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Der endlose Tod

Der endlose Tod

Titel: Der endlose Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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uns von der Bibliothek in die größere Halle wie betrunkene Seeleute, die von einer Ausschweifung nach Hause taumelten. Die anderen teilten sich vor uns, um uns Platz zu machen, indem sie davoneilten und sich wie Staub in den Ecken sammelten. Jericho kam hastig die Treppe herunter, die Arme um den Arztkoffer geschlungen. Beldon befahl ihm, den Koffer in der Bibliothek abzustellen und dann zurückzukommen. Als er dies tat, ließ ihn Beldon seinen Platz übernehmen, um mir mit Vater zu helfen.
    »Was stimmt nicht mit Mr. Barrett?«, flüsterte Jericho mir zu.
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte ich zurück, nicht fähig, mir zuzutrauen, laut zu sprechen.
    Wir liefen auf und ab und ermutigten Vater, für uns zu laufen und aufzuwachen. Auf diese Aufforderung schüttelte er den Kopf, ob als Weigerung oder in einem Versuch zu gehorchen, konnte ich nicht sagen. Sein Gesicht war ausdruckslos, aber ab und zu zuckte ein seliges Lächeln darüber, und er murmelte undeutliche Laute vor sich hin. Die meiste Zeit war er sich unserer nicht bewusst, gleichsam im Stehen eingeschlafen.
    Beldon, der in die Bibliothek gegangen war, rief Elizabeth zu sich herein. Sie hatte unser Verfahren beobachtet, in dem qualvollen Drang, etwas zu tun, und gleichzeitig der völligen Ermangelung einer Aufgabe, und sprang nun förmlich in die Luft, angesichts dieser Möglichkeit, zu helfen. Sie tauchten wieder auf, Beldon mit einer Tasse mit ungewissem Inhalt in seiner Hand, und Elizabeth mit einem Tuch und einer Schüssel, die eins der Dienstmädchen hatte holen müssen. Für einen Moment blieben wir stehen, und Beldon gelang es, Vater dazu zu bringen, den Inhalt der Tasse zu trinken.
    Wir nahmen unsere Wanderung wieder auf, wobei Elizabeth in der Nähe stand. Es verging nicht viel Zeit, bevor ein erschreckender, unkontrollierter Ruck durch Vaters Körper ging und er sich vor Schmerzen krümmte. Elizabeth biss sich auf die Lippen, und es flossen ihr Tränen über die Wangen, ohne dass sie es bemerkte, als sie ihm die Schüssel hinhielt, damit er sich übergeben konnte. Als er fertig war, benötigte er die volle Unterstützung durch Jericho und mich. Er stöhnte mit hängendem Kopf. Elizabeth wischte ihm sanft mit dem Tuch den Mund ab, legte es dann über den übel riechenden Inhalt und brachte die Schüssel zurück in die Bibliothek.
    Beldon hob Vaters Kopf an und öffnete ihm die Augen. Sie sahen aus wie massive blaue Knöpfe mit kaum einem Anzeichen von einer Pupille. Die Augen eines Verrückten, dachte ich, und ich wurde von einer Kälte übermannt, die mir bis in die Knochen kroch.
    »Doktor ...« Ich schaffte es nicht, mehr zu sagen, aber er vernahm den flehenden Ton und legte mir beruhigend eine Hand auf die Schulter.
    »Es wird ihm bald wieder gut gehen, da bin ich sicher. Fahren Sie einfach fort, mit ihm auf und ab zu laufen. Ich habe dafür gesorgt, dass Mrs. Nooth ihm einen sehr starken schwarzen Kaffee macht, den er ganz austrinken muss.«
    »Aber was ist das? Was für eine Art Anfall hatte er?«
    »Daran arbeite ich noch, Sir. Halten Sie ihn einstweilen in Bewegung. Kein Ausruhen, egal, wie sehr er vielleicht protestieren wird.«
    Zu diesem Zeitpunkt war Vater nicht in der Lage zu protestieren, es ging nicht. Seine Haut war schrecklich grau, aber dies sah ein winziges Bisschen besser aus als diese ungesunde blaue Färbung. Als der Kaffee eintraf, hielt ich Vater aufrecht, während Jericho ihn überzeugte, etwas davon zu trinken. Die erste Tasse blieb nicht unten, zweifellos wegen des Brechmittels, welches er zuvor zu sich genommen hatte. Doch Beldon hatte dies vorhergesehen, denn ein anderes Gefäß war gebracht worden, um das Erbrochene aufzufangen. Die zweite Tasse behielt er bei sich, ebenso eine dritte, und so fort, bis die Kanne leer war. Das dauerte eine Weile, aber schließlich konnte Vater selbst gehen, auch wenn er noch immer Hilfe benötigte und alles andere als gut aussah.
    »Etwas stimmt nicht, Jonathan«, murmelte er immer wieder. »Was stimmt nicht? Bitte sage es mir, mein Kleiner.«
    »Ich würde es, wenn ich könnte, Sir«, antwortete ich, kaum in der Lage, meine Tränen zurückzuhalten.
    »Alles kommt wieder in Ordnung, Sir«, sagte Jericho. Ich konnte nicht sagen, wen von uns er zu trösten versuchte.
    Nach einer kurzen Aufforderung von Beldon übernahm Norwood die Führung der anderen und brachte sie alle dazu, im Musikzimmer zu warten. Mutter widersprach und verlangte eine richtige Erklärung für Vaters Zustand. Ihre

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