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Der Energiekörper des Menschen - Handbuch der feinstofflichen Anatomie

Der Energiekörper des Menschen - Handbuch der feinstofflichen Anatomie

Titel: Der Energiekörper des Menschen - Handbuch der feinstofflichen Anatomie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotos
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die Atmung nehmen wir den für den Erhalt der Zellen und Gewebe notwendigen Sauerstoff auf und geben das unerwünschte Kohlendioxid ab. Eine der wichtigsten Funktionen der Atmung ist der Sauerstoffkreislauf. Die Körperzellen nutzen Sauerstoff ähnlich, wie ein Auto mit Sauerstoff vermischten Treibstoff verbrennt. In diesem Fall ist der Brennstoff Glucose (Zucker) und die Abfallprodukte sind hauptsächlich Kohlendioxid und Wasser. Sauerstoff kommt in den Körper, wenn wir einatmen. Seine Abbaustoffe werden freigegeben, wenn wir ausatmen.
    An der Atmung beteiligt sind die Lungen und das Zwerchfell, der obere Atmungstrakt – Nase, Mund, Kehlkopf, Rachen und Luftröhre – und die Muskeln zwischen den Rippen (Interkostalmuskulatur). Das Zwerchfell ist eine Art Kuppel aus Muskeln, welche die Brusthöhle von der Bauchhöhle trennt. Wenn wir atmen, wird die Luft durch die Nase eingeatmet und wandert dann durch die Luftröhre nach unten bis in die Lungen. Sauerstoff und andere Substanzen wandern dort aus der Luft ins Blut und Kohlendioxid wandert aus dem Blut in die Luft. Der Austausch dieser Gase findet in den Alveolen statt, winzigen Luftsäckchen, die am Ende der Bronchien sitzen. Hier trifft das Blut in den Kapillaren auf die Luft, nimmt Sauerstoff aus ihr auf und entsorgt das Kohlendioxid.
    Die Atmung kann zwar bewusst kontrolliert werden, ist aber auch eine Reflexbewegung. Unsere Atemfrequenz wird vom verlängerten Rückenmark ( Medulla oblongata ) kontrolliert, dem Atmungszentrum im Gehirn, und richtet sich nach dem Kohlendioxidgehalt im Blut.

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DAS ENDOKRINE SYSTEM
    Ä hnlich wie das Nervensystem dient auch das endokrine System der Übermittlung von Informationssignalen. Doch während das Nervensystem die Informationen über die Nerven weiterleitet, nutzt das endokrine System vor allem die Blutgefäße als Informationskanäle. »Endokrin« heißt wörtlich »nach innen abgebend« und bedeutet hier: direkte Sekretion in die Blutbahn.
    Das endokrine System besteht aus einer Gruppe kleiner Organe, welche die Hormonproduktion steuern. Es ist verantwortlich für allmähliche und langfristige Veränderungen im Körper, etwa für das Körperwachstum und viele der Veränderungen, die in der Pubertät oder während der weiblichen Menopause stattfinden. Endokrine Drüsen sind im ganzen Körper verteilt. Sie geben Hormone – spezifische chemische Botenstoffe oder Mediatoren – in die Blutbahn ab. Diese regulieren Wachstum, Entwicklung, Stoffwechsel und Gewebefunktion und spielen auch eine Rolle für die Stimmung.
    Zu den endokrinen Drüsen gehören die Hirnanhangsdrüse, die Zirbeldrüse, die Thymusdrüse, die Schilddrüse, die Nebenschilddrüse, die Nebennieren, die Bauchspeicheldrüse, die Eierstöcke und die Hoden. Auch die Plazenta, die sich während der Schwangerschaft entwickelt, hat eine endokrine Funktion. Typischerweise handelt es sich bei den endokrinen Drüsen um ganglose Drüsen, die ihre Hormone direkt in die lokalen Blutgefäße abgeben, von wo sie anschließend mit dem Blut durch den Körper zirkulieren. Hormone reisen auch zu weit entfernten Organen, um deren Funktion zu regulieren.
    Hormone kontrollieren oder beeinflussen die Chemie der Zielzellen. Beispielsweise bestimmen sie über die Geschwindigkeit des Nahrungsstoffwechsels und die Freisetzung von Energie und ob Zellen Milch, Haare oder ein anderes Produkt des Stoffwechselprozesses produzieren sollen.
    Hormone, die von den wichtigeren endokrinen Drüsen produziert werden, wie beispielsweise Insulin und die Sexualhormone, sind generell als Hormone bekannt. Der Körper produziert aber noch viele andere Hormone, die ganz in der Nähe ihres Entstehungsortes aktiv werden. Acetylcholin wird beispielsweise jedes Mal produziert, wenn ein Nerv eine Botschaft an eine Muskelzelle weitergibt, die ihr sagt, dass sie sich zusammenziehen soll.

    Zu den Erkrankungen des endokrinen Systems gehören Fettleibigkeit, Diabetes, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen. Endokrine Erkrankungen sind oft gekennzeichnet durch Dysregulation der Hormonausschüttung (Hypophysenadenom), inadäquate Reaktion auf Signalisierung (Schilddrüsenunterfunktion) und das Fehlen oder die Zerstörung einer Drüse (Typ-1-Diabetes).
    ENDOKRINE DRÜSEN UND STOFFWECHSEL 57
    Als Stoffwechsel oder Metabolismus bezeichnet man eine Reihe von chemischen Wechselwirkungen, die Energie und Nährstoffe für die Zellen und Gewebe bereitstellen. Der Stoffwechsel steht in enger Beziehung mit dem

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