Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder
von Onkel Edward … Julies Geburtstagsparty …“
„Wann fand die statt?“
„Ihr Geburtstag war der 21. Januar … ein Samstag … Sie freute sich so sehr, dass sie genau an ihrem Geburtstag eine Party feiern durfte. Das war nicht oft der Fall.“
Marianne Vest hatte im Februar ihren zehnten Geburtstag gefeiert.
Kitt sah zu M.C., der dieser Zusammenhang noch nicht aufgefallen war.
„Sie haben eine Party für Julie gegeben? Wo? Hier zu Hause?“
Sie tupfte sich die Tränen mit einem Taschentuch ab. „In der Fun Zone, einer von diesen Hallenspielplätzen. Dort gefiel es ihr besonders gut.“
Diesmal reagierte M.C. und sah zu Kitt, die beiläufig nickte. M.C. klappte daraufhin ihr Notizbuch zu und stand auf. „Wir werden mit der Familie des anderen Mädchenssprechen und herausfinden, ob es irgendwelche Übereinstimmungen gibt. Hoffen wir auf das Beste.“
Kitt stand ebenfalls auf und gab Margie die Hand. „Danke, Mrs. Entzel. Wir melden uns, sobald wir etwas Neues wissen.“
Margie drückte ihre Hand. „Ich wünschte, ich könnte Ihnen eine größere Hilfe sein.“
„Sie waren uns bereits eine größere Hilfe, als Sie glauben. Wenn Ihnen noch etwas einfällt, rufen Sie uns bitte umgehend an.“
Erst als sie wieder im Wagen saßen, sprachen die beiden. „Julie Entzel hatte im Januar Geburtstag“, begann Kitt und startete den Wagen, „und der von Marianne Vest liegt im Februar. Zufall?“
„Ich schätze, nicht. Oder besser gesagt: Ich will es nicht hoffen.“
Keine Stunde später erwies sich, dass sie eine Verbindung gefunden hatten. Marianne Vests Geburtstagsparty war ebenfalls in der Fun Zone gefeiert worden.
19. KAPITEL
Freitag, 10. März 2006
17:40 Uhr
Die Fun Zone war ein Indoor-Spielplatz für Kinder von zwei bis vierzehn Jahren. Für die Kleinsten gab es Karussells, ein Becken voller Plastikbälle und einen Irrgarten, für die Älteren eine Kletterwand und eine riesige Spielhalle. Als besonderes Extra machten die beiden Maskottchen der Fun Zone, die riesigen Eichhörnchen Sammy und Suzi Squirrel, die Runde in der Anlage, drückten Kinder und gaben ihnen Autogramme.
Kitt und M.C. zeigten einer jungen Frau am Eingang ihre Dienstmarken und fragten nach dem Manager. Sie zeigte zum Kartenschalter gleich hinter dem Eingang. „Mr. Zuba“, erklärte sie.
Als M.C. den Namen hörte, machte sie eine verwunderte Miene.
„Was ist denn?“, wollte Kitt wissen.
„Mein Bruder Max ging mit einem Zuba zur Schule. Zed Zuba.“
Kitt schüttelte den Kopf. „Was sind das für kranke Eltern, die ihr Kind Zed Zuba nennen?“
„Er nannte sich immer Z.Z.“, erwiderte M.C. schulterzuckend. „Natürlich wegen seines Namens, außerdem war er ein Fan der Rockband ZZ Top. Es wird aber ganz sicher nicht der Z.Z. sein, denn der war früher ein Satansbraten und brachte seine Eltern zur Verzweiflung.“
„Wahrscheinlich aus Rache für seinen Namen.“
Sie stellten sich hinter einer Familie mit vier Kindern an,die alle jünger als sechs Jahre waren und gleichzeitig redeten. Da der Lärm aus der Halle ohrenbetäubend war, würden die vier Kleinen dort bestens aufgehoben sein.
Als sie an der Reihe waren, sagten sie dem gelangweilten Jungen an der Kasse, sie wollten Mr. Zuba sprechen. Der nickte und rief über die Schulter: „Z.Z., da ist Besuch für dich!“
Ein Mann, der am hinteren Ende der Kabine stand, drehte sich um, sah die beiden Polizistinnen an und erkannte eine von ihnen auf Anhieb wieder. „Oh Mann! Mary Catherine Riggio?“
„Z.Z.“, gab sie lächelnd zurück. „Dich habe ich ja nicht mehr gesehen, seit Max anrief und mich anflehte, ich solle euch beide in Beloit abholen.“ Die College-Stadt Beloit, Wisconsin, war von Rockford aus eine halbe Autostunde entfernt und stellte ein beliebtes Ausflugsziel für junge Leute aus Rockford dar. „Ihr beide wart stockbesoffen.“
„Und du warst ein Engel, weil du uns abgeholt hast.“ Er schüttelte ungläubig den Kopf. „Waren das noch verrückte Zeiten gewesen. Ich bin jetzt hier häuslich geworden, habe zwei Kinder. Einen Jungen, ein Mädchen.“ Er sah sich um. „Bist du mit deiner Familie hier?“
„Nein.“ Sie hielt ihm ihre Dienstmarke hin. „Das ist meine Partnerin, Detective Kitt Lundgren. Können wir uns irgendwo ungestört unterhalten?“
Ein wenig schien das Blut aus seinem Gesicht zu weichen. „Ja, einen Augenblick.“
Er gab dem Jungen ein paar Anweisungen, dann verließ er das Kassenhäuschen und führte die beiden
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