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Der endlose Tod

Der endlose Tod

Titel: Der endlose Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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befanden, an den Stellen, wo das Messer hineingestochen hatte. Ich erinnerte mich schwach an die Stiche, aber ich war zu sehr in die Hitze des Kampfes vertieft gewesen, um sie zu jener Zeit bereits wahrzunehmen.
    Nachdem er seine Arbeit beendet hatte, ging Beldon mit Vater hinaus, um den anderen zu erzählen, dass ich überhaupt nicht ernsthaft verletzt sei und mich wieder vollständig erholen werde, Aus der Küche hörte ich, wie Mrs. Montagu ein erleichtertes Schluchzen ausstieß und Vater zu ihr sagte, sie solle guten Mutes sein.
    »Samuel, es tut mir so Leid«, sagte sie.
    »Dazu gibt es keinen Grund.«
    »Aber er hätte getötet werden können. Ich kann sogar jetzt noch kaum glauben, dass er dem Tode entronnen ist.«
    »Erzählen Sie uns, was passiert ist, Madam«, schlug Norwood vor.
    Manieren und gesellschaftliche Gebräuche kommen selbst unter den außergewöhnlichsten Umständen zum Vorschein. Vater stellte ihr Lord James Norwood vor, was eine erhebliche Aufregung bei ihr hervorrief.
    Während sie redeten, verklangen ihre Stimmen eine kurze Zeit für mich. Ich bemerkte, dass ich mich wieder auflösen konnte, worauf ich eine absurde Erleichterung verspürte. Als ich einen Moment lang verschwunden war und dann zurückkam, flaute das nachhaltige Feuer in meiner Seite völlig ab. Ich dankte meinem Schöpfer aus tiefstem Herzen und entschied, dass noch ein wenig Ruhe nicht schaden könne.
    Mrs. Montagu hatte den Gedanken, sie solle für Norwood die Gastgeberin spielen, doch es gelang ihm, sie davon abzubringen, und er wiederholte seine Frage.
    Nach und nach war die Geschichte aus ihr herauszulocken. Einer der Stallburschen hatte als Erster Alarm geschlagen. Er hatte dem Haus eine Warnung zugebrüllt und war, nachdem ihm die Flucht ganz knapp gelungen war, in Richtung der alten Scheune auf unserem Grundstück gelaufen, wo die Söldner ihr Quartier hatten.
    »Es ist nicht weit von hier«, erklärte sie. »Ich hatte allen Bediensteten gesagt, dass sie sich entweder dorthin oder zu Mr. Barretts Haus begeben sollen, falls es je Schwierigkeiten geben sollte.«
    Die Rebellen hatten nicht gewusst, dass die Truppen sich in einer solchen Nähe befanden. Sie vertieften sich so sehr in ihre Diebstähle, dass keiner von ihnen die Neuankömmlinge bemerkte, bis es fast zu spät war. Alle außer zweien flohen und nahmen mit, was sie tragen konnten.
    »Wir versteckten uns im Keller und hörten den Radau, und dann wurde es still. Ich dachte, sie seien fort, aber als ich die Tür öffnete, zwängten sich diese schrecklichen Männer hinein. Sie wollten warten, da sie vorhatten, den Soldaten einen guten Vorsprung zu lassen und dann erst selbst zu verschwinden. Sie dachten, sie fänden Hilfe, wenn sie nach Suffolk County gingen.«
    »Der einzige Ort, zu dem sie gelangen werden, ist ein Friedhof«, meinte Norwood.
    »Wie bitte?«
    Beldon murmelte zustimmend. »Ja. Der eine hat eine gebrochene Wirbelsäule und der andere einen gebrochenen Hals. Der junge Mr. Barrett scheint sich ziemlich gekonnt verteidigt zu haben.«
    Der junge Mr. Barrett saß auf dem Tisch, alle Gedanken an Ruhe waren verschwunden. Ich hatte einen Geschmack von Staub im Mund. Tod. Ich hatte Tod in diesem Raum gerochen.
    Ich konnte ihn immer noch riechen. Ich konnte ihn jetzt auch sehen.
    Der große Kerl, derjenige, den ich mit dem Tisch gerammt hatte, lag auf der Seite und war an den Hüften verkrümmt. Sehr stark verkrümmt. Nat lag in seiner Nähe; sein Kopf war weit über die Grenze hinaus verdreht, an der es für einen Lebenden als angenehm erachtet werden konnte. Sein Gesicht war blutunterlaufen; seine schwarze Zunge hing ihm aus dem Mund. Die Spuren meiner Finger auf seinem Hals waren klar zu erkennen.
    Ich starrte sie an und spürte Übelkeit.
    Beldon kam zurück. »Mr. Barrett?« Er sah den Blick auf meinem Gesicht und kam herüber, so dass er zwischen mir und den Leichen stand.
    »Ich habe sie getötet«, sagte ich. Ich hatte viel Luft verloren und sie noch nicht ersetzt, so dass das, was herauskam, kaum ein Geräusch machte.
    Er schürzte die Lippen. »Ja.«
    »O Gott.«
    »So wie ein Soldat im Kampf töten muss«, fügte er hinzu. »Betrachten Sie es auf diese Weise, dann wird es leichter zu ertragen sein.«
    Ich schluckte, was mir einige Probleme bereitete. Obwohl sich in meinem Magen keine Nahrung befand, wollte er sich dennoch umstülpen. »War ... war Vater der Erste, der durch die Tür ging?«
    »Ja, und ich befand mich direkt hinter ihm. Aus welchem

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