber Gott, die nächste Viertelstunde war die längste, die ich jemals erlebt habe. Vater war auch kein idealer Arzthelfer. Er war mehr als bereit zu helfen, aber für ihn als Elternteil war es schwierig, die Schmerzen seines Kindes zu sehen. Dies fiel mir zu spät ein, als ich sah, wie er sich von weiß nach hellgrün verfärbte, als Beldon sich an die schreckliche Aufgabe machte, die Splitter herauszuziehen.
»Es geht mir bald wieder gut, Sir«, versprach ich ihm und ließ dieser Aussage ein scharfes Ächzen folgen, welches ihn wohl nicht gerade mit Vertrauen in mein Versprechen erfüllte.
Beldon zog ein ekelhaft aussehendes Holzstück heraus und bat Vater, die Kerze näher heran und weniger schwankend zu halten. Er hielt sie näher heran, war aber nicht in der Lage, dies ganz ohne Zittern zu tun. Doch mein Schmerz wurde schwächer, als die Splitter entfernt waren, und mit ihm schmolz ein großer Teil von Vaters Besorgnis.
»Die Blutung hat aufgehört«, meldete Beldon erstaunt.
»Das ist gut, oder nicht?«, fragte Vater ihn, doch er sah mich dabei an, um die Antwort zu finden. Im Augenblick war ich einfach zu ermattet, um eine solche zu liefern, abgesehen davon, dass ich überhaupt keine zur Verfügung hatte.
»Aber sehen Sie dies denn nicht? Die Wunden haben sich sogleich geschlossen!«
Vater konnte nicht anders, als in seine Verwunderung einzustimmen, aber seine Reaktion war verhaltener.
»Dies ist unnatürlich, Sir«, fuhr Beldon mit Nachdruck fort. Er erhob die Stimme ein wenig.
Verdammt noch mal! So müde, wie ich auch war, etwas musste getan werden. Ich warf Vater einen fragenden Blick zu. Er runzelte leicht die Stirn, nickte jedoch.
»Doktor ...« Ich berührte Beldons Hand und zog seine Aufmerksamkeit auf mich.
Einige Minuten später hatte Beldon mir einen Verband um die Körpermitte gewickelt. Das war nur der Schau wegen gedacht, denn als die Splitter verschwunden waren, war meine Haut wieder verheilt und hatte lediglich einige rote Narben zurückgelassen, die schnell blasser wurden. Es gab keinerlei Anzeichen von Nats Messerstichen, obwohl sich unzählige Löcher in meiner Kleidung
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