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Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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müsse er sich jeden Moment übergeben.
    „Es ist alles in Ordnung, Mrs. Zuba“, antwortete Kitt und stand auf. „Entschuldigen Sie bitte, dass wir Sie so spät noch stören mussten.“
    „Geht es um die ermordeten Mädchen?“
    „Die Detectives sagen, Derrick sei ein Sexualstraftäter.“
    Erschrocken legte sie eine Hand an den Mund. „Mein Gott, und er war schon hier bei uns gewesen.“
    M.C. stand ebenfalls auf, ging an ihrem alten Freund vorüber und klopfte ihm auf die Schulter. „Du solltest Max anrufen. Ich weiß, er würde sich freuen, wenn du dich bei ihm meldest.“
    Er nickte, blieb aber weiter sitzen. M.C. vermutete, dass er mit den Konsequenzen dessen haderte, was er soeben erfahren hatte. Wie schlimm würde es für ihn erst werden, sollte sich Derrick als der Mörder von Julie Entzel und Marianne Vest herausstellen?
    Als M.C. die Küchentür erreicht hatte, sah sie über die Schulter zu Z.Z. „Der Eigentümer der Fun Zone … dieser Mr. Dale … wohnt er hier in der Gegend?“
    „In diesem vornehmen Viertel“, antwortete seine Frau. „Brandywine Estates.“
    Kaum hatten sie das Haus verlassen, sagte M.C.: „Ist schon interessant. Der Chef persönlich hat ihn eingestellt, nachdem er ihm ‚wärmstens empfohlen‘ wurde. Wir müssen am Vormittag unbedingt mit diesem Mr. Dale reden.“
    „Warum erst dann, wenn wir es auch jetzt erledigen können. Falls er noch nicht wach ist, wird er es spätestens in ein paar Minuten sein.“
    Nämlich sobald Z.Z. ihn anrief. M.C. war sich ziemlich sicher, dass er seinen Arbeitgeber umgehend über diese Neuigkeit informieren würde. Sie hoffte nur, dass er nicht gelogen hatte, nur um seinen Kopf zu retten.
    Sie stiegen in den Explorer ein, M.C. startete den Motor. „Ich schlage vor, wir lassen Mr. Dale eine Weile auf heißenKohlen sitzen. Abgesehen davon haben reiche Säcke wie er sowieso eine ganze Armee von Anwälten, die sofort in Aktion treten, wenn er sich auf den Schlips getreten fühlt. Statten wir erst mal dem Jungen einen Besuch ab.“
    Derrick Todd wohnte in einer Gegend, die als eher zwielichtig galt. Auf dem Weg dorthin kamen sie an Lance’ Diner vorbei, was M.C. unwillkürlich lächeln ließ.
    „Was ist?“, fragte Kitt.
    „Nichts.“
    „Wo waren Sie, als ich anrief?“, wollte sie wissen. Ihr Tonfall hatte etwas Neugieriges. „Sie waren nicht zu Hause und haben geschlafen.“
    „Ich habe köstlichste Sahnetorte gegessen, vier verschiedene Sorten.“
    „Klingt so, als habe da jemand ein Problem mit Süßem. Haben Sie schon mal versucht, sich helfen zu lassen?“
    „Wie kommen Sie darauf, dass ich ein Problem mit Süßem habe?“
    „Wollen Sie mir etwas über ihn erzählen?“
    „Eher nicht.“
    „Nicht mal seinen Namen?“
    „Nein.“
    „Das mag ich an unserer Zusammenarbeit“, meinte Kitt ironisch. „Wir teilen, was uns bewegt, und es ist eine wunderbare Kameradschaft.“ Sie zeigte auf die vor ihnen liegende Kreuzung. „Da vorn rechts ab.“
    Einige Minuten später hielten sie vor einem baufällig aussehenden Haus, dessen Garten mit Unkraut überwuchert war. Exakt so stellte man sich das Zuhause eines vierundzwanzig Jahre alten Ex-Häftlings vor.
    M.C. fand einen freien Platz vor dem Apartmentgebäude,in dem mehrere Fenster hell erleuchtet waren. „Sollen wir reingehen?“
    „Ich denke, schon.“ Kitt überzeugte sich davon, dass sie ihre Waffe bei sich trug. „Und Sie?“
    „Auf jeden Fall.“
    „Taschenlampe.“
    „Ja“, erwiderte M.C., nachdem sie das Handschuhfach geöffnet hatte.
    Sie stiegen aus und begaben sich zur Haustür. Das Gebäude selbst war ein kastenförmiger Ziegelsteinbau, vermutlich aus den Vierzigerjahren. Seinerzeit war es sicher ein schöner Ort gewesen, um hier zu wohnen – zwar nicht das Ritz, aber auch nicht eine solche Absteige wie heute.
    Im Foyer verbreitete eine einzelne Glühbirne nur wenig Licht. Der muffige Raum hätte gründlich gelüftet werden müssen, da es intensiv nach Essen roch. M.C. war sich sicher, dass jemand Kohl gekocht hatte. Ekliges Zeug. Zum Glück kam er in der italienischen Küche nicht oft vor.
    „Zweiter Stock, Abschnitt D.“
    Sie gingen die Treppe hinauf und bewegten sich leise durch den Flur, bis sie Abschnitt D erreicht hatten. Aus einem Apartment drang laute Musik. Kitt klopfte an der Tür zu Todds Wohnung an, die sich daraufhin knarrend öffnete.
    Kitt sah zu M.C., die mit einem Kopfnicken reagierte. Nachdem sie ihre Waffe gezogen hatte, klopfte sie erneut an,

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