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Der endlose Tod

Der endlose Tod

Titel: Der endlose Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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tun.«
    »Heraus damit, Sir«, sagte Elizabeth, ihre Augen brannten sich förmlich in ihn ein. »Worum geht es?«
    Sein Gesichtsausdruck machte deutlich, dass er es sehr vorgezogen hätte, sich an einem anderen Ort zu befinden. »Ich habe eine gründliche Untersuchung der ... Dinge ... vorgenommen, und ...«
    »Was für Dinge?«, fragte ich, da ich spürte, dass er versuchte, taktvoll zu sein.
    »Den – äh – Inhalt der Schüsseln und des Nachttopfes.« Ich rümpfte reflexartig die Nase.
    »Auch habe ich meinen Arztkoffer zu Rate gezogen und ... eine deutliche Unstimmigkeit beim Inhalt der Laudanumflasche gefunden.«
    Niemand sprach. Die Stille war von dieser schlimmen, lauten, wartenden Art, die sich dann einstellt, wenn etwas Schreckliches in das eigene Leben einbricht und es unmöglich ist, diesem Ereignis zu entkommen.
    Vater war der Erste, der sie brach. »Sie meinen, ich habe Laudanum genommen, Doktor?«
    »Ja, Sir. Eine ziemlich große Menge.«
    »Bitte erläutern Sie das genauer«, forderte ihn Elizabeth auf.
    »Die Dosis war wahrscheinlich ausreichend, um sehr ernsthafte Konsequenzen auszulösen.«
    »Wie ernsthaft?«
    Beldons Antwort blieb ihm irgendwo im Halse stecken.
    »So ernsthaft«, stellte Vater mit einem sehr trockenen Flüstern fest. Er rieb sich das Gesicht und seufzte schwer und unglücklich. »Wie?«
    »Es wird wohl in Ihrem Tee gewesen sein, wobei der Geschmack durch sehr viel Zucker getarnt wurde.«
    Da schärften sich Vaters müde Augen plötzlich. Seine Hand hatte auf meiner Schulter geruht; nun wurde sein Griff fester.
    »Tee? Wie konnte es denn dann in nur eine Tasse gelangen?«
    »Das ist etwas, das wir Miss Fonteyn fragen sollten.«
    »Denken Sie, das Mädchen versuchte ...«
    Beldon zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht, Sir. Es scheint kaum wahrscheinlich zu sein. Die Leute liefen während der Party jederzeit dort herum, insbesondere, als die ersten Tassen eingeschenkt wurden. Jeder könnte sich die Gelegenheit zunutze gemacht haben. Es müssen Fragen gestellt ... und beantwortet werden, denn es besteht die Möglichkeit, dass dies wieder geschehen wird.«
    »Wieder?«
    »Die Menge an Laudanum, die verschwunden ist, war mehr als genug, um ... nun, vielleicht wurde nicht alles heute Abend verbraucht.«
    Elizabeth hielt sich die Hand vor den Mund und sog scharf die Luft ein. Sie sah so grau aus wie Vater, und für einen Augenblick dachte ich, sie würde das Bewusstsein verlieren. Ich wusste dies, da ich mich genauso fühlte.
    »Alle müssen befragt werden«, beharrte Beldon. Er drängte uns, obwohl er sehen konnte, wie sehr uns dies quälte, doch die Alternative war schlimmer. Die Bedeutung dessen, was geschehen könnte, sollte in der Zukunft eine noch unbenutzte Portion Laudanum auf uns warten, war uns erschreckend klar. »Ich sagte Ihnen, es würde unangenehm werden«, fügte er unglücklich hinzu.
    Vater schnaubte leicht und verächtlich über Beldons Untertreibung. »Ja ... nein ... oh, wie mein Kopf summt. Ich brauche Ruhe. Keine Fragen heute Nacht, Doktor. Ich bin dazu jetzt nicht in der Lage.«
    »Ich kann es übernehmen, Sir.«
    »Nein.«
    »Aber, Mr. Barrett...?«
    Vater winkte sanft, aber bestimmt ab. »Nein, Sir. Wenn Fragen gestellt werden müssen, dann werde ich sie stellen. Wenn jemand in diesem Haus sich einen leichtsinnigen Scherz mit mir erlaubt hat, werde ich ihn oder sie selber zur Rede stellen. Ich werde es nicht anderen überlassen, meine Angelegenheiten für mich zu regeln.«
    Indem sein Gesicht zuerst blass und dann rot vor Empörung und Angst wurde, starrte Beldon auf seinen Patienten hinab. »Sir, Sie hätten heute Abend sterben können! Dies war keine Art von Scherz, sondern ein höchst ernsthafter und wohl überlegter Angriff auf Ihr Leben. Ich werde Ihnen nicht gestatten, sich selbst vorzumachen, etwas anderes zu denken.«
    »Das werde ich auch nicht. Aber ich bitte Sie, darüber zu schweigen.«
    »Aber warum?«
    »Wie Sie bereits sagten, dies wird wahrscheinlich eine höchst unangenehme Situation werden. Würden Sie sich wirklich die Mühe machen, den gesamten Haushalt zu befragen?«
    »Es ist notwendig, um herauszufinden, wer verantwortlich ist.«
    »Ich glaube, ich weiß es bereits, Sir.«
    Dies brachte Beldon zum Schweigen. Es brachte den ganzen Raum zum Schweigen.
    »Archimedes.«
    Er straffte seine Gestalt ein wenig. »Sir?«
    Vater schluckte. Unter Schwierigkeiten, so als ob er sich gleich wieder erbrechen müsse. »Ich möchte ... möchte, dass du

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