Der endlose Tod
Grunde fragen Sie?«
Ich bedeutete ihm, er solle zurücktreten. Widerstrebend gehorchte er. Ich blickte die toten Männer an, in ihren endgültigen, unwürdigen Posen, blickte sie an, bis das Gefühl der Übelkeit in mir schwand.
»Und es geht Ihnen beiden gut?«, fragte ich.
»Hervorragend.«
Ich nickte, und es gelang mir sogar ein kleines Lächeln, wenn es auch scheußlich ausgesehen haben muss. »Dies macht es leichter zu ertragen, Doktor«, sagte ich zu ihm, als ob dies ein tiefsinniges Geheimnis sei.
Er fragte nicht nach einer Erklärung.
Beldon entschied, dass es meiner Gesundheit mehr nutzen als schaden würde, wenn ich mich aus der Küche entfernte, und half mir in den angrenzenden Raum. Ich war sehr wohl in der Lage, selbst zu laufen, aber sah die Notwendigkeit, weiterhin vorzugeben, ich sei immer noch verletzt. Eine Wiederherstellung, die zu schnell vonstatten ging, würde nur Gerede hervorrufen. Norwood fand einen Sessel und zog ihn zu mir herüber, und Beldon half mir, mich hinzusetzen.
»Du bleibst die Nacht über hier«, sagte Mrs. Montagu. »Du bist furchtbar blass.«
»Es sind lediglich ein oder zwei Kratzer, Madam, ich hatte schon schlimmere, als ich von meinem Pferd gefallen bin«, entgegnete ich nachdrücklich. Was meine Farblosigkeit betraf ... nun, es gab ein Heilmittel, welches diese leicht kurieren würde. »Ich brauche nur ein klein wenig Ruhe, dann werde ich in der Lage sein zu reiten, aber ich bin der Meinung, dass Sie hier nicht allein bleiben sollten.«
»Ganz sicher nicht»; meinte Vater, der elegant die Möglichkeit nutzte, die ich ihm geboten hatte. »Ich würde mich geehrt fühlen, hier zu bleiben und für Ihre Sicherheit zu sorgen, Madam.« Er hatte eine formalere Art, sie anzusprechen, gewählt, und sie erwiderte sie.
»Wenn es Ihnen nicht zu viele Umstände macht, Mr. Barrett.«
»Überhaupt nicht.«
So sah die diskrete Vortäuschung aus, dass sie nicht mehr als gute Nachbarn füreinander seien, und nicht etwa ein Liebespaar. Nur ihre Augen verrieten die wahren Gefühle unter den harmlosen Worten, und zum tausendsten Male bedauerte ich die Umstände, die es verhinderten, dass sie frei waren, um sich als Ehemann und Ehefrau zu vereinen.
Während die Bediensteten versuchten, aus dem Chaos wieder Ordnung herzustellen, trafen endlich Lieutenant Nash und seine Söldnertruppe ein. Sie stürmten ins Haus, als sei es ein Schlachtfeld, und hielten inne, vielleicht enttäuscht, dass es keine Rebellen gab, die sie angreifen konnten.
Nash starrte uns alle verwundert an; dann fiel sein Blick hart auf mich. »Was in Dreiteufelsnamen geht hier vor?«
Seine Begrüßung bezog sich mit Nachdruck auf die Tatsache, dass ich einen recht erschreckenden Anblick bot, mit meinen Verbänden und meinem zerrissenen und blutigen Hemd, das von meinen Schultern hing.
»Die Angelegenheit hier wurde ein wenig brenzlig, Lieutenant«, meinte Norwood. »Einige Ihrer Leute übersahen zwei Rebellen, und es war Mr. Barrett überlassen, sich um sie zu kümmern.«
Er hatte genau das Richtige zur richtigen Zeit ausgesprochen und uns so jede Standpauke erspart, die Nash vorbereitet haben könnte, um sie uns anmaßenden Zivilisten zu halten. Der Lieutenant war überglücklich, Seiner Lordschaft zuzuhören, und nachdem er die Leichen inspiziert hatte, lobte er mich Wegen meiner Tapferkeit und meiner schnellen Reaktion.
»Ich danke Ihnen, Sir, aber hätte ich von Anfang an schnell gedacht, hätte ich dies vermeiden und diese Männer verschonen können.«
»Sie wären ohnehin gehängt worden, Mr. Barrett. Ich habe bei ihnen keine Papiere gefunden, was bedeutet, dass sie reine Plünderer waren und nicht Teil irgendeiner Armee. Wir haben mehr als nur ein paar von ihnen am Galgen baumeln sehen, und wenn es so weitergeht, werden wir noch andere haben, die sich zu ihnen gesellen; denken Sie an meine Worte.«
Ein schwacher Trost, dachte ich, aber besser als überhaupt keiner.
Nash wollte nach den Truppen suchen, welche die anderen Diebe verfolgt hatten. Als Mrs. Montagu ihrer Besorgnis wegen des Dieners Ausdruck verlieh, der losgelaufen war, um Hilfe zu holen, meinte er, dass der Bursche wahrscheinlich bei ihnen zu finden sei. »Wenn ein Mann erst einmal Blut für die Jagd geleckt hat, ist er nicht mehr zu bremsen.« Er zog eine Grimasse und blickte erst Vater, Beldon, Norwood und schließlich mich an. »Wenn er noch in einem Stück ist, werde ich mich darum kümmern, dass er nach Hause eskortiert wird,
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