Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der endlose Tod

Der endlose Tod

Titel: Der endlose Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
Vom Netzwerk:
ihr, um ihr Gesellschaft zu leisten.
    Sie griff nach der Teekanne und zögerte plötzlich, als sie sah, dass ich keine Tasse hatte.
    »Ich hatte meine Portion bereits vor einer Ewigkeit«, sagte ich zu ihr, »aber ganz herzlichen Dank.«
    »Eine einzige Tasse reicht Ihnen?«
    Ich zuckte freundlich die Schultern und wechselte das Thema. »Sie genießen das Stück, hoffe ich?«
    Ihre Augen verschleierten sich, als sie ihre Erinnerung durchsuchte, und fingen dann an zu leuchten. »Oh, das, was Sie mir gaben? Ja, sehr. Manches von der Sprache war sehr antik, aber es war recht interessant. Ich ging am nächsten Tag wieder hin und holte mir ein anderes zum Lesen. Die Sprache ist ein wenig verwirrend, bis man sich daran gewöhnt hat, und dann macht es plötzlich Sinn. Ich glaube, ich weiß genau, was er meint, wenn ich die Dinge erst einmal verstanden habe. Doch die Leute sprachen damals nicht wirklich so, nicht wahr?«
    Ich dachte, dass Rapelji ihr eine bessere Antwort liefern könne, und suchte ihn mit den Augen, bevor ich mich wieder erinnerte, dass er wahrscheinlich noch immer mit Vater in der Bibliothek weilte. Als ich gerade begann, meine eigene Meinung für sie zu formulieren, kam er selbst in den Raum. Die Energie, die ihn ständig zu Monaten strenger Arbeit antrieb, um störrischen Schädeln Wissen einzuhämmern, hatte ihn plötzlich verlassen. Er schien gerade noch genügend Kraft zu besitzen, um einige Schritte in den Raum zu stolpern, und dann musste er die Rückenlehne eines Stuhles ergreifen, um sich zu stützen. Er war sehr bleich.
    Er war so leise gewesen, dass niemand außer mir ihn bemerkt hatte, als ich zufällig in die richtige Richtung geblickt hatte. Der schreckliche Ausdruck auf seinem Gesicht ging mir unmittelbar zu Herzen. Etwas war falsch, falsch, falsch.
    »Der Doktor«, flüsterte er. »Wo ist Beldon?«
    Nun regten sich auch andere und blickten herüber, aber ich schenkte ihnen keine Beachtung, als ich aus der Tür eilte, um in die Bibliothek zu gelangen. Hätte ich regelmäßig geatmet, hätte der Schrecken mich erstickt. Stattdessen drang er kratzend und klammernd in mein Gehirn und meinen Körper wie ein schnelles, eisiges Fieber.

KAPITEL 7
    Das Fieber ließ nicht nach, sondern erhöhte noch seine betäubende Wirkung auf meinen Verstand, als ich mit großen Schritten in die Bibliothek eilte und Vater auf dem Sofa ausgestreckt vorfand. Ich rief ihn an und war fassungslos, als er nicht antwortete. Er mochte ein Nickerchen halten, doch er wirkte zu ruhig und schlaff. Sein Mund war geöffnet, aber seine Lippen und seine Haut hatten eine bläuliche Färbung, die mein kaltes Fieber in eisige Panik verwandelten. Ich war unfähig, mich zu bewegen, und nahm kaum wahr, dass Beldon sich an mir vorbeidrängte, um zu ihm zu gelangen.
    Er löste augenblicklich Vaters Halstuch und drückte dann ein Ohr gegen seine Brust, um nach seinem Herzschlag zu hören. Ich konnte seinen langsamen Schlag hören und nahm seine tiefe, langsame Atmung wahr, doch gemeinsam mit der Stille, die von ihm ausging, schien nichts davon ... richtig zu sein.
    Beldon schüttelte Vaters Schultern in dem Versuch, ihn zu wecken, brüllte seinen Namen, als ob er auf der anderen Seite eines Feldes im Freien sei und nicht etwa direkt vor ihm. Die anderen, die hinter mir auftauchten, wurden von diesem Aufruhr empfangen, und besorgte Fragen wurden mit angespannter, leiser Stimme gestellt. »Was ist hier los? Was ist geschehen?«
    »Jonathan?« Elizabeths Stimme gelang es, zu mir durchzudringen. Sie legte eine Hand auf meinen Arm.
    Ich blickte sie an und sah eine Widerspiegelung meines eigenen bleichen und entsetzten Gesichtes. Für einen Moment drehte ich mich um und umarmte sie, und dies schien zu helfen.
    »Jemand soll meinen Arztkoffer holen«, befahl Beldon.
    Aus meinem Augenwinkel sah ich, wie Jericho nach oben hastete, indem er drei Stufen auf einmal nahm.
    Andere Befehle wurden gegeben, und verschiedene Bedienstete rannten los, um sie auszuführen.
    »Mr. Barrett.«
    Dieses Mal meinte er mich, nicht Vater. Ich trat zu ihm.
    »Helfen Sie mir, ihn auf die Beine zu stellen.«
    »Ist das klug, Sir?«
    »Tun Sie es einfach«, schnauzte er. Er versuchte bereits, Vater in eine sitzende Position hochzuhieven. Ich half ihm dabei, und es gelang uns, ihn zwischen uns in den Stand zu bringen. Vater murmelte protestierend ob dieser Unverschämtheit und versuchte uns fortzustoßen. »Wir müssen ihn wecken und dann wach halten.«
    Wir drei bewegten

Weitere Kostenlose Bücher